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Blutig: Ausschnitt des deutschen Plakats zu "Carrie"
Foto: Archiv / Verleih

Die Nackten und die Blutigen

08. Dezember 2011

choices.de & kinoart.net präsentieren: Zensierte Kinoplakate aus sechs Jahrzehnten – Portrait 12/11

17. Juli 1970. Ein Freitag. Programmwechsel in den westdeutschen Kinos. Beim Dekorieren ihrer Schaufenster fällt einigen Kinomitarbeitern das gerade aufgeklappte Poster fast aus der Hand. Ein Jahr nach dem „Summer of 69“ trägt „Sunny Honey“-Sängerin Uschi Moser auf dem Plakat zu „Atemlos vor Liebe“ ihre nackten Brüste zur Schau. Das vom Gloria-Verleih herausgebrachte Werbemittel ist das erste von der deutschen Freiwilligen Selbstkontrolle freigegebene vierfarbige Filmplakat mit einer oben ohne abgebildeten Frau als Hauptmotiv.

Unzensierte Freizügigkeit anno 1951: „Samson und Delilah"
Foto: Archiv / Verleih

Bislang erlaubte die seit 1953 operierende FSK entblößte weibliche Brüste nur kaschiert von Schrift, Rosenblüten, Händen oder Balken, im Anschnitt, in der Seitenansicht, dann aber bitte einzeln, als Nebenmotive in Postkartengröße oder verschwommene Schwarzweißabbildungen. Nach Jahren mit mal mehr, mal weniger verhüllten Damen durften Filmplakatmaler seit den sechziger Jahren von weiblichen Brüsten lediglich nicht naturalistische Karikaturen und an Rubens oder die griechische Antike erinnernde Grafiken anfertigen. Unvergessen ist das 1951 erschienene Plakat zu „Samson und Delilah“, auf dem Hedy Lamarr so knapp beschürzt an Victor Mature lehnte, dass das Artwork mehrfach von Verleihmitarbeitern retuschiert werden musste.

Unerwünschte Beinarbeit: „Das kann jedem passieren“ (1951)
Foto: Archiv

Mit „Atemlos vor Liebe“ wird nun alles anders. Die kommenden Monate überbieten sich die deutschen Verleiher mit immer neuen naturalistischen Nacktmotiven und tragen damit auf ihre Weise der sexuellen Befreiung Rechnung. Manfred Barthels Constantin liefert für den ersten „Schulmädchen-Report“ ein eindeutigeres B-Motiv, Rudolf Zwickers Sonderfilm zeigt als Zweitmotiv zu „Bestie der Wollust“ erstmals die Liebkosung einer weiblichen Brust durch einen Mann, Ascot-Chef Erwin C. Dietrich bildet Ingrid Steeger für sein Sex-Melodram „Ich, ein Groupie“ plakatausfüllend in voller Schönheit ab. Die Zensur von Filmplakaten wird damit erheblich gelockert, vorbei ist sie aber keineswegs.

Schürte angeblich Vergewaltigungsängste: „Der Schrecken vom Amazonas“ (1954)
Foto: Archiv / Verleih

Sexwelle
Das Filmplakat hat Anfang der Siebziger seine Bedeutung als wichtigstes Werbemittel nicht verloren, im Gegenteil. Die bevorstehende Zerteilung zahlloser Einzeltheater in Schachtelkinos samt Abbestellung gemalter Transparente zugunsten sogenannter Filmtitelanzeiger mit Buchstaben bedeutet, dass die Filmplakate sich den Platz in den Vitrinen mit Postern anderer Filme teilen und deshalb erst recht bunter und reißerischer werden müssen. Eben plakativer. Eine neue Generation von Designern, angeführt von den italienischen Künstlern Renato Casaro, Enzo Sciotti und Jean Mascii, kämpft mit hyperrealistischen Artworks, Witz und Einfallsreichtum gegen Fotocollagen und die aalglatten Werbestrategien Hollywoods. Auch in den Jahren nach 1970 müssen so zahllose Motive überarbeitet, geändert oder eingezogen werden. Wobei Deutschland den Filmplakaten erheblich mehr Freizügigkeit zugesteht als andere Länder.

Eingezogen wegen anstößigem Werbespruch: „Die Satansweiber von Tittfield“ (1967)
Foto: Archiv

Gänzlich verboten bleibt auf FSK-Plakaten, wie woanders abseits der reinen Pornokinos auch, die unverhüllte Abbildung des Schambereichs mit Vagina oder Penis. Eines der ersten Motive, das Verleihmitarbeiter deshalb für einen künstlichen Slip zum Filzstift greifen lässt, ist 1971 „Blutjunge Unschuld“ der neuen Apollo-Film von Hans Madsack. Obenrum darf Monica Gayle als selbstbestimmte Sandra auf dem Plakat bleiben wie sie ist.

Bekam Aufkleber „Horror in Perfektion“ verpasst: „Die Nacht der lebenden Toten“ (1969)
Foto: Archiv

In den USA, Großbritannien und Italien sind die Bestimmungen erheblich strikter. Die amerikanische MPAA verbietet Brustwarzen und nackte Hintern, und missbilligt jedwede Darstellung oder Andeutung sexueller Praktiken, direkt auf den Betrachter gerichtete Waffen sowie zur „Beleidigung religiöser Gefühle geeignete“ Motive. Im katholischen Italien sieht man das mit der Gewalt gemäß Lucio Fulcis Definition „Violence is Italian art“ lockerer, nicht jedoch mit der Nacktheit. Enzo Sciotti muss in den siebziger Jahren fast wöchentlich zur Raison gerufen werden, weil er es zu weit, oder besser: zu knapp, treibt. Sein Entwurf fürs italienische Plakat zu „The Pom Pom Girls“ muss 1978 gleich an mehreren Stellen übermalt und geändert werden, „bereits gedruckte Plakate sind von Kinobesitzern an entscheidenden Stellen zu überkleben oder zu vernichten“.

In Deutschland unzensiert: „Uhrwerk Orange“ (1971)
Foto: Archiv / Verleih

Ähnlich verhält es sich in Großbritannien, wo das „Advertising Viewing Committee“ blanken Hintern und Brüsten regelmäßig Slips und BHs anzieht oder obskure Haarverlängerungen durchführt. Plakatdesigner Tom Chantrell hat diebische Freude daran, freizügige Motive zu entwickeln, für die er aber immer schon eine harmlosere Variante in der Schublade hat. Während das British Board of Film Classification Filme wie „Django“, „Das letzte Haus links“ oder „Die Geschichte der O“ gar nicht erst in die Kinos lässt, haben die Plakatzensoren auch etwas gegen Blutlachen oder –spritzer. Besonders hart trifft es Brian de Palmas King-Verfilmung „Carrie“, wo das Schweineblut auf Carries Körper einfach von rot in negatives Blau umgekehrt wird.

In Großbritannien nicht zeigbar: „Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes“ (1971)
Foto: Archiv

Ein Zensur-Sonderfall bleibt in Deutschland die Abbildung von Hakenkreuzen, die weder bei der Bewerbung von Exploitationfilmen noch von Komödien oder Dramen erlaubt waren und sind. „Mephisto“ bekommt 1980 das Kreuz aus den Pupillen gewischt, Belmondo ist als „As der Asse“ plötzlich von SS-Soldaten ohne Armbinde umgeben, Tarantinos „Inglourious Basterds“ treten auf sämtlichen Teasern und auf dem Hauptplakat ebenfalls ohne Hakenkreuz an.

Filzstift-Slip für Monica Gayle: „Blutjunge Unschuld“ (1972)
Foto: Archiv / Verleih

Körperteile
Seit dem Abklingen der Sexwelle geraten in allen Ländern zunehmend wieder Thriller und Horrorfilme ins Visier der Zensoren. Neben dem Sex, der nun zu Hause auf dem Computer läuft, wo er keine künstlerische Zuspitzung mehr braucht, bleibt der Tod das zweite große Tabuthema einer eher an Körperwitzen denn an Körperlust interessierten Gesellschaft. Als problematisch gelten, wie schon in den siebziger und achtziger Jahren, als hierzulande die Plakate für George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ und Ruggero Deodatos „Der Schlitzer“ nur mit Aufklebern freigegeben wurden, Abbildungen von Leichen, abgetrennten Körperteilen oder anderen blutigen Details. Prominenteste Opfer der letzten Jahrzehnte sind das französische Plakat zu „Mann beißt Hund“, das britische Poster zu „Hannibal“ sowie die US-Erstmotive von „Saw II“ und „The Road to Guantánamo“.

Zu fit im Schritt: „Andy Warhol’s Hollywood“ (1972)
Foto: Archiv / Verleih

In Frankreich weigern sich die Verkehrsbetriebe seit einiger Zeit, Plakate mit Zigaretten oder Pfeifen auszuhängen – und nehmen somit direkten Einfluss auf die Plakatgestaltung. Für „Vergebung“, den dritten Teil der Millenium-Trilogie, wurde Hauptdarstellerin Noomi Rapace die Zigarette auch auf den normalen Kinoplakaten buchstäblich aus dem Mund genommen. Nicht zu unterschätzen sind neben den professionellen Bedenkenträgern die Kinobesitzer selbst. Bei „Saw IV“ sträubten sich viele Kinos, das in ihren Augen abstoßende Werbemotiv, mit einem abgetrennten Kopf auf einer Waagschale, auszuhängen. Da schließt sich dann der Kreis zu den vergangenen Jahrzehnten, wo Kinodekorateure in ihren Schaufenstern blanke Busen oder unzüchtige Details gerne mit Streifen oder anderen Bildern überdeckten – und so die Neugier des Publikums natürlich erst recht anstachelten. Eine Weisheit, die so alt ist wie das Kino: Die richtige Verhüllung kann aufregender sein als jedes noch so explizite Bild.

Kreuz mit dem Bösen: das eingezogene Teaser-Motiv zu „Omen“ (1976)
Foto: Archiv / Verleih

Eine Auflistung bereits gedruckter, anschließend eingezogener oder aus Zensurgründen veränderter Plakate der letzten sechs Jahrzehnte:

Samson und Delilah
/ Samson and Delilah (Deutschland), 1951
Hedy Lamarr zeigt als Delilah Hüfte und Brüste (Änderung: Bekleidung verlängert)

Das kann jedem passieren (Deutschland), 1952
Hinter Heinz Rühmann tanzt Ingrid Lutz – und gibt dabei einen Blick zwischen ihre Beine frei (Verleih lieferte für besagte Stelle Aufkleber: „Ein Film, der jedem gefällt“)

Der Schrecken vom Amazonas / Creature from the Black Lagoon (Deutschland), 1954
Jack Arnolds Ungeheuer trägt Julia Adams im Badeanzug (ersetzt durch: neues Motiv, Frau nicht mehr in Armen des Monsters, schürte angeblich Vergewaltigungsängste)

Reif auf junge Blüten / Futures vedettes (Deutschland), 1955
Nebenmotiv mit Isabelle Pia nackt vor dem Spiegel (Brüste werden so stark aufgehellt, dass sie strahlen und Konturen oder Brustwarzen nicht mehr zu erkennen sind)

Ist ja irre – Cäsar liebt Cleopatra / Carry on Cleo (UK), 1964
Tom Chantrells freche Parodie war für Twentieth Century Fox zu nah am Artwork des Films „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor. Musste auf Druck des Studios eingestampft werden.

Die Satansweiber von Tittfield / Faster, Pussycat! Kill! Kill! (Deutschland), 1967
Tagline: „Teuflische Mädchen – herzlos und liebestoll – ein Sex-Thriller der harten Welle!“ (ersetzt durch: „Drei Teufelinnen, die mit der Liebe und dem Leben spielen!“)

Blaublütig: Sissi Spacek als „Carrie“ (1976)
Foto: Archiv / Verleih


Spree
(USA), 1967
Jayne Mansfield und Juliet Prowse als Revuetänzerinnen (Prowse setzte vor Gericht durch, dass weder Bild noch Name von ihr erscheinen, da sie die Dokumentation über das Club-Leben von Las Vegas als rufschädigend empfand. Über ihr Bild wurde ein Kasten platziert: „Well known star photograph deleted by order of the Superior Court of State of California“)

Liebe macht lustig, Liebe tut weh / L’amour c’est gai, l’amour c’est triste (Deutschland), 1969
Skizze von nackter Frau im Stil Egon Schieles (Änderung: Brüste weiß übermalt, mit Farben verfremdet)

Die Jungfrau von 18 Karat / Uden en traevl (Deutschland), 1969
Anne Grete zeigt ihre Brüste (Änderung: Brustwarzen müssen überklebt werden)

Die Nacht der lebenden Toten / Night of the Living Dead (Deutschland), 1969
Krallenhand wird von Schraube durchbohrt (geändert: überklebt, Neudruck schwarzweiß und ohne Schraube)

Till Death us do Part (UK), 1969
Nackter Warren Mitchell hält seinen Penis umklammert (Änderung: Neuauflage mit Textfeld: „With acknowledgment to Mr. John Lennon and his pioneering work in the field of display.“)

Uhrwerk Orange / A Clockwork Orange (USA), 1971
Gezeichnete nackte Frau als Nebenmotiv (Änderung: Motiv komplett weggeschnitten oder Frau wurde mit Slip und BH versehen)

Verbotene Folterspiele: Jess Francos „Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne“ (1977)
Foto: Archiv / Verleih

Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes / The Abominable Dr. Phibes (UK), 1971
Der entstellte Dr. Phibes küsst Frau (geändert: roter Sticker über Gesicht: „The authorities will not permit this face to be shown on advertisements“).

Nur Vampire küssen blutig / Lust for a Vampire (UK), 1971
Zwei weibliche Vampire mit blutverschmierten Mund neben und über ihren Opfern (Tom Chantrell muss für das „Double Bill“-Poster das Blut an Mündern und Hals übermalen).

Blutjunge Unschuld / Sandra: The Making of a Woman (Deutschland), 1972
Nackte Monica Gayle am Vorhang (Änderung: gemalter Slip)

Andy Warhol’s Hollywood (Deutschland), 1972
Schamhaare von Joe Dallesandro (geändert: gezeichnete Blumen über Schambereich)

Theater des Grauens / Theatre of Blood (Spanien), 1973
Vincent Price hält Totenkopf, in dessen Augenhöhlen Messer stecken (geändert: Messer weg, neben Price ist eine lachende Diana Rigg abgebildet)

Das Porno-Haus von Amsterdam / Blue Movie (Frankreich), 1975
Carry Tefsen nackt (geändert: Schambereich mit stilisiertem Gebäude übermalt, das ans Capitol in Washington erinnert)

Räkeln mit künstlichem Slip und Haarverlängerung: „Nackte Eva“ (1977)
Foto: Archiv / Verleih

Parasiten-Mörder / Shivers (UK), 1975
Blut tropft vom Rand der Badewanne (geändert: Blut fehlt komplett)

Omen (USA), 1976
Damien wirft als Schatten ein Kreuz (ersetzt durch: Hund als Schatten)

Carrie (UK), 1976
Sissy Spacek als mit Schweineblut übergossenes Mädchen (geändert: Abbildung in Negativfarben)

Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne (Deutschland), 1977
Neben Motiv A, das eine Nonne mit entblößten Brüsten zeigt, wird auch Motiv B mit einer nackten Frau in Ketten als Nebenmotiv zensiert. (Motiv A: Brüste werden mit Schriftzug „Sinnlichkeit hinter Klostermauern“ unkenntlich gemacht. Motiv B: Aufkleber „Junge Frauen in der Hand des Teufels“ über Nebenmotiv).

Eva Nera / Nackte Eva (UK), 1977
Laura Gemser posiert, nur mit Strapse bekleidet, auf Couch (geändert: rosafarbener Slip, Haare verlängert)

Mach mich nicht an! / The Pom Pom Girls (Italien), 1978
Enzo Sciottis Cheerleader zeigt lachend ihren blanken Hintern, daneben nackte Mädchen mit Footballspielern (Sciotti muss zweimal nacharbeiten: Rock über Hintern, BHs für Nebenmotive, keine obszönen Oralsexgesten).

Musste gleich mehrfach in die Retusche-Werkstatt: „The Pom Pom Girls“ (1978)
Foto: Archiv / Sciotti

Die Frau vom heißen Fluss / La mujer de la tierra caliente (Spanien), 1978
Nochmal Softsex-Queen Laura Gemser: hier posiert sie oben ohne vor einer liegenden Frau (geändert: Brüste mit schwarzen Vierecken bedruckt).

Kesse Teens und irre Typen (Deutschland), 1979
Margit Geissler bekommt gepunkteten Slip verpasst (als Aushangfoto ist das Motiv unzensiert erlaubt)

Die durch die Hölle gehen / The Deer Hunter (UK), 1979
Robert De Niro spielt mit Revolver russisches Roulette (eingezogen)

Mephisto (Deutschland), 1980
Hakenkreuze in Augen von Klaus Maria Brandauer (geändert: entfernt)

Der gezähmte Widerspenstige / Il bisbetico domato (Italien), 1980
Renato Casaros berühmtes Artwork zeigt Ornella Muti im Bett, wie sie mit einem Kissen nach Adriano Celentano wirft (Muti bekommt fürs italienische Großplakat ein zusätzliches Top und einen Rock angezogen)

Borotalco (Italien), 1981
Eleonora Giorgi trägt hautenges T-Shirt (sichtbare Brustwarzen werden mit dunkelblauem T-Shirt-Aufdruck übermalt).

Der Schlitzer / La casa sperduta nel parco (Deutschland), 1981
Rasiermesser neben mit Schnitten übersäter Brigitte Petronio (Messer muss komplett überklebt werden)

Eingezogen: Russisches Roulette bei „Die durch die Hölle gehen“ (1979)
Foto: Archiv / Verleih

Liebeskonzil (Deutschland), 1982
Erigierter Penis an Statue (ersetzt durch: Feigenblatt, Schriftplakat)

Pirate Movie (Australien), 1982
Kristy McNichol und Christopher Atkins nackt, eingewickelt in Piratenflagge (McNichol erhält strahlend weißes Kleid, nur eine Schulter bleibt frei).

Erste Sehnsucht (Frankreich), 1983
Zwei Mädchen liegen nebeneinander (geändert: hellgraue Slips)

Fanny Hill (Frankreich), 1983
Lisa Foster zeigt entblößten Rücken und Hintern (geändert: Tuch bedeckt Hintern)

Ein mörderischer Sommer / L’été meurtrier (Italien), 1983
Nackte Isabelle Adjani (übermalt mit Konturen eines Gewehrs)

Er – Stärker als Feuer und Eisen / Ironmaster (Frankreich, Spanien), 1983
Renato Casaros Artwork zeigt neben dem muskelbepackten Sam Pasco auch Elvire Audray oben ohne (in Frankreich bekommt Audray eine Kette und blonde Haarsträhnen um den Hals, in Spanien wird ihr ein grüner Bikini verpasst. Artwork ist unzensiert nur in Finnland zu sehen).

Nur in Finnland frank und frei: Renato Casaros Artwork zu „Er – Stärker als Feuer und Eisen“ (1983)
Foto: Archiv / Renato Casaro Art Studio


The Executor – Der Vollstrecker
(Deutschland), 1984
Erwin C. Dietrichs Ascot-Verleih muss den Untertitel schwärzen – auf Druck von Warner-Columbia, die Verwechslungsgefahr mit „Mad Max II – Der Vollstrecker“ sehen.

Schuld daran ist Rio / Blame it on Rio (USA), 1984
Rückenansicht von Mädchen im knappen Bikini (Neudruck: Haut wird mit Airbrush bearbeitet, damit das Bild weniger naturalistisch wirkt, Slip wird geschwärzt. Die helle Version kommt nur in Argentinien zum Einsatz.)

Freitag, der 13. – Das letzte Kapitel / Friday the 13th: The Final Chapter (Deutschland), 1984
Messer in blutverschmierter Maske (geändert: kein Messer. In Großbritannien wurde das Blut schwarz gefärbt)

Ave Maria (Frankreich), 1984
Nackte Isabelle Pasco am Kreuz (geändert: Lendenschurz)

Re-Animator (UK), 1985
Abgetrennter Kopf von Peter Kent in Schüssel (geändert: Kopf komplett mit Haaren bedeckt, nicht als Kopf identifizierbar)

Angel in the Dark / Hanna D. – La ragazza del Vondel Park (Italien), 1985
Ann Gisel Glass oben ohne (geändert: mit Schrift kaschiert, überklebt)

Zu naturalistisch: Rückenansicht in „Schuld daran ist Rio“ (1984)
Foto: Archiv / Verleih


Verdammt, die Zombies kommen
/ Return of the Living Dead (Frankreich), 1985
Illustrator Landi muss der Frau im Vordergrund, die sich gerade ihres Leopardenjäckchens entledigt, eine Weste umlegen.

Top Model (Italien), 1988
Jessica Moore liegt nackt, nur mit BH und Strümpfen bekleidet, auf dem Bett (geändert: gemalter Tanga)

Freitag, der 13. – Teil 8: Todesfalle Manhattan / Friday the 13th Part 8: Jason Takes Manhattan (USA), 1989
Teaser mit Slogan „I love NY“, der von Jason mit Messer zertrennt wird (geändert: Hauptmotiv)

Kinjite: Tödliches Tabu / Kinjite: Forbidden Subjects (USA), 1989
Asiatin liegt nackt auf Sofa (geändert: roter Slip)

Mann beißt Hund / C’est arrivé près de chez vous (Frankreich), 1992
Blutspritzer, Gebiss (geändert: Blutspritzer, Schnuller)

Larry Flynt – Die nackte Wahrheit / The People vs. Larry Flynt (USA), 1996
Woody Harrelson in Kreuzigungspose vor weiblichem Schoß (geändert: Gesicht von Harrelson mit von US-Flagge zugeklebtem Mund)

New York sehen und sterben: „Freitag der 13. – Teil 8: Todesfalle Manhattan“ (1989)
Foto: Archiv / Verleih


Studio 54
(D), 1998
Teaser zeigt Ariane Sommer mit Mann beim Oralverkehr (geändert: eingezogen)

Hannibal
(UK), 2000
Gesicht von Anthony Hopkins mit Narben und Piercings (geändert: internationales Motiv ohne Piercings etc.)

Get Rich or Die Tryin‘
(USA), 1995
50 Cent trägt Pistole im Unterhosenbund (geändert: keine Pistole).

Saw II (USA), 2005
Zwei abgetrennte Finger (geändert: Zoom, so dass Abtrennung nicht zu erkennen ist)

The Road to Guantánamo (USA), 2006
Häftling hängt an Handschellen, hat Sack über dem Kopf (geändert: Zoom auf Hände in Handschellen)

Hills Have Eyes 2 (USA), 2007
Sack mit herausragender Hand (geändert: Fuß statt Hand)

Zu bissig: „Mann beißt Hund“ (1992)
Foto: Archiv / Pandora


Captivity
(USA), 2007
Eingeschlossene Kim Bauer in Box mit Sand (Motiv wurde komplett zurückgezogen)

Zack and Miri make a Porno (USA), 2008
Köpfe in Lendengegend, angedeuteter Oralverkehr (geändert: Plakat mit Strichmännchen)

Durst / Thirst (Südkorea), 2009
Priester wird von Frau mit nackten Beinen umrahmt und stranguliert (geändert: Beine weg, Hände des Priesters liegen nicht mehr unter Schultern der Frau)

Vergebung / Luftslottet som sprängdes (Frankreich), 2009
Noomi Rapace raucht Zigarette (geändert: keine Zigarette)

Q (Frankreich), 2011
Nacktes Pärchen, angedeuteter Oralverkehr (geändert: Schwarzer Balken mit „zensiert“)


Abgesägt: „Saw II“ (2005)
Foto: Archiv / Lions Gate Films

Dieser Artikel entstand als Kooperation zwischen choices.de und kinoart.net

Jules Lux, Wolfgang Jahn

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