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Internationaler Erfolg: Die Produktion „Sonntag aus Licht“ der Oper Köln,
Foto: Klaus Lefebvre

Cologne Opera

25. August 2011

Köln heiß begehrt - Theater am Rhein 09/11

Nach dem Kölner Schauspiel unter Karin Beier befindet sich nun auch die Kölner Oper unter der Leitung von Uwe Erik Laufenberg auf der Überholspur: Von Fachjournalisten wurde sie jüngst zur besten Oper in NRW gewählt. Und: Nach den bereits absolvierten internationalen Gastspielen in Peking, Shanghai und dem Irak, erfreut sie sich auch im Ausland wachsender Beliebtheit. Das sechsstündige und bis zu 4 Millionen Euro teure Opernspektakel "Sonntag aus Licht" des Kölner Komponisten Karlheinz Stockhausen, welches im April 2011 im Kölner Staatenhaus uraufgeführt und sowohl von der internationalen Presse wie dem Publikum zu Recht euphorisch aufgenommen wurde, erhält nun eine Einladung zum New York Gastspiel durch das Lincoln Arts Festival. Weitere Einladungen für andere Kölner Opernproduktionen gibt es aus Hongkong und Rio de Janeiro. Gute Argumente um den Vorschlag von Kulturdezernent Georg Quander, den künstlerischen Etat der Oper in den nächsten Jahren um 7 Mio. Euro anzuheben, zu flankieren: „Es wäre widersinnig, am Offenbachplatz für mehr als 250 Millionen Euro so zu sanieren, dass ein beinahe täglicher Spielbetrieb möglich ist, den wir uns dann aber wegen Geldknappheit nicht leisten können."

Quanders Vorstoß erscheint vor dem Hintergrund der gerade stattfindenden Sanierung der Opernspielstätten nur konsequent und folgt den im Kulturentwicklungsplan formulierten Schritten, welche die Oper bis 2014 mindestens an die Spitze der bundesdeutschen Opernszene zurückführen sollen. Kulturpolitiker von CDU, GRÜNEN und FDP haben den Vorstoß des Kulturdezernenten bereits öffentlich begrüßt. Die SPD will prüfen. Dass der Intendant selber sich hinter die Initiative stellt, ist klar: „Es herrscht eine völlige Diskrepanz zwischen dem, was in meinem Vertrag festgeschrieben ist und dem realen Budget. Man erwartet von mir ganz klar, dass ich das Haus wieder international konkurrenzfähig mache, dabei liegen wir im Etat weit hinter Häusern in kleineren deutschen Städten zurück." Laufenberg kann sich dabei auf eine Statistik der städtischen Betriebskostenzuschüsse für Musiktheater berufen: Sein Haus ist demnach mit 31,5 Mio. Euro im Jahr ausgestattet. Die Opernkollegen aus Düsseldorf erhalten 35 Mio. In Frankfurt am Main und Leipzig werden rund 40 Mio., in Stuttgart 41 und in Dresden 42 Mio. für Oper ausgegeben. Die Spitzenreiter städtischer Förderung in Berlin, Hamburg und München liegen mit über 55 Mio. Euro noch weit darüber.

Bereits zu Zeiten des Oberbürgermeisters Fritz Schramma herrschte Einigkeit darüber − nach massiven Sparrunden in den vergangenen 10 Jahren − den Anteil der Kultur am Gesamtetat der Stadt wieder zu steigern. Ziel muss sein sich einer bedarfsgerechten Förderung der städtischen wie der freien Kulturinstitutionen anzunähern. Bezüglich der Situation der Freien Theater findet am 27. September eine Anhörung im Kulturausschuss statt: Hier werden Dietmar Kobboldt als Vertreter der Kölner Theaterkonferenz und Gerhardt Haag als Vertreter der Plattform Kölner Theater zur Situation der Freien Stellung beziehen. Man ist gespannt, ob auch für den Bedarf der Freien Szene ein offenes Ohr auf Seiten der Politik vorhanden ist.

JÖRG FÜRST

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