Ad Astra – Zu den Sternen
USA 2019, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: James Gray
Darsteller: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Donald Sutherland
>> www.fox.de/ad-astra
Mittelmäßig
Das Auge (332), 19.01.2020
Ich hatte irgendwie mehr erwartet, vielleicht bin ich übersättigt? Oder inzwischen zu anspruchsvoll? Jedenfalls nerven mich die bereits von Matt513 erwähnten besonderen Unwahrscheinlichkeiten im ohnehin von Unwahrscheinlichkeiten durchsetzten Scienc-Fiction-Genre. Brad Pitt trägt den Film so halbwegs, aber auch nicht wirklich überzeugend. Fazit: kann man ansehen, muss man aber nicht.
Doubt in Space
Matt513 (266), 14.11.2019
Auch wenn es spektakulär ins tiefe Weltall geht (und dies von den üblichen, an Kubrick gemahnenden Bildern begleitet wird), im Kern dreht sich der Film um den menschlichen Selbstzweifel. Für das Genre, das sonst vornehmlich Heldentypen produziert, eine unerwartete, gleichwohl interessante Facette.
Roy, Offizier und Astronaut, könnte eigentlich stolz auf sein Erreichtes sein, stellt sich jedoch ständig infrage, fühlt sich kaum. Bald wird klar, wo die Gründe dafür liegen. Der eigene Vater, Astronauten-Legende und visionärer Erforscher des Weltraums, blickte abschätzig auf die eigenen Angehörigen, die ihm kleingeistig vorkamen. Dieses Trauma der übermächtigen, abweisenden Vaterfigur ist Roys Begleiter auf einer aus den Fugen geratenden Odyssee an den Rand des Sonnensystems, wo -neben dem Missionsziel- die Chance auf Befreiung davon wartet. Und wer hätte das gedacht, mit seinen Zweifeln an sich selbst ist Roy auf der Reise nicht allein.
Hauptdarsteller Pitt, der sich im Spätsommer seiner Karriere längst vom Sexsymbol/Enfant terrible zum Charakterdarsteller entwickelt hat, steht die selbstreflektierende Rolle alleine schon aufgrund seiner Lebenssituation gut zu Gesicht. Den beständig nagenden Zweifel transportiert er mit zurückgenommenem Schauspiel; siehe auch sein gesenktes Haupt auf einem der Kinoplakate. Das Drehbuch leistet sich zwar einige Stolperer. So war die Episode mit den Piraten mMn fragwürdig und wie Roy zu seinem Anschlußflug kommt, mehr als hanebüchen. Aber durch den Zirkelschluß; Roys Monolog, den er einmal dienstlich als Astronaut, danach aber nochmal als nun empathische Privatperson spricht, wodurch sich Ton und Bedeutung komplett verschieben, bekommt der Film letztlich eine zufriedenstellende Punktlandung hin.
Nimm Dich selbst so an, wie Du bist, so könnte man die versöhnliche Botschaft formulieren. Außerdem, daß Pitt auch Science-fiction kann. Und Leute, solltet Ihr jemals zum Mond fliegen, verzichtet bloß auf die Zubuchung von Kopfkissen und Zudecke im Shuttle. Das wird dann nämlich richtig teuer ;).
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