Das JugendJazzOrchester Nordrhein-Westfalen (JJO NRW) wurde bereits 1975 als erstes Ensemble seiner Art in der Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau gegründet. Und auch ganz aktuell arbeitet es an seinem Image einer Big Band mit Vorbildcharakter für viele weitere Landesjugendjazzorchester – 2022 sogar mit einem eigenen Kompositionswettbewerb.
Jugend-orientiert zierten jung-dramatische Lyriks von Greta Thunberg zu Zukunft und Hoffnung das vorgegebene Thema „Klimawandel und Umweltschutz“, selbst für fantasiereiche Jungjazzer:innen kein einfach zu vertonendes Sujet in der innovativen Sparte Programm-Jazzmusik. Heraus kamen Werke mit Titeln wie „A Floresta“ oder „Ursus Maritimus“, der eindrucksvolle Eisbär, der schon seit Jahrzehnten durch den Klimawandel in Bredouille gerät.
Um an das Orchester anzudocken, dürfen die jungen Leute an Instrumenten nicht älter sein als 22 Jahre, bei Stimmen wird wegen des Reifeprozesses des Naturinstruments bis 24 Jahre erweitert. Angesprochen werden allerdings nur bereits gut geschulte Talente, die sowohl über Improvisationskünste wie über eine solide Blattlese-Fähigkeit verfügen – das Rüstzeug muss sich im Gepäck befinden, ebenso ein Bezug zum Mutterland des Jazzorchesters.
Das klingt nach recht konservativen Voraussetzungen für eine solche Institution. Und eigentlich fallen in der neuen künstlerischen Stadtgarten-Direktion solche Termine in der Zukunft unter den Tisch, weil die Ausrichtung auf „aktuellste Musik“ alle auch noch so erfolgreichen Jazzhistoriker in den Vorgarten schickt; der strenge lokale Bezug zu NRW im internationalen Erscheinungsbild des europäischen Zentrums müffelt recht spießig.
So darf das Konzert mit dem Nachwuchs des Landesjazz als scheidendes Weihnachtsplätzchen zählen, passend zum beliebten Wintermarkt rund um das Konzertgebäude? Wohl kaum. Das Jugendorchester bleibt stilistisch völlig offen, das garantieren drei heterogene Künstlerische Leiter, so versichert der Orchestermanager Thomas Haberkamp.
Zum aktuellen Jahresabschlusskonzert in Köln assistieren die Gastsolisten Silvia Droste mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und der Saxer Pascal Bartoszak – beide sind als langjährige Ehemalige echte Fachkräfte für die Jugend.
JugendJazzOrchester NRW | Fr 16.12. 20 Uhr | Stadtgarten | www.stadtgarten.de
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