Im trockenen Regen stehen Peter Handke und seine verstorbenen Verwandten, die sich traumhaft am Rande des Kärtner Jaunfeld an einer Bank treffen, um die Geschichte der Familie Revue passieren zu lassen. Vier Stunden lang ist das Epos „Immer noch Sturm“. Sein jüngstes Gedicht beschreibt die Vorgänge vor, während und nach des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der unterdrückten Kärntner Slowenen. Jetzt erhält Peter Handke für sein Stück den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis 2012. Vier von fünf Juroren votierten für Handke, dessen universelle Ahnengeschichte in der Inszenierung des Thalia Theater Hamburg unter der Regie von Dimiter Gottscheff auch ein visueller Genuss ist.
Den Publikumspreis gewinnt Philipp Löhle für "Das Ding" in der Inszenierung vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Seine Geschichte über die abenteuerliche Weltreise eines Baumwoll-Saatkorns ist skurril, abwechslungsreich und leicht verdaulich. So etwas gefällt dem Publikum eben.
Rund 2.500 Zuschauer sahen bei den "Stücke 2012" sechs Inszenierungen in elf Vorstellungen, von denen acht ausverkauft waren. Das entspricht einer großartigen Auslastung von über 95 Prozent. Die acht Vorstellungen der "KinderStücke 2012" wurden von mehr als 900 Zuschauern gesehen. Mit dem zum dritten Mal vergebenen, mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer KinderStückePreis wurde Jens Raschke für sein Stück "Schlafen Fische?" ausgezeichnet. Einziger Wermutstropfen: René Polleschs „Kill your Darlings! Streets of Berladelphia” musste abgesagt werden.
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