Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück
Deutschland, Luxemburg, Frankreich 2015, Laufzeit: 110 Min., FSK 16
Regie: Florian Gallenberger
Darsteller: Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist, Richenda Carey, Vicky Krieps, Jeanne Werner, Julian Ovenden, August Zirner
>> www.coloniadignidad.de
Ein ganz dunkles Kapitel
Matt513 (266), 20.02.2016
deutscher Geschichte. Schon hierzulande trieb der Päderast Paul Schäfer sein Unwesen. Noch schlimmer wurde es, als er sich nach Chile absetzte, dort sein zynisches Schreckensregime errichtete, Menschen quälte und terrorisierte, die ihm unter dem Versprechen einer an urchristlichen Werten orientierten Kommune folgten. Deutsche Politiker und Diplomaten protegierten ihn. Die Pinochet-Diktatur folterte in seinen Kellern. Spät nahm die Justiz die Strafverfolgung auf. Kam schon Pinochet weitgehend straffrei davon, mußte auch Schäfer spät nur einen Bruchteil seiner Strafe verbüßen, ehe der Tod ihn erlöste.
Gegen diesen Hintergrund ist Gallenbergers Film für meinen Geschmack ziemlich konventionell, ja altbacken inszeniert. Er wirkt fast schon wie fürs Öffentlich-rechtliche hergestellt, wie diese netten "Erklär mir die Geschichte"-Filmchen mit viel Akzent auf der Requisite, die keinem wehtun. Ich bin bestimmt niemand, der auf blutige Sensationen scharf ist, aber rein emotional blieb ich außen vor. Auch die lauschige Turtelei zum Eingang wirkt wegen ihrer Länge deplaziert. Den Darstellern muß man keinen Vorwurf machen. Nyqvist und Brühl liefern schon sehenswert ab, auch in den Nebenrollen vieles ganz ordentlich. Emma Watson scheint mit Blick auf den internationalen Markt implementiert worden zu sein; auf dem Poster sieht man prominent ihr Gesicht, dabei blieb für mich ihre Darstellung gegen die Genannten ohne Widerhall.
Also, kann man sich schon ansehen; denke ich an Filme wie z.B. Salvador, muß ich ausnahmsweise sagen, ein bißchen mehr professionelle Umsetzung, halt die Erfahrung Hollywoods, hätte dem Film gutgetan.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24