Mittwoch, 13. November: Einmal im Jahr sind es nicht die Filmemacher oder Schauspieler, die in Nordrhein-Westfalen geehrt und in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden, sondern die Kinomacher, die den Filmen ihr Zuhause geben. Bei der alljährlichen Verleihung des Kinoprogrammpreises der Film und Medienstiftung NRW durften im Kölner Gloria-Theater 2013 neunundsechzig Kinobetreiber für ihr herausragendes Programm insgesamt 430.000 Euro an Prämiengeldern in Empfang nehmen. Petra Müller, die Geschäftsführerin der Film und Medienstiftung NRW, eröffnete die mit zahlreichen prominenten Preispaten auftrumpfende Veranstaltung als ihr „jährliches Dankeschön an die Kinobetreiber“, die an diesem Abend mal so richtig gefeiert werden sollten. Zur guten Stimmung trugen die beschwingten Musikeinlagen der „Funky Flairs“ bei, die direkt zum Auftakt mit Moderatorin Carolin Kebekus den Daft-Punk-Hit „Get Lucky“ anstimmten und das Publikum begeisterten. Danach widmete man sich in rascher Folge der Prämierung der Kinobetreiber, die in insgesamt sechs Kategorien mit unterschiedlichen Dotierungen ihre Geldpreise in Empfang nehmen durften.
Zwischendurch sorgte man mit Filmausschnitten und Trailern von kommenden Kinoprojekten für Abwechslung, die von den Machern persönlich vorgestellt wurden. Unter den am sehnsüchtigsten erwarteten Filmen für das Jahr 2014 rangiert „Stromberg – Der Film“ bei vielen sicherlich ganz weit oben. Carolin Kebekus enthüllte, dass schon über eine halbe Million Facebook-Nutzer Fans dieses noch nicht uraufgeführten Films seien. Was wäre denn, wenn die alle mit Begleitung das fertige Werk nächstes Jahr im Kino anschauen würden? Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst antwortete darauf: „Dann kriegen alle Crowd-Investoren ihr Geld zurück und wir drehen eine Fortsetzung!“ Mit ironischen Spitzen im typischen „Stromberg“-Stil meldete sich auch Autor Ralf Husmann zu Wort: „Es war echt ein Kinderspiel, aus der Serie einen Film zu machen. Im Film spielt Benno Fürmann jetzt den Stromberg, das wusste bislang selbst Christoph noch nicht!“ Gern gesehener Gast bei der Verleihung des Kinoprogrammpreises ist Filmemacher Sönke Wortmann, der heuer sein neuestes Werk „Schoßgebete“ in Ausschnitten dabei hatte. Für ihn war Charlotte Roches Buchvorlage „ein Pageturner, den ich unbedingt verfilmen wollte.“ Auf das Ergebnis muss man als Zuschauer allerdings noch bis zum September 2014 warten, weil starke Konkurrenz wie „Stromberg – Der Film“, die Fußball-WM in Brasilien oder Wortmanns Dreharbeiten für den Film „Frau Müller muss weg“ ein Verschieben der Premiere unabdingbar mache.
Aus den Händen von Sönke Wortmann durfte u.a. Jennifer Schlieper, die Leiterin des Kölner cinenova-Kinos eine Prämie in Höhe von insgesamt 8.000 Euro entgegen nehmen. Damit war ihr Kino eines von sechs in der Domstadt, das am Abend für sein herausragendes Programm geehrt wurde. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Catherine Laakmann für das Metropolis (6.000 Euro), Christian Schmalz für das Theater am Weißhaus (10.000 Euro) und für das OFF Broadway (11.000 Euro), Jürgen Lütz für das Odeon (Programmprämie und Kinder- und Jugendprogrammprämie zusammen 12.000 Euro) sowie Dirk Steinkühler und Joachim Kühn für die Filmpalette (11.000 Euro). Ulli Klinkertz und Sigrid Limprecht erhielten für das Programm im Bonner „Kino in der Brotfabrik“ insgesamt 17.000 Euro. Damit gingen auch im Jahr 2013 wieder drei der insgesamt fünf Spitzenprämien an Kinos aus dem Großraum Köln/Bonn, was einmal mehr unterstreicht, dass in unserer Region ein besonders engagiertes und vielseitiges Kinoprogramm auf die Beine gestellt wird, das seinen Zuschauern Abwechslung und Vielfalt garantiert.
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