Das Sommerblut Kulturfestival eröffnet ab dem 7. Mai die Pforten des eigens kreierten Gather Town. Das digitale Festivalgelände führt in den Kölner Untergrund und lädt dazu ein, Aufführungen, Filmvorstellungen und Konzerte wieder gemeinschaftlich zu erleben. Auf Gather Town (Eröffnung Fr 7.5. 20 Uhr) können sich Teilnehmer und Zuschauer an der Bar oder im Loungebereich treffen, um sich auszutauschen, zu diskutieren und eine vielfältige Gesellschaft zu zelebrieren. Das „Festival für Multipolarkultur“ steht nämlich schon seit zwanzig Jahren für „hochwertige Kunst und Kultur und für Inklusion, Empathie und Mitgefühl“, erzählt Rolf Emmerich, Gründer und Leiter des Kulturfestivals.
Mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt „Natur“ trifft das digitale Sommerblut den Nerv der Zeit. Denn „Klimawandel, Hungersnöte, Flüchtlingswellen“ sind Themen, die uns alle etwas angehen. Sie sind außerdem Inhalt der virtuellen Ausstellung „Bewegte Körper“, die vom 9. bis zum 30. Mai online zu sehen ist (Vernissage So 9.5., 18.45 Uhr). Prof. Dirk Gebhardt und seine Studierenden der FH Dortmund thematisieren innerhalb der Fotoausstellung die einzigartigen „Erscheinungsformen der Natur, des menschlichen Körpers und deren Verbindung zueinander“. Die Fotografien hinterfragen außerdem „das Verhältnis des Menschen zur Natur und seine Rolle in ihr“ und betrachten die „Zusammenhänge von Umweltverschmutzung, Klimawandel, Flucht und Migration“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Parallel findet eine internationale Gruppenausstellung, „Antrophozän“, vom 12. bis 30. Mai statt (Vernissage Mi 12.5. 19.45 Uhr).
Diesen Monat gibt es außerdem die virtuelle Performance „empathic approach“ (Fr 14.5. 19 Uhr), das Jubiläumsprogramm „Kultur.Natur.Begegnung“ (Sa 15.5. 20 Uhr), eine Lesung der Ohrenkuss-Redaktion zum Thema Natur (Di 18.5. 18.45 Uhr), die installative Raumperfomance „Otherhood“ (20.-23.5.), Laura Murphys „CircusDanceFestival: Female* circus“ (Do 20.5. 21.45 Uhr), die virtuelle Busreise „Besser sterben“ (21.-29.5.), ein Podium zum 3. Inklusionskulturtag (Sa 22.5. 11 Uhr) das Theater-Tanz-Projekt „Unter Wasser lächeln“ (So 23.5. 19 Uhr), die Aktion „Mad Pride“, eine Demonstration von und für Menschen mit Behinderung (Mo 24.5. 16 Uhr), und der Film „Samsa – Aus dem Leben eines Ungezifers“ von Drugland (16.-19.5.) und das Kulturfinale (Mo 24.5. 16 Uhr). Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos buchbar.
Das Projekt „Urbane Oasen / Wildwuchs“ (Daten nach Ankündigung) macht sich auf die Suche nach Orten, an denen die Stadt und Natur miteinander verschmelzen und lässt urbane Räume zu zeitweiligen Bühnen werden. Hier verschmilzt die digitale Welt mit der realen, denn die Zuschauer bilden ein mobiles Publikum, das ab Juni eine Radtour zu den „urbanen Oasen“ Kölns unternehmen soll. „Mit Bewegung, Sprache und Klang schärfen die jungen Performer*innen die Aufmerksamkeit für die rätselhafte und verletzliche Natur, die uns täglich umgibt.“ Coronabedingt steht noch nicht genau fest, wann die Performances stattfinden werden, doch Teilnehmer Carlo ist sich sicher, dass das gemeinsame Entdecken der Natur wundervoll sein wird und hofft, dass die Fahrrad-Tour stattfinden kann.
Sommerblut – Festival der Multipolarkultur | ab 7.5. | online | www.sommerblut.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Gezielt helfen
Ingrid Hilmes von der Kölner Kämpgen-Stiftung – Spezial 05/24
Queere Revolution?
Das Sommerblut Kulturfestival 2024 in Köln – Prolog 05/24
Für mehr Sichtbarkeit
„Alias“ am Orangerie Theater – Prolog 05/23
Angst als kreativer Faktor
Das Sommerblut Kulturfestival 2023 beschäftigt sich mit Angst – Premiere 05/23
Radikale Empathie
Sommerblut-Kulturfestival – Festival 05/22
Verwundet in die Welt
„Knock Out“ in der JVA Köln-Ossendorf – Bühne 12/21
„Wenn ihr unsere Welt mitkriegen wollt, dann macht mit!“
Mad Pride am Pfingstmontag als Auto- und Fahrrad-Demo – Interview 05/21
Alle inklusive
Festival „All In“ von Un-Label in der Alten Feuerwache – Festival 10/20
„Teilhabe von Anfang an“
Initiative X-SÜD will ein inklusives Kunsthaus Kalk – Interview 10/20
Nähe und Abstand
Ausblicke für Ältere und eingeschlossene Jüngere bei Sommerblut 2020 – Festival 05/20
Die Zukunft ist jetzt
Inklusion digital beim Sommerblut Festival – Bühne 05/20
Buntes Überleben
„Youtopia – Eine ÜberLebensPerformance“ bei Sommerblut – Festival 06/19
Kampf gegen Windmühlen
„Don Quijote“ am Theater Bonn – Prolog 11/24
Die ultimative Freiheit: Tod
„Save the Planet – Kill Yourself“ in der Außenspielstätte der TanzFaktur – Theater am Rhein 10/24
Die Maximen der Angst
Franz Kafkas „Der Bau“ in der Alten Wursterei – Theater am Rhein 10/24
Keine Macht den Drogen
„35 Tonnen“ am Orangerie Theater – Prolog 10/24
Wenn das Leben zur Ware wird
„Hysterikon“ an der Arturo Schauspielschule – Prolog 10/24
Wege in den Untergang
„Arrest“ im NS-Dokumentationszentrum Köln – Theater am Rhein 10/24
Spam, Bots und KI
„Are you human?“ am Theater im Bauturm – Prolog 10/24
Die KI spricht mit
Franz Kafkas „Der Bau“ in der Alten Wursterei in Köln – Prolog 10/24
„Das Ganze ist ein großes Experiment“
Regisseurin Friederike Blum über „24 Hebel für die Welt“ in Bonn und Köln – Premiere 10/24
Diskussion ohne Ende
„216 Millionen“ am Schauspielhaus Bad Godesberg – Auftritt 10/24
Das schöne Wesen aller Dinge
Festival Spielarten 2024 in NRW – Prolog 09/24
Getanzter Privilegiencheck
Flies&Tales zeigen „Criminal Pleasure“ am Orangerie Theater – Prolog 09/24
Die Erfindung der Wahrheit
NN Theater Köln mit „Peer Gynt“ im Friedenspark – Auftritt 09/24