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Katja Aßmann leitet die Kunstplattform „Urbane Künste Ruhr“
Foto: Ilka Drnovsek

Dominanz der Ränder

30. August 2012

„Urbane Künste Ruhr“ stellt sich mit einem Symposium und Projekten der Öffentlichkeit vor – Theater in NRW 09/12

Eine der großen Befürchtungen nach „Ruhr 2010“ galt dem kulturellen Ausbluten der Region. Dass nach dem 70 Millionen-Kraftakt des Kulturhauptstadtjahrs nur noch Patienten für die Intensivstation bleiben. Auch wenn es den meisten Institutionen im Ruhrgebiet nicht gut geht, das große Sterben ist ausgeblieben. Manches konnte sogar weiterentwickelt werden. So spielte der Gedanke vom Ruhrgebietssprawl als Metropole, vom multipolaren Stadtraum eine zentrale Rolle bei „Ruhr 2010“ – und hat sich nun weiterentwickelt zur Plattform „Urbane Künste Ruhr“. Seit Februar 2012 werkelt die Truppe um die künstlerische Leiterin Katja Aßmann vor sich hin, jetzt stellt sie sich mit einem Symposium erstmals der Öffentlichkeit vor.

„Das Ruhrgebiet ist ein sich wandelnder Stadtraum und wir untersuchen, wie die Kunst als Motor dabei mitwirken kann“, formuliert Leiterin Katja Aßmann als Ziel von „Urbane Künste Ruhr“. Das soll in Kooperation mit Partnern in den 53 Städten des Ruhrgebiets geschehen. Dafür stellen das Land NRW und der Regionalverband Ruhr jährlich 4,8 Mio. Euro zur Verfügung. Als Beispiele für die zukünftigen Projekte nennt Katja Aßmann das „Still-Leben Ruhrschnellweg“, das vor zwei Jahren die A40 zum begehbaren Stadtraum für einen Tag gemacht hatte, oder die 2009 vom Theater Essen und der Gruppe raumlabor ins Leben gerufene „Eichbaumoper“. Klar ist auf jeden Fall, dass „Urbane Künste Ruhr“ jährlich ein Projekt bei der RuhrTriennale realisieren wird. Seit Mitte August leuchtet bereits auf der Grünfläche der Jahrhunderthalle „Pulse Park“ des kanadisch-mexikanischen Künstlers Rafael Lozano-Hemmer – eine interaktive Lichtinstallation, die durch den Herzschlag der Passanten gesteuert wird.

Das Symposium will sich zum einen dem Begriff des urbanen Raumes widmen. „Urbanität im Ruhrgebiet bedeutet, dass es überall Ränder gibt“, sagtKatja Aßmann zu der wuchernden Stadtagglomeration der 5-Millionen-Region. Um die Unterschiede zu anderen städtischen Großarealen herauszuarbeiten, werden Gruppen wie Observatorium aus Rotterdam, KUNSTrePublik aus Berlin oder MAP Markus Ambach von ihren Erfahrungen berichten; aus der Region sind unter anderem das Kunstmuseum und das Schauspielhaus aus Bochum oder das Zentrum für Lichtkunst aus Unna dabei. Für Katja Aßmann bietet das Treffen somit auch eine Chance zum Netzwerken und zur Diskussion, die durch Stadtrundgänge und Besichtigung von „Pulse Park“ und der Installationen „Our CenturY“ von Folke Köbberling und Martin Kaltwasser abgerundet wird.

„Urbane Künste Ruhr“ stellt im Rahmen des Symposiums aber auch kommende Projekte vor wie die für 2013 vorgesehene „Emscherkunst“-Ausstellung oder die Weiterentwicklung des Kunstprojekts „Über Wasser Gehen“ im Raum Kamen/Dortmund/Unna. Geplant ist außerdem bereits im Oktober, so Katja Aßmann, ein Labor am Ringlokschuppen in Mülheim zum Thema urbaner Raum und Darstellende Kunst. Untersucht werden soll, inwieweit Theater im Stadtraum, wie es zum Beispiel im Ringlokschuppen ab 16. September mit dem Stadtspiel „Ruhrzilla“ wieder startet, auch auf die Bühne zurückwirkt.

Auftaktsymposium „Urbane Künste Ruhr“ I 31.8.-1.9. ab 9 Uhr I Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum I Anmeldung unter symposium@urbanekuensteruhr.de

„Ruhrzilla“ I 16.-29.9. I Ringlokschuppen Mülheim

Hans-Christoph Zimmermann

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