Menschen spielen seit prähistorischen Zeiten. Die ältesten bekannten Spiele, wie „Senet“ aus Ägypten und „Go“ aus China, sind über 2.500 Jahre alt. Spiele waren oft nicht nur Unterhaltung, sondern hatten auch soziale und kulturelle Bedeutung. Sie haben sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und sind ein wichtiger Teil der Kultur geworden.
In einer immer digitaleren Welt erleben Gesellschaftsspiele eine Art Renaissance. Sie schaffen es, Menschen an einem Tisch zu vereinen und bieten eine Möglichkeit, den Alltag hinter sich zu lassen und zu entspannen.
Einfach vorbeikommen
Wer gerne organisiert, findet in Wuppertal viele private oder öffentliche Spielegruppen und -treffs, um seinem Hobby zu frönen. Zum Beispiel der Wuppertaler Spieletreff in Elberfeld, eine Gruppe von spielfreudigen Menschen, die sich an jedem Montag trifft (ab 19 Uhr). Im Kulturcafé Ada kommen die Teilnehmer zum Brett- oder Kartenspielen zusammen, probieren neue Spiele aus oder tauschen die Regeln alter Klassiker aus. Neue Mitspieler sind willkommen. In der Spiele-Gruppe des Sozialen Hilfswerks Ronsdorf spielt man jeden zweiten Dienstagnachmittag. „Wir klönen, spielen Karten- und Brettspiele und sind maximal sechs Personen“, berichtet Bernd Stein, der Organisator der Gruppe. Auch im offenen Spieletreff im Stadtteilzentrum Heckinghausen kann jeder Interessierte mittwochs einfach vorbeikommen (15 bis 17 Uhr).
In Oberbarmen organisiert der stellvertretende Bezirksbürgermeister für Heckinghausen, Guido Mengelberg, seit zwei Jahren eine Spielegruppe; man trifft sich freitags (ab 18 Uhr, im Sommer auch mal 19 Uhr). Unterschlupf hat die Runde in der „Grünen Ecke“ in der Werléstraße gefunden. „Hier haben wir einen Raum, und man muss auch nichts verzehren“, erzählt der Politiker. Man spielt kooperative oder gegnerische Gesellschaftsspiele, gerne die Gewinner des Deutschen Spielpreises. Er selbst besitzt fast alle Spiele des Jahres. Auch sein Lieblingsspiel gehört dazu: „Die Crew“, Spiel des Jahres 2020, ein Karten-Stichspiel, bei dem die Spieler gemeinsam versuchen, unterschiedliche Missionen zu erfüllen und mit einem Raumschiff unbekannte Planeten erforschen. „Die Regeln sind super einfach“, erzählt Mengelberg, „es ist aber dennoch jedes Mal eine Herausforderung, eine Mission zu erfüllen.“ Grundsätzlich gehe es ihm jedoch nicht um das Gewinnen. „Mir geht es um das Spiel selbst und um die Unterhaltung“, sagt er, „ich ärgere mich nur, wenn ich besonders dumm gespielt habe“. Die Gruppe besteht meist aus vier bis sieben Spielern ab Mitte 50, mehrheitlich Frauen.
Nachschub unterwegs
Und woher kommen all die Spiele? Der Online-Handel hat viele analoge Spielgeschäfte vom Markt verdrängt, das ist auch in Wuppertal nicht anders. Der Spielwarenladen Lindwurm ist eines der wenigen Fachgeschäfte, die es hier noch gibt. Das Erfolgsrezept des Traditionsgeschäfts im Luisenviertel ist laut Inhaber Hans Georg Eisele, dass sie dort vor allem ausgesuchtes, hochwertiges Spielzeug anbieten. In den Regalen finden sich vor allem in Deutschland produzierte Waren. Hier kann man auch mal nach ungewöhnlichen Spielen suchen, wenn man etwas Zeit mitbringt. Spiel des Jahres 2024 ist „Sky Team“, das allerdings sowohl hier als auch online zurzeit nicht erhältlich ist. Es muss nachproduziert werden. So beliebt sind Gesellschaftsspiele also auch heute noch.
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Ran an die Regeln
Intro – Verspielt
Es sind bloß Spiele
Teil 1: Leitartikel – Videospiele können überwältigen. Wir sind ihnen aber nicht ausgeliefert.
„Viele Spiele haben noch einen sehr infantilen Touch“
Teil 1: Interview – Medienpädagoge Martin Geisler über Wandel in der Videospiel-Kultur
Jenseits der Frauenrolle
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Werben fürs Sterben
Teil 2: Leitartikel – Zum Deal zwischen Borussia Dortmund und Rheinmetall
„Genießen der Ungewissheit“
Teil 2: Interview – Sportpädagoge Christian Gaum über das emotionale Erleben von Sportevents
Immer in Bewegung
Teil 2: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Das Spiel mit der Metapher
Teil 3: Leitartikel – Was uns Brettspiele übers Leben verraten
„Ich muss keine Konsequenzen fürchten“
Teil 3: Interview – Spieleautor und Kulturpädagoge Marco Teubner über den Wert des Spielens
Spielglück ohne Glücksspiel
Gegen teure Belohnungen in Videospielen – Europa-Vorbild: Belgien
Spielend ins Verderben
Wie Personalmanagement das Leben neu definierte – Glosse
Ein neues Leben aufbauen
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Verein Mosaik Köln Mülheim e.V. arbeitet mit und für Geflüchtete
Bildung für Benachteiligte
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe in Bochum
Ankommen auch im Beruf
Teil 3: Lokale Initiativen – Bildungsangebote für Geflüchtete und Zugewanderte bei der GESA
Spenden ohne Umweg
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Netzwerk 2. Hand Köln organisiert Sachspenden vor Ort
Lebendige Denkmäler
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute
Zivilcourage altert nicht
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal
Zu Gast in Europas Hauptstadt
Teil 1: Lokale Initiativen – Die europäische Idee in Studium und Forschung an der Kölner Universität
Europa verstehen
Teil 2: Lokale Initiativen – Initiative Ruhrpott für Europa spricht mit Jugendlichen über Politik
Verbunden über Grenzen
Teil 3: Lokale Initiativen – Wuppertal und seine europäischen Partnerstädte
Was keiner haben will
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Kölner Unternehmen Plastic Fischer entsorgt Plastik aus Flüssen
Korallensterben hautnah
Teil 2: Lokale Initiativen – Meeresschutz im Tierpark und Fossilium Bochum
Wasser für Generationen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Wupperverband vernetzt Maßnahmen und Akteure für den Hochwasserschutz