Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 1

12.581 Beiträge zu
3.810 Filmen im Forum

Ausflug nach Cochem
Foto: Doro Wilke / ZWAR Gruppe Ronsdorf

Was man aus dem Alter macht

28. März 2023

Die ZWAR-Gruppen der Wuppertaler AWO – Teil 3: Lokale Initiativen

 

Zu ihrem Ruhestand stehen viele Menschen vor der Herausforderung, die Tage mit Leben zu füllen, die bislang wesentlich der Beruf geprägt hat. Mit den ZWAR-Gruppen („Zwischen Arbeit und Ruhestand“) bietet die Wuppertaler AWO mehrere Wege, die Freizeit aktiv zu gestalten und Menschen kennenzulernen.

„Für viele Menschen kommen die ZWAR-Gruppenangebote genau im richtigen Moment, wenn der Ruhestand und ein neuer Alltag einsetzen’’, so Birgit Paziener von der AWO Wuppertal. Seit 2009 ist sie verantwortlich für die Gründung neuer ZWAR Gruppen und ihrer Begleitung in der Anfangsphase sowie die Unterstützung der bestehenden elf Wuppertaler Gruppen.

Welche Träume bleiben

Nachdem rund 2.500 Menschen im Alter zwischen 55 und 65 Jahren eine postalische Einladung zu einer Auftaktveranstaltung von der Stadt erhalten haben, finden sich in der Regel bis zu hundert interessierte zu einem ersten Treffen zusammen. „ZWAR ist das, was die Menschen daraus machen“, erläutert Paziener das Angebot. Sie fügt hinzu: „Viele sehen sich mit der Frage konfrontiert, was der Ruhestand ihnen bedeutet oder was in der Retrospektive im Alltag an Träumen und Ideen auf der Strecke geblieben ist“. Dies könne mit Gleichgesinnten umgesetzt werden. Die Betonung liege dabei auf der Gemeinsamkeit, so Paziener. Von Ausflügen, über das Gründen einer Boule-Gruppe bis hin zur gegenseitigen Unterstützung kleiner Alltags-Reparaturen im Haushalt, gibt es zahlreiche Aktivitäten. 

Auch finanzielle Nöte oder gesundheitliche Einschränkungen kommen hinzu. Ein niederschwelliger Zugang sei darum wichtig, so Paziener, damit möglichst alle die Möglichkeit haben, ihre Freizeit auf diese Weise zu gestalten: „Es gibt keine klassischen Vereinsstrukturen oder Hierarchien. Kostenpflichtige Angebote müssen Teilnehmende jedoch selbst finanzieren“. Das Netzwerk agiere allerdings so vielfältig, dass meist für jeden etwas dabei sei und altersbedingte Einschränkungen im besten Fall in den Hintergrund rücken. 

Respekt statt Einsamkeit

Erfreut berichtet Paziener, dass sich Freundschaften und ein tragfähiges Netzwerk ergeben können. „Besonders die Pandemie hat gezeigt, dass wir durch Einschränkungen einsam werden können. Das ist die Realität zahlreicher älterer Menschen“. Sie verweist auch auf die gegenwärtig oftmals verbesserten Lebensbedingungen im Alter, doch Alleinsein und ein unausgefüllter Alltag blieben für viele eine schwere Belastung. Die ZWAR-Projekte legten großen Wert darauf, Menschen zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen, für einen gelingenden Übergang in eine neue Lebensphase.

Für das Glück im Alter spielt neben der Gemeinschaft und der Freizeitgestaltung auch das Ausleben der eigenen Individualität eine wichtige Rolle, fasst Paziener eine in den Gruppen verbreitete Stimmung zusammen. „Einige berichten, dass sie während ihrer beruflichen Laufbahn gemobbt wurden oder sich unwohl fühlten. Die Erfahrung, in den Gruppen angenommen und verstanden zu werden, ist für viele bereichernd.“


GLÜCKSVERSPRECHEN - Aktiv im Thema

wuenschdirwas.de | Der Verein in Köln erfüllt bundesweit schwer erkrankten Kindern besondere Wünsche, vom Hubschrauberflug über Prominententreffen bis zur Zoofütterung.
stiftung-kinderglueck.de | Die Stiftung in Dortmund hilft sozial benachteiligten Kindern, beispielsweise durch Sachspenden, Therapien und Freizeitangebote.
kindervisionen.de | Der Verein in Erfurt fördert sozial benachteiligte Kinder, vorrangig mit Angeboten in den Bereichen Sport, Musik oder Kunst.

Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@choices.de

Christina Heimig

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Konklave

Lesen Sie dazu auch:

Glückswochen
Intro – Glücksversprechen

Wunsch nach Anerkennung
Über Erziehung und Kinderglück am Beispiel musikalischer Stars – Teil 1: Leitartikel

„Kinder sind heute unglücklicher denn je“
Psychologe Rüdiger Maas über Erziehung, Digitalisierung und Konsum – Teil 1: Interview

Eigene Bedürfnisse kennen und ausdrücken
Kölner Verein Fair.Stärken hilft Kindern – Teil 1: Lokale Initiativen

„Totalverzweckung“ des Menschen
Bildung verkommt zur ökonomischen Zurichtung – Teil 2: Leitartikel

„Lernen darf kein Selbstzweck sein“
Lernexperte Benjamin Jaksch über lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung – Teil 2: Interview

Demokratische Bildungsbürger
Die Freie Universität Oberhausen – Teil 2: Lokale Initiativen

Steiles Gefälle
Überlegungen zum Altersglück – Teil 3: Leitartikel

„Sich körperlich relativ lange gut fühlen können“
Volkswirt Karlheinz Ruckriegel über Glück im Alter – Teil 3: Interview

Glückliche Jugend
Wie Island das Glück junger Generationen fördert – Europa-Vorbild: Island

Glück auf Klick
Von digitalen Keksen und echter Pasta – Glosse

Lokale Initiativen

Hier erscheint die Aufforderung!