Es gibt 10 Beiträge von Fotolovestory
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21.01.2011
Dieser Film ist ein kleines Filmjuwel! Er paßt in keine Schublade, und das ist gut so! Es gibt sicher andere Filme, die sind wunderbar logisch und realistisch, leuchten die Wirklichkeit bis ins letzte Detail aus, aber sie haben einfach keine Tiefe, weil sie vielleicht Realität abbilden, aber eben nicht die spannenden Graustufen unserer Welt. Und da sind andere Filme, die vermeintliche Antworten auf alle Fragen liefern und irgendwann nerven oder wenn wir Glück haben einfach nur langweilen.
“Im Alter von Ellen” ist einfach ganz anders, denn er liefert faszinierende Bilder einer alltäglichen Welt, wie wir sie alle kennen, und leuchtet lebendige Details aus, an denen wir uns auch schon die Zähne ausgebissen haben. Daher ist der Film mutig und ermutigend zugleich. Ellen, gespielt von Jeanne Balibar, wandelt in unserer von Individualismus und Pragmatismus gezeichneten unsicheren Welt wie auf einem Minenfeld und sucht was wir Sinn nennen könnten. So greift der Film mühelos die aktuellen Themen wie Heimat und Globalisierung, Mitwirkung und Politik auf, ohne aber aufwendig und künstlich komplexe Konstruktionen zu erfinden. Das wunderbare Kameraauge (Hélène Louvart) folgt einfach dieser Ellen und läßt sie eintauchen in die Persönlichkeiten anderer Wegbegleiter, die in jedem Moment politisch zu werden drohen. Denn die Welt ist eine Bedrohung, durch all ihre Möglichkeiten, Diskussionen, Beteiligungen und Idealismus fordernden Momente. Aber auch mit Freiheit und Leidenschaft muß man erst mal umgehen können! Dies alles hat noch kein Film so deutlich entspannt und mit tiefgründiger Leichtigkeit und Inszenierkunst gezeigt.
Der Regisseurin gelingt es einfach Personen zu finden, an denen die Hauptfigur merkt, daß sich letztlich alles dreht um einen selbst, nicht mit einem und nicht ohne einen. Man ist ein Blatt im Wind, oder ein Stück von Baum. So ist dieser Film poetische Selbsterkenntnis, und wer sich darauf einläßt, hat schon gewonnen.
Darüber hinaus seit langem wieder ein Film mit Julia Hummer (als Tierschutzaktivistin), die mit ihrer Stimme und Präsenz gewachsen ist. Alexander Scheer (als Steward) in einer kleinen aber mit viel Liebe gezeichneten Nebenrolle. Dazu noch mehr unbekannte Gesichter, von denen wir sicher noch mehr sehen dürfen in Zukunft! Wenn das Kino 2011 mit solchen Filmen weiter geht, dann wird es ein gutes Kinojahr! Der Anfang ist gemacht!
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10.03.2006
Exemplarisch an zwei Cowboys erzählt Brokeback Mountain von der Natur des Menschen ... Hoffnungen zu haben, Liebe zu geben und nehmen und der Möglichkeit verletzt zu werden und Schmerz zu empfinden und der Unmöglichkeit des Möglichen. Es gibt den allerschönsten Einblick in die Tragik unseres Lebens, wenn wir uns gegen unser Gefühl entscheiden, weil es die Gesellschaft verlangt oder der eigene Schatten zu lange ist, oder man nicht springen will.
Die einzige Ironie des Meisterwerkes (auch durch seine Zurückhaltung) nimmt man als lustiges Schicksal: Jede zweite Szene entspringt der Bilderwelt von Marlboro. Das macht den Film aber auf bezaubernde Weise noch stärker! War es doch nicht zuletzt diese Zigarettenmarke, die nach Jahrzehnten Lagerfeuerklischee, das erste Mal für kurze Zeit eine Frau über die Kinoleinwand reiten lies. Sind Frauen die besseren Männer? Oder Menschen auch nur Tiere mit Instinkten? Mit diesem Film kann es jeder ganz nebenbei herausfinden!
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26.01.2006
RP Kahl liebt die Frauen und hat sich mit Ihnen in
diesem angenehm erfrischenden und auch stylistisch
kreativen Schauspielerinnen-Portrait auseinandergesetzt.
Er sitzt nicht voyeuristisch hinter der Kamera, sondern kann zuhören, folgt den Blicken und Bewegungen sehr aufmerksam, fast liebevoll. Er interessiert sich aufrichtig für sie, und stellt Ihre Schwächen nicht bloß. Im Gegenteil: ihm gelingt ein sehr präziser, unaufdringlich psychologischer und analytischer Blick auf die weiblichen Schauspielerinnen, die jede Ihren Charakter hat, aber auch Ähnlichkeiten aufweisen. Teils scheu, teils sehr selbsbestimmt, niemals arrogant!
Zugleich geben die Beobachtungen einen aktuellen und aufrichtigen Blick in das aktuelle Filmgeschäft. Die Höhen und Tiefen des Schauspieljobs und die Beziehungen zu Regisseuren, Geschichten und Spannungen. Keine typisch deutsche Bestandsaufnahme, kein Lamentieren oder beißende Kritik, sondern eine sehr emotionale, trotzdem von
nüchterner Objektivität bestimmten und stellenweise
wunderbar poetische Auseinandersetzung mit dem Leben an sich.
Sind wir nicht alle Schauspieler? Sind wir nicht
alle am Spiel des Lebens interessiert? Hat nicht jeder auch irgendwo masochistische Eigenschaften an sich? Lieben wir nicht alle die Schauspielerinnen?
Nach dem Film werden Sie RP Kahl lieben, sollten Sie ihn nicht schon längst als Geheimtipp kennen!
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13.08.2005
Comics sind die moderne Fortführung der holzschnittartigen Darstellung von Phänomenen der Wirklichkeit. Sin City ist ein Comic. Auch die televisionären Tagesschauen der Fernsehwelten sind nur ein extrem ausschnitthaftes schwarz-weiß Bild der bunten Realität, die uns umgibt. Sin City ist Schwarz-Weiß. Insofern sind in jeder Nachrichtensendung ebenso verkürzt die Auf- und Abs unserer Welt vereinfacht. Das Realitätsschema ist leicht und wirkungsvoll, Gut/Böse, Hell/Dunkel, Licht/Schatten, Mann/Frau, Stadt/Land, Staat/Gesellschaft... Sin City ist nicht ästhetisierende Gewalt, der Film ist dargestellte Gewalt! Gewalt, wie sie auch in den News läuft. Der Kommentar über die emotionalen Bilder (und alle Bilder von Menschen sind immer emotionale Ausschnitte von konstruierter Wirklichkeit) ist ebenso nüchtern, wie die künstlerisch herausgearbeitete Aussage und vermutlich auch realistische Tatsache, daß unsere alltäglichen und universellen Probleme - wie Gewalt, Rivalität, Sadismus, Masochismus, Perversion, Kannibalismus, Pädophilie... - auf einfache Erklärungen zurückgeführt werden können. Denn das ist ja das Lustige (jetzt kommt der Humor!) die Welt wäre einfach zu retten, wenn der Mensch nach seiner Natur leben würde! Warum hat er die meiste Zeit keinen Spaß, keinen Sex, immer weniger sozialen Gedanken und Lust an der Vermehrung? Lieber Geld, Machtgier, Drogen, Alkohol, Nikotin, flucht vor der Wirklichkeit, verletzter Stolz, Demütigung, wenig Selbstbewußtsein!
All das sind die Themen des Filmes und unserer Generationen, und da zeigt Frank Millers Comic-Verfilmung Sin City mehr Realität, als Nachmittagstalkshows und Klingeltöne. Diese sind jedoch unter 18 erlaubt, der Film aber erst ab 18! Man muß die unter 18 Jährigen also vor sich selbst schützen?
Schaut mal nach Filmende der Freundin/dem Freund Eures Sitznachbarns/-nachbarin in die Augen und schaut wie er/sie reagiert... schon merkt Ihr, wie Besitzstreben und Machtdenken, Unterdrückung und Unfreiheit in unseren Köpfen herrscht. Wieviel Angst wir haben, wieviel Feindschaft in uns allen steckt!
Sin City ist Köln, Bonn, Bochum, Europa, Asien, USA, eben überall! Sin City ist ein Film über Männer und Frauen! Sin City regt an nachzudenken wie die Welt aussieht in der wir zusammenleben, aber auch selbst hassen, auch wenn es nur wir selbst sind, den wir hassen! Selbsthaß läßt keine Liebe wachsen, und ohne Liebe sind wir in Sin City! Diese Erkenntnis darf man aber erst ab 18 haben! Aber Irak, Afghanistan und Hiroshima dürfen wir schon als Baby sehen! Empfehlt den Artikel doch, wenn mal wieder vereinfachend von Gewaltfilmen die Rede ist! Sin City ist ein Liebesfilm! Die Liebe zur Welt und der Wahrheit!
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28.12.2004
Das der Idealismus verloren geht, wußten Realisten schon immer. Aber dieser Film überzeugt durch seinen bewußten Gang auf Messers Schneide. Er liefert keine Antworten, aber regt sehr zum Nachdenken an. Das zeigt sich z.B. dadurch, daß viele im Film klar zu erkennen glaubten der eine oder die anderen sind die Bösen, doch die Antwort liefert nur ein Kinobesuch! Und der kann natürlich im Kopf Dinge auslösen. Kann man Schlechtes/Illegales tun um legale Ungerechtigkeit abzuschaffen? Eine moderne Frage hat in diesem Film eine aktuelle Umsetzung bekommen. Aber Weingarten positioniert sich nicht wirklich, sondern läßt am Ende offen, ob ein Manager ideale auch verraten kann, weil er nicht mehr Jung ist. Hat er die Jugend verraten, oder nicht? Antworten jetzt und hier erwünscht!
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28.12.2004
Der Film ist Teil 2 aber nicht wirklich weniger amüsant, es gibt zwar 1-2 Längen, aber die Story ist genauso durchdrungen wie im ersten Teil. Allein die vielen Kumpelszenen und die 2. Dame (Catherine Zeta-Jones) an Bord der Mannschaft ist jede Szene wert den Film zu sehen. Nur die zu hektische und teilweise an Kill Bill angelehnten Zwischeneinblendungen wirken verwirrend und hätten nicht sein müssen. Ansonsten ein guter Film, denn er ist spannend, unterhält, bringt viele Überraschungen und beantwortet nicht zuletzt auch die Frage, ob George Clooney schon aussieht wie 50 ;-). Ein überzeugender 2. Teil!
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03.08.2004
Auch wenn es nicht ratsam ist bei Mc Donalds zu essen, weil es nicht wirklich schmeckt (Döner macht schöner und Pommes sind wo anders leckerer weil nicht so holzig) ist da immer noch eine Frage offen geblieben am Ende, der berühmte Fehlschluß: Ist der Darsteller vielleicht nur niedergeschlagen und depressiv, weil ihn seine Freundin dafür "haßt" was er da tut? Weil er unterwegs durch die halbe USA ist, um den Film zu machen. Daher vielleicht veränderte Werte und gesundheitlicher Untergang? Der Typ ist total verknallt und sieht seine Frau für lange Zeit nicht mehr? Männer brauchen Frauen also, das zeigt der Film doch sehr gut, mit allen körperlichen Werten. Liebt Euch und seit nicht alleine, eine gute Botschaft! Liebt es! Aber geht nicht Fast-Food-Essen! Genießt Eure Liebe! Und schon geht es mit dem Herzen, dem Kreislauf und den Fettwerten bergauf. Bewegt Euch!
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03.08.2004
der Film ist ein Meisterwerk, aber warum? Weil er von der Liebe handelt und uns zeigt, wie sehr Lieb in Haß kippen kann. Viele Kritiker haben sich an der Gewalt aufgeregt, doch: der Film erklärt wie Gewalt, Ohnmacht, Haß... entstehen kann, ohne es zu entschuldigen. Man sieht das Körperliche und es ist ein Film, der Menschen liebt!! Es geht in jedem Detail darum, was der Mensch ist. Deshalb ist der Film sehr universell. Er erklärt den Übergang zwischen Leben und Tod, und zeigt wahre Gefühle, das menschlichste Gefühl ist Haß und Liebe. Gibt es einen Ausgleich, eine Balance? Erinnern wir uns an die Kampf-Szene im Schneegarten, wo der Brunnen klappert, die Waage, die sich mit Wasser füllt, wie ein Ventil für etwas... die letzte Szene mit Emilio dem Fisch:
"A fish flapping on the carpet, and a fish
not flapping on the carpet. So powerful even a five-year old child with no concept of life and death knew what it meant." Das sind die Elemente des Lebens. Leben, Sex, Tod. Tarantino hat Telent dies uns zu zeigen, mit Fußspitzen und Blutspritzen. Aus diesem Film kann man lernen zu verstehen, nicht zu tolerieren, was ist Gut, was ist Böse? Auch ein Filmthema. Antworten sind nunmal nicht einfach! Aber Kill Bill ist einfach elementar!
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03.08.2004
Es wird zuviel an Themen angeschnitten im Film, man weiß nicht worauf er hinaus will, vielleicht will er zuviel? Auf alle Fälle ein paar außergewöhnliche Momente an kunstvollen Effekten!
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03.08.2004
.. ist daß die wunderbare Charlotte Gainsbourg nicht oft zu sehen ist und sicher keine Hauptrolle in 21 GRAMM einnimmt. Dafür sind die anderen Darsteller brilliant und bringen die Geschichte voran!
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24