Sonntag, 4. September: Der erste Langfilm des KHM-Absolventen Jan Schomburg, „Über uns das All“, lief zu Beginn des Jahres zwar schon in der Sektion „Panorama“ der Berlinale, die große NRW-Premiere des Films musste aber unbedingt in Köln stattfinden. Schließlich wurde der tief bewegende Film fast ausschließlich in der Domstadt gedreht, von einer Kölner Produktionsfirma (Pandora Film) mit Unterstützung des WDR und der Film- und Medienstiftung NRW produziert und von einem Kölner Verleih (RealFiction) im September nun in die Kinos gebracht. In Ermangelung eines angemessenen Premierenkinos fand die Veranstaltung im Schauspielhaus Köln statt, wo zuvor erst ein einziges Mal eine Filmvorführung stattgefunden hatte: Adrián Biniez’ preisgekrönte Liebeskomödie „Gigante“ war vor zwei Jahren der einsame Vorreiter in diesem Bereich.
Da die NRW-Premiere von „Über uns das All“ nun zeitgleich zu den Internationalen Filmfestspielen in Venedig stattfand, konnte Petra Müller, die Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, nicht persönlich anwesend sein. Zusammen mit Dr. Angelika Schwall-Düren, der NRW-Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, meldete sich Müller deswegen mit einer Skype-Liveschaltung für ein Grußwort aus Venedig. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten, die zur Belustigung der Gäste im fast bis auf den letzten Platz gefüllten Schauspielhaus beitrugen, konnte man die beiden Damen dann auch ganz gut verstehen. Den Rest übersetzte spontan die charmante Moderatorin des Abends, die „west.art“-Präsentatorin Katty Salié. Auch ein drittes Grußwort konnte an diesem Abend nicht persönlich gehalten werden, denn auch Kölns Bürgermeisterin Angela Spizig weilte am 4. September nicht in Köln, sondern in Tel Aviv. Die im Vorfeld aufgezeichnete Begrüßung war ihr wohl ein wenig lang geraten, was sich in der wachsenden Unruhe im Publikum bemerkbar machte. Deswegen verzichteten Regisseur Jan Schomburg und seine Hauptdarstellerin Sandra Hüller im Vorfeld auch auf lange Ansprachen, um den Filmbeginn nicht weiter hinauszuzögern. Auch nach der Projektion beschränkte man sich dann lieber auf die zügige Vorstellung der anwesenden Beteiligten an der Produktion, die bald die ganze Bühne des Schauspielhauses füllten. Danach ging man flott zum geselligen Beisammensein im Erfrischungsraum, der Bar des Theaters, über, wo man dem Team und den Darstellern noch im privateren Rahmen auf den Zahn fühlen konnte.
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