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fabien prioville dance company mit „1250 Mb/s“
Foto: Mischa Lorenz

Versprechen auf die Zukunft

03. August 2022

„tanz.tausch“ an diversen Orten in Köln – Tanz in NRW 08/22

Das Festival tanz.tausch feiert mit der 10. Ausgabe ein Jubiläum. Der Modus, Tanzproduktionen aus verschiedenen Bundesländern miteinander in einen Wechsel zu bringen, gibt der Veranstaltung ihren besonderen Reiz. Aber war das auch ihr Erfolgsrezept? „Nein“, sagt Mechtild Tellmann, die an der Organisation aller Ausgaben beteiligt war: „Jedes Mal wenn wir nach dem Festival so richtig fertig waren, haben wir gesagt, ‚nie wieder‘, denn so viel hatten wir auf die Beine gestellt, für super wenig Geld“. Und es ging doch weiter, weil man gesehen hat, welch talentierte Tanzkünstler und Künstlerinnen es gibt, und dass man die doch einfach fördern muss. Viele der Talente lösten ihr Versprechen auf die Zukunft ein. So großartige Tanzschaffende wie Reut Shemesh, Overhead Project oder Sarah Blasko, starteten einstmals bei tanz.tausch.

Aufgrund einer Sonderförderung des Bundes steht diesmal mehr Geld zur Verfügung. Und das soll man auch sehen. So wird es während der Festivaltage vom 16. bis 21. August in der Südstadt einen tanz.parcours mit Performances auf der Straße geben. In den Schaufenstern der Geschäfte sind Clips zu sehen und es braucht vom Friedenspark nur eine kleine fußläufige Strecke über die Südbrücke zur Tanzfaktur. Dort werden alle Areale bespielt, vom Untergeschoss über die Studios, die Bühne bis zum Vorplatz. Mit dabei ist Herman Heisig, einer der Choreographen, ohne den tanz.tausch kaum vorstellbar ist. Heisig gehört zu den wenigen Tanzkünstlern, die Komik auf die Bühne bringen. Dazu entwickelt er in seiner Premiere „Singing Machine“ ein eigenes Bewegungsrepertoire.

Aus Düsseldorf wird Fabien Prioville mit drei Tänzerinnen erwartet. Sie thematisieren das Datentracking und werden dabei selbst über private Grenzen gehen. Marje Hirvonen kommt aus New York, wo sie ihre aufwändige Produktion „Like, really cunt“ vorbereitete, die eine Vorstellung von den Möglichkeiten weiblicher Energie geben soll. Bei Kaffee und Kuchen kommen sich die Tanzschaffenden und ihr Publikum näher. Das Format lädt zu Werkstattgesprächen und Kennenlernen ein. Es klingt wie ein Stoßseufzer, wenn Mechtild Tellman sagt: „Wir haben von digitalen Formaten genug und wollen den Sommer genießen.“

tanz.tausch | 16.-21.8. | div. Orte | www.tanztausch.de

Thomas Linden

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