Lebanon
Israel / Frankreich / Libanon / Deutschland 2009, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Samuel Maoz
Darsteller: Yoav Donat, Itay Tiran, Oshri Cohen, Michael Moshonov
Zwar hinter "Waltz With Bashir", trotzdem sehenswert
Bijan (32), 09.11.2010
Wäre "Lebanon" als Kurzfilm angelegt, hätte das Ergebnis noch mehr überzeugen können - so ist leider vor allem in der zweiten Hälft des Films viel Leerlauf mit sich wiederholenden, zum Teil auch fast belanglosen Details. Schade - denn die erste halbe Stunde des Films hatte mich richtig in ihren Bann gezogen, in ihrer Mischung zwischen knallharter Kriegsrealität und der klaustrophobischen Enge innerhalb des Panzers.
Fazit: Starke Idee, starker Anfang - dann leider viel Leerlauf und zu wenig Substanz am Ende...
Kaum sehenswert! Meilen hinter Waltz with Baszir!
Nicklas (1), 17.10.2010
Heute Mittag hatte ich bei Choices.de mal geschaut in was ich gehen könnte und mich spontan für diesen Film entschieden. Filmpreis in Venedig und "Tipp" schienen Garant genug. Jetzt kommt ich gerade aus dem Kino und muss sagen: Die Grundidee, den Krieg nur aus der Perspektive der Panzerbesatzung zu zeigen ist orginell. Die filmische Umsetzung ist vom handwerklichen Standpunkt aus gesehen ganz gut gelungen. Die Story "drum herum" ist jedoch eine Katastrophe! Wer alle Bilder diese Films und die Geschichte wirklich nur auf der Meta-Ebene verstehen will/versteht, der wird vielleicht glücklich mit diesem Film. Der Rest (die dumme Masse?) leider nicht: Der "Protagonist" der Films, der wohl als Ersatzman für ein fehlendes Besatzungsmitglied einspringen muss (wird im Film auch nicht näher erläutert), "fällt" durch die Tumluke in den Panzer und trifft auf die übrige, bereits anwesende Besatzung. Die Besatzung sieht aus, als hätte sie bereits die letzten 4 Wochen in dem Panzer gewohnt, ohne sich duschen zu können. Der Panzer selbst trieft vor Öl und Fett und scheint seit 1945 im Dauereinsatz gewesen zu sein. Sowohl der Protagonist, als auch die restliche Besatzung ist von Beginn des Films an in einem sehr schlechten psychischen Zustand, ohne dass der Film eine annährend plausible Erklärung dafür gibt. Der Kommandant des Panzer driftet später sogar in eine Art Wahnsinn ab--ebenfalls ohne dass die Story dazu den entsprechenden Anlass bieten würden, der der Kommandant ist nicht "direkt" in Kampfhandlungen oder ähnliches verwickelt. Er bricht schlichtweg unter seiner Verantwortung für die Besatzung zusammen, was aber nicht plausibel erzählt wird. Ferner wartet der Film mit Blanglosigkeiten und unverständlichem Geschwafel auf: Im Verlauf des Films wird dann 3 oder sogar 4 Mal von div. Personen in eine Blechdose gepinkelt--einmal hätte vollkommen ausgereicht, zumal die Besatzung während des gesamten Einsatzes nur je eine Dose 7UP zu trinken scheint. Weiteres "Highlight": Der Protagonist erzählt vom Todestag seines Vaters und seinem präpubertär-peinlichen sexuellen Erlebnis an diesem Tage mit seiner Lehrerin, das in dem Fazit gipfelt: Du musst einfach nur alles raus lassen, dann geht es dir besser! Oha, ich hatte nicht gedacht, dass ich in meinem Leben noch mal so eine "Quatsch-Geschichte" anhören/ansehen muss, wie diese Szene. Viele weitere Ungereimtheiten und Sinnlosigkeiten später waren dann alle Kinozuschauer erlöst....ich erspare mir hier eine weitere Aufzählung.
Ein Film, den man nicht so schnell vergisst
FilmGeek (1), 14.10.2010
Lebanon schildert einige Tage des Libanon-Krieges vollständig aus der Perspektive vier junger Soldaten in einem Panzer. Dem Zuschauer wird ein gleichermaßen beeindruckendes wie beklemmendes Kriegsbild präsentiert, das einem lange im Gedächtnis bleibt.
Ein Anti-Kriegsfilm, der sehr zu empfehlen ist!
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