Ganz nah bei dir
D 2008, Laufzeit: 88 Min., FSK 0
Regie: Almut Getto
Darsteller: Bastian Trost, Katharina Schüttler, Andreas Patton, Heiko Pinowski, Traute Hoess, Jürgen Rißmann, Aline Staskowiak, Axel Olsson, Jörg Malchow, Oscar Ortega Sánchez, Stephan Rossmann, Stephan Bieker, Katja Danowski, Aurel Manthei, Matthias Zelic, Arndt Schwerin-Sohnrey
Komödie nicht nur zum Lachen
observer (198), 19.11.2009
Diese Komödie hat mich durchweg gut unterhalten. Gettos genauer Blick auf die Menschen unterscheidet sich wohltuend von dem ganzen Bestseller-Verfilmungs-Schwachsinn, der ansonsten die Kinos verstopft. Hier geht es um Menschen, die immer sonderlicher werden (dürfte ja jedem nur allzu bekannt sein, der sich täglich mit offenen Augen durch die Großstadt schiebt) und dann endlich ihrem Käfig, ihren Marotten und ihrer Einsamkeit entfliehen können. Die 90 Minuten sind definitiv sehenswert. GANZ NAH BEI DIR dürfte in einer Reihe mit den besseren Independentkomödien der letzten zwei Jahrzehnte stehen (man denke an SINGLES, KLEINE HAIE etc.).
Ein faszinierender Film
kino_maus (1), 15.11.2009
Zum Film:
Ich kann den Film nur empfehlen , unbedingt selbst anzuschauen.
Visuell faszinierend ? Eine Gaumenfreude für die Augen. Selten habe ich eine so wunderschöne Bildgestaltung kombiniert mit einer emotional bewegenden Geschichte gesehen. Zwei extrem verschiedene Personen, wie der perfektionierte Einzelgänger Philip und die blinde Cello-Spielerin Lina treffen aufeinander und nähern sich an.
Ohne den typischen Kitsch, natürlich erzählt.
Unbedingt sehenswert !!! Mein Tipp!!!
An Frontalschaden:
Geschmäcker sind verschieden ! Das ist gut so!
Eine so extrem vernichtende Kritik ist völlig überflüssig !!! und spiegelt meist nur die eigene Unzufriedenheit der Schreiberin wider !
Ganz bezaubernd
Holde (1), 15.11.2009
ich fand den Film richtig toll !
Hatte ne echt schöne Kritik gelesen, bin deshalb reingegangen und war absolut nicht enttäuscht. Ich kann nur sagen... REINGEHEN und anschauen!
www.critic.de/filme/detail/film/ganz-nah-bei-dir-1900.html
Faszinierende Bilder vom Stolpern und wieder Aufstehen auf dem Weg zueinander. Almut Getto erzählt mit Ganz nah bei dir eine Liebesgeschichte, bei der ein Nicken nicht reicht, um Ja zu sagen.
Grau in Schwarz. Schwarz in Grau. Regen prasselt vom Himmel herab. Dunkle Regenschirme werden von schwarz gekleideten Menschen über graues Kopfsteinpflaster getragen. Ein melancholisches, wenn auch auf seine Art schönes Sinnbild für Tristesse, das uns in die außergewöhnliche Bildsprache des Films einführt. Es wird uns in veränderter Form immer wieder begegnen.
Die Zeitschaltuhr der Bügelmaschine weckt den Antihelden Phillip (Bastian Trost) täglich mit den Worten ?Jetzt ist die Betriebshitze erreicht.? Tagsüber prüft er berufsbedingt Banknoten aus dem mediterranen Raum auf ihre Echtheit, um sich danach mit seinem Therapeuten (Andreas Patton) und, neben seiner Schildkröte Paul, einzigem Freund in schrägen Gesprächen über seine Gefühlswelt zu verlieren. Die Leidenschaft des liebenswerten Sonderlings gilt pantomimischen Sketchen, die er nur zu gern selbst einmal auf der Kleinkunstbühne in seiner Stammkneipe zum Besten geben würde, doch bisher fehlt der Mut dazu.
Lina (Katharina Schüttler) ist eine blinde Cellistin, die nur so vor Lebensfreude sprüht. Sie versucht sich in der Welt der Sehenden zu emanzipieren und ihre musikalischen Träume zu verwirklichen.
In der Unterschiedlichkeit ihrer Lebenswirklichkeiten gründet die Faszination der beiden für einander. Ihr skurriles erstes Treffen lässt die Komplexität und Schwierigkeiten des folgenden Zusammenfindens schon erahnen.
Besonders der absonderliche Phillip muss versuchen, seinen Schildkrötenpanzer zu verlassen, um sich auf die große Welt und die darin auf ihn wartende Liebe einzulassen.
Die Oppositionen sind deutlich und familienfreundlich, wobei es Almut Getto durchaus gelingt, Romantic Comedy mit dunkelgrauem Humor auf Deutsch zu erzählen.
Heraus stechen dabei originelle Szenen, die von trockenen Humor und absurden Bildern leben. Etwa, wenn Phillip der blinden Lina auch einmal etwas von seiner künstlerischen Seite zeigen möchte. Mit einer pantomimischen Einlage, mit der die Regisseurin sich an Sketche von Buster Keaton anlehnt, gibt sich Phillip alle Mühe zu beeindrucken. Schade nur, dass Lina seine Vorführung nicht sehen kann.
Phillip lässt von der ersten Sekunde an keinen Zweifel daran, dass es ihm an zwischenmenschlicher Erfahrung und Feingefühl fehlt. Mit stilsicherer Konsequenz beleidigt und verletzt er seine neue Bekanntschaft Lina und doch gelingt es ihm, dass diese ihm am laufenden Band verzeiht und sich ? wie sollte es anders sein ? verliebt.
Bastian Trost bewegt sich dabei in seiner Rolle auf einem schmalen Grat zwischen Gefühlsblindheit und Liebenswürdigkeit. Ein Balanceakt aus dem der Witz des Films über weite Strecken seine Kraft zieht.
Schon in ihrem Erstlingswerk Fickende Fische (2002) über eine zarte Jugendliebe überzeugte die Regisseurin mit konsequenter Motivik und eigenständiger Bildsprache. In ihrem neuen Film entwickelt sich Almut Getto ästhetisch noch weiter, setzt die Einzigartigkeit der konträren Welten, in denen ihre Figuren leben, gekonnt visuell um.
Das Drehbuch zu Ganz nah bei dir schrieb die Regisseurin anders als bei ihrem Debüt lediglich um. Sie stütze sich dabei im Wesentlichen auf die Vorlage des Drehbuchautors Speedy Deftereos. Auf der visuellen Ebene unterstützt wird sie diesmal vom Kameramann Michael Wiesweg, der die Ideen der Regisseurin in charmante Bilder umzusetzen weiß. So entsteht eine verspielte und doch harmonische Bilderlandschaft aus pantomimischen Sketchen auf der Kleinkunstbühne, bunten Lichtern der nächtlichen Straßen, Phillips trister Wohnung, die direkt aus einem IKEA-Katalog zu stammen scheint und immer neuen Regenschirmformationen aus der Vogelperspektive. Ein Fluss von Eindrücken, die es in einer ruhigen Atmosphäre schaffen, jedem Bild der Traurigkeit ein Stück Hoffnung zu schenken. Eine Fantasiewelt, auf die sich einzulassen lohnen kann.
(Kritik von Verena Gröbmayr)
Introvertierter Zyniker trifft blinde Traumfrau
alfred chamberlain (3), 14.11.2009
Hallo Frontalschaden! Nichts dagegen sich mal über Filmförderung ordentlich auszukotzen, aber ist dieses Forum nicht der falsche Ort, und diesem Film gegenüber äußerst unfair?
Zum Film:
Introvertierter Zyniker trifft blinde Traumfrau.
88 wunderbare Minuten, halb Liebeskomödie, halb Tragödie über das menschliche Sein. Manche Statements zur Liebe und zum Leben allgemein klingen etwas abgedroschen, aber hier spricht ja auch Philipp und nicht Spinoza. Wirklich mehr gestört haben mich jedoch die überzähligen Retro-Mätzchen und Skurilitäten, so gleitet der Film oft ins Sureale ab. Dies ist natürlich gewollt, und gefällt sowieso - spannender hätte ich jedoch ein realistischeres Lebensumfeld gefunden. Die Idee und das Drehbuch hätten das locker getragen, und für die Macher des Film wäre dies eine ganz andere Herausforderung gewesen.
Ein schöner warmer Film für diese kalten Tage!
Frontalschaden
CemileTS (137), 13.11.2009
Zu diesem Film :
Ein weiterer Film aus der verschwitzten Küche selbsverliebte und selbstüberschätzende Kreativas der heimischen Filmlandschaft.
Absoluter Schmarrn
Zu Almut Getto:
Mit Ihrer Vorarbeit "Fickende Fische" hat SIe bereits ihren Hang zu Beräucherung von Mitleid und..."wir sind doch alle Menschen"-Groschenromane absolviert.
Daraus hat SIe keine Lehren gezogen, und drückt selbstüberschätzt den Filmförderanstalten ein weiteres verheucheltes "Ich" -Filmbeitrag auf.
Darüber hinaus erhält Sie ab und an unbedeutende regionale Filmpreise die ihr zulanciert werden.
Dann heisst es plötzlich, es wäre ein Publikumspreis.
Hierzu sei angemerkt dass die Jury solcher "Festivals" besetzt werden i.d.R. mit gelangweilten Ehefrauen von WDR-Redakteuren ,eine Tippse der Filmförderanstalt oder auch mal ein käuflicher Redakteur (z.B. der Filmzeitschrift Schnitt) die sich trotz ausverkauftem Saal sich einzigst als "Publikum" verstehen und akzeptieren. "Zum Wohle des Volkes"
ein oberflächlicher Meschanismus aus dem nur oberflächliche Produkte entstehen können wie "Ganz nah bei dir"...*
Tja Almut Getto..."Juno" hat leider jemand anderes verfasst und abgedreht, ich nehme an dass dieses Filmplakat über deinem Bett hängt.
"Eine Heuchlerin unter Heuchler unter sich"
anstatt
"eine Rose ist eine Rose ist eine Rose"....
*lieber nicht
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24