Die Filmbranche hat hohe Erwartungen bezüglich des vierten Quartals des Jahres 2012. Dann soll nämlich ein Film herausreißen, was Dutzende Produktionen in den drei Quartalen davor noch nicht erreichen konnten: die Umsatzzahlen des laufenden Jahres bereinigen. „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ heißt der besagte Film, mit dem Peter Jackson („Der Herr der Ringe“-Trilogie) am 13. Dezember 2012 auch hierzulande die Vorgeschichte der Hobbit-Saga einläutet, die ebenfalls als Trilogie angelegt ist. So kurz vor Start dieses lange erwarteten Projekts war es natürlich Gesprächsthema Nummer 1 auf der 11. RingCon, der Fan-Convention für Fantasy-Stoffe, die wie gewohnt im Maritim-Hotel in Bonn abgehalten wurde. Sage und schreibe fünf Darsteller aus der Besetzungsriege der Original-Trilogie konnten hierfür verpflichtet werden, u.a. die beiden „Hobbit“-Darsteller Billy Boyd („Pippin Tuck“) und Sean Astin („Samweis Gamdschie“).
Auf die Frage, wie oft man sich seit den letzten Drehtagen gesehen habe, antwortete Astin mit einem ironischen Schmunzeln: „Billy ruft nie an und schreibt nie!“ Der Beschuldigte wiegelte ab und relativierte Astins Aussage: „Wir haben uns jetzt eine ganze Weile nicht mehr gesehen, aber wir twittern miteinander.“ Spätestens, wenn die Kinder der beiden Hobbit-Darsteller alt genug wären, um sich gegenseitig zu heiraten, würde man sich dann wohl auf der Hochzeit wieder über den Weg laufen, ergänzte der zu Späßen aufgelegte Astin. Auch die Aussagen der beiden, welchen Stellenwert „Der Herr der Ringe“ heutzutage im Leben der beiden einnehme, darf man nicht allzu ernst nehmen. Astin dazu: „16% meines Lebens drehen sich noch um den ‚Herrn der Ringe’.“ Boyd indes meinte, bei ihm seien es „eher 98%“ seines Lebens. „Meiner Meinung nach war meine Figur ohnehin die wichtigere der beiden.“
Einig war man sich in der Runde, dass „Der Hobbit“ auch die Popularität der Darsteller aus der Original-Trilogie wieder ankurbeln wird. „Was für eine Flut da über uns hereinbrechen wird, konnte man doch auch an ‚Star Wars’ ganz gut sehen. Als damals die neue Trilogie in die Kinos kam, standen plötzlich auch alle Darsteller der drei alten ‚Krieg der Sterne’-Filme wieder im Rampenlicht“, erläuterte Astin. Am meisten liebe man an Conventions übrigens die Leute, also die Fans, die von Nah und Fern zu den Treffen anreisen. Lori Dungey, die in der erweiterten Fassung von „Die Gefährten“ als Hobbit-Frau „Straffgürtel“ zu sehen war, glaubt, dass es den Fans nicht nur um ein Treffen mit den anwesenden Stars gehe. Genau so wichtig sei es wohl den meisten, sich auch untereinander wiederzubegegnen, eine Art Klassentreffen der Convention-Fans also. Erstaunlich sei auch, dass die Leidenschaft und Kreativität, die man in vielen Fantasy-Filmen und -Serien erkennen würde, bei den Fans eine ganz ähnliche Kreativität freisetze, ergänzte Sean Astin. Gelegenheit dazu gibt es auch schon in absehbarer Zeit wieder, denn zu Ostern 2013 planen die Veranstalter mit „There and Back Again“ eine große Fan-Convention zum „Hobbit“ – natürlich wieder im Maritim-Hotel Bonn (siehe auch www.hobbitcon.de).
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