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Eröffnung der Filmtage Liverpool
Foto: Filmhaus

Liverpool und Köln: 60 Jahre Freundschaft

15. März 2012

Das Kino als Event – Festival 03/12

Die Filmtage Liverpool fanden anlässlich der bestehenden 60-jährigen Städtpartnerschaft Köln-Liverpool vom 7. bis 11. März im Filmhaus Köln statt. Neben einer spannenden Themen- und Filmwahl waren außerdem hochkarätige Gäste geladen unter anderem Ex-Beatle Pete Best. Über den Verlauf der Filmtage und wann Festivals am besten besucht werden, erzählte der Festival- und stellvertretender Kinoleiter des Filmhauses Köln, Dirk Werner.

choices: Die Eröffnung der Filmtage Liverpool am 14. März war sehr gut besucht – kein Wunder, Sie hatten ja einen alten Ex-Beatle, Pete Best, eingeladen … hat der Besucherandrang Ihre Erwartungen übertroffen?
Dirk Werner
: Ja, wir hatten schon mit vielen Leuten gerechnet, aber nicht gedacht, dass es SO voll werden würde. Wir hatten eine Rückmeldung von 170 Leuten für 100 Plätze.

Pete Best zur Eröffnung dabei zu haben, war sicher ein großer Magnet.

In der Tat, von der Altersstruktur waren es vor allem auch Leute, die die Beatles noch zu ihren Live-Zeiten erlebt haben, also schon etwas älteres Publikum.

Waren denn viele Leute auch von außerhalb da, konnten Sie das irgendwie feststellen?

Das war, von den eingeladenen Gästen her, schon hauptsächlich Kölner Publikum, einige wollten auch nur Autogramme. Im Anschluss hat Pete Best mit vielen Leuten auch noch gesprochen, also es gab die Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten. Viele haben ihn wohl auf seine Zeit bei den Beatles und auf die Zeit danach angesprochen. Er hat sich den Film auch ganz angeguckt, obwohl der auf Deutsch war. Er hat mir gesagt, dass er noch ein bisschen Deutsch kann aus seiner Hamburger Zeit. Er ist ja jetzt schon 72 Jahre alt.

Wie waren dann die restlichen Vorführungen besucht?

Leider nicht so gut. Wir schaffen es immer, zu einer Eröffnungsveranstaltung ganz viele Leute anzusprechen, aber leider kommen diese dann für die nächsten Vorführungen, die wir sehr mühsam zusammen gestellt haben, nicht immer wieder.

Selbst Samstag – da war ja die Vorführung des Fußballspieles?

Da waren 30 Leute da, auch das blieb leider unter meinen Erwartungen.

Haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte? Denn die Filmtage zu 60 Jahre Partnerschaft Köln-Liverpool sind ja schon etwas Besonderes.

Nein, keine Ahnung. Das lag nicht an mangelnder Werbung, wir haben alle Kanäle ausgereizt. Es kann daran liegen, dass viele Leute die Filme schon auf DVD gesehen haben, da es ja keine neuen Filme mehr sind. Andererseits liefen die meisten auch im Original.

Vielleicht ist das generell ein Trend, dass, seit es DVDs gibt, die Leute weniger für ältere Filme ins Kino gehen?

Das merken wir schon ganz stark, dass, wenn wir Repertoire spielen, viel weniger Leute kommen. Online-Stream und Videotheken machen einfach jeden Film jederzeit verfügbar. Daher ist es stark rückgängig, dass wir Repertoire spielen. Wir haben aber schon gemerkt, dass, wenn ein Repertoirefilm in eine solche Filmreihe eingebettet ist, doch mehr Leute kommen, also das Filmerlebnis auf 35 mm lassen die sich dann doch nicht entgehen.

Und wie ist es mit den anderen Filmreihen? Ich erinnere ich, dass sie vor vielen Jahren das erste Afghanische Filmfestival aufgeführt haben.

Die funktionieren eigentlich sehr gut. Das sind ja ganz besondere Filme und ein ganz spezielles Publikum, und die bekommt man ja auch sonst nicht so zu sehen. Bei den afghanischen und den chinesischen Filmen aus unserer Reihe „Visions of China“ ist es ja so, dass man die sonst nirgendwo zu sehen bekommt. Die sind gut besucht. Schwierig ist es bei denen, die Repertoire oder anderweitig verfügbar sind - außer bei der Reihe „Something weird cinema“ – das läuft immer phantastisch. Oder man macht einen großen Event draus, dann funktioniert das.

Planen Sie schon ähnliche Veranstaltungen?

Klar, die Reihe ist ja in Zusammenarbeit mit der Stadt entstanden, die feiern jedes Jahr eine Städtepartnerschaft. Ich glaube, nächstes Jahr ist Kyoto in Japan an der Reihe. Wir werden da sicher etwas in einem ähnlichen Rahmen machen.

Am besten laufen also neben den regulären Filmen diejenigen, die irgendeine Form von Event mit dabei haben – was steht denn demnächst an?
Am Sonntag zeigen wir in einer Matinee den Film „Kaddisch für einen Freund“ in Anwesenheit des Regisseurs, danach eine Kurzfilmreihe zum Thema „Altern“ in Zusammenarbeit mit der VHS.

Nathalie Caesar

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