Es hat mittlerweile schon Tradition, dass am Berlinale-Montag die deutschen Filmkritiker zusammenkommen, um in der Hauptstadt die besten hiesigen Produktionen mit einem undotierten, dafür aber umso renommierteren Preis auszuzeichnen. So versammelte man sich wie im Vorjahr im Atrium der Deutschen Bank „Unter den Linden“ in Berlin, um den „Preis der Deutschen Filmkritik“ in zehn Kategorien zu vergeben. Durch den Abend führte die im Iran geborene Schauspielerin Pegah Ferydoni, die nicht nur für ihre Rolle in der Kultserie „Türkisch für Anfänger“ bekannt ist, sondern auch in zahlreichen Kinofilmen wie „Women Without Men“, „Zweiohrküken“ oder „Ayla“ zu überzeugen wusste.
Für die beste Kameraführung wurde Daniela Knapp für den im Baltikum spielenden „Poll“ ausgezeichnet, die beste Filmmusik wurde ex aequo an die Filme „Lollipop Monster“ (Ingo Ludwig Frenzel) und „Unter dir die Stadt“ (Benedikt Schiefer) vergeben. Zur besten Darstellerin kürten die Kritiker Sandra Hüller für „Über uns das All“, die den Preis damit nach „Requiem“ (2006) bereits zum zweiten Mal erhielt. Gleich zweifach ausgezeichnet wurde Wim Wenders’ Film „Pina“, der neben dem Preis als bester Dokumentarfilm auch den Preis für den besten Schnitt (Toni Froschhammer) entgegen nehmen durfte. Ebenfalls doppelt ausgezeichnet wurden die beiden anderen großen Gewinner des Abends, „Almanya – Willkommen in Deutschland“ und „Halt auf freier Strecke“. Die deutsch-türkische Integrationskomödie brachte Debütregisseurin Yasemin Samdereli sowohl den Preis für das beste Erstlingswerk als auch, gemeinsam mit ihrer Schwester Nesrin Samdereli, den Preis für das beste Drehbuch ein. Andreas Dresens „Halt auf freier Strecke“ über einen Mann, der an einem Gehirntumor stirbt, gewann nicht nur in der Königskategorie als bester Film, sondern sicherte Milan Peschel in der einnehmenden Hauptrolle auch den Darstellerpreis. Für Dresen ist es bereits die dritte Auszeichnung mit dem „Preis der Deutschen Filmkritik“, den er zuvor auch für „Nachtgestalten“ (1999) und „Halbe Treppe“ (2002) erhalten hatte. Der Ehrenpreis wurde vom Vorstand des Verbandes der Deutschen Filmkritiker in diesem Jahr an Darius Ghanai ausgelobt, der durch seine witzigen und originellen Designs in den letzten zehn Jahren so manchen Titelvorspann deutscher Produktionen veredelt hat und damit das Interesse auf ein filmisches Betätigungsfeld richtete, das hierzulande bislang noch sträflich vernachlässigt wurde.
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