Die Pluriversale geht in die zweite Runde. Erneut kredenzt das kreative Kollektiv von der Akademie der Künste der Welt ein Multiversum aus diversen Kunstaktionen, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen und Konzerten. Egal ob international- oder lokalorientiert, ob gesellschaftspolitisch oder dadaistisch, hier ist für jeden etwas dabei.
Los geht’s mit der Eröffnung am Freitag und Samstag, den 10.4. und 11.4. im Kunsthaus Rhenania. Den Einstieg bietet um 19 Uhr die Buchpremiere von Dietmar Daths Sci-Fi-Dystopie „Venus siegt“. Das Werk über posthumane Entwicklung und soziale Revolution spielt auf dem Planeten Venus. Menschen, Roboter und künstliche Intelligenzen wollen hier ein egalitäres und friedliches Zusammenleben gestalten und sich von der Unterdrückung der Erde befreien, jedoch drohen sie durch politische Konflikte in eine Cyber-Diktatur zu verfallen.
Weiter geht es im Anschluss um 21 Uhr mit einer Performance und Film Screenings des aus Angola stammenden Künstlers Nástio Mosquito. Als ein „Kind des kalten Krieges“ sieht er sich in der Pflicht, die Menschen über die gesellschaftlichen Ambivalenzen aufzuklären. Hierbei amüsiert er sich sowohl über kapitalistische Auswüchse als auch über pseudo-elitäres Geschwätz der Kunstszene. Dafür nutzt er vielseitige Elemente zwischen Musik, Performance und Propaganda.
Der Samstag steht ganz im Zeichen der Musik. Um 20 Uhr bricht Dean Blunt mit den Konventionen des herkömmlichen Genre-Schubladedenkens. Auf seinem Album „Black Metal“ tummeln sich Titel wie Heavy, Punk, 50 Cent oder Country. Blunt liebt das Verwirrspiel um seine Musik, doch hinter dem Schein stecken Softpop-Kompositionen mit Einflüssen aus dem Free Jazz, Drone, Reggae oder Indie-Rock.
Hierauf folgt um 22 Uhr der New Yorker DJ und Produzent Afrikan Sciences. Als geistiges Erbe der Jazz-Legende Sun Ra erweitert er die Sci-Fi-Atmosphäre des Afro-Futurismus mit intensiven, polyrhythmischen Sounds. Eine kuriose Vereinigung ungewohnter Klänge erwartet den Hörer. Im Anschluss folgt ein DJ-Set von Viola Klein.
Am Dienstag, den 12.5. eröffnen die langersehnten Ausstellungs- und Veranstaltungsräume der Akademie mit dem treffenden Namen „Academyspace“ auf der Herwarthstraße 3 in der Nähe des Stadtgartens. Eingeweiht werden die Räumlichkeiten von dem Musiker und Künstler Raed Yassin aus Beirut und seiner Ausstellung „Karaoke“. Neben diversen Werken, die sich mit der Popkultur des Nahen Ostens auseinander setzen, zeigt die Ausstellung auch Yassins gleichnamigen Film, der von Scham und künstlerischem Versagen handelt.
Diese kleine Auswahl kratzt nur an der Oberfläche der Pluriversale II. Bis Ende Juni präsentiert die Akademie der Künste der Welt noch allerhand weitere Veranstaltungen in Kooperationen mit namhaften Institutionen wie der Studiobühne Köln, dem Acht-Brücken-Festival, dem Filmforum NRW oder der Art Cologne.
Pluriversale II | 10.4.-26.6. | diverse Orte | www.academycologne.org
Lesen sie auch das Interview mit Ekaterina Degot, der Künstlerischen Leiterin der Akademie der Künste der Welt.
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