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Posaunist Max von Einem
Foto: Dominik Pfau

Vom Opa geerbt

24. Januar 2013

Von Einem bläst gewaltig Posaune – Improvisierte Musik in NRW 02/13

Das Domicil in Dortmund, die Klangbrücke in Aachen, der berüchtigte Bunker Ulmenwall in Bielefeld und der Ort in Wuppertal sind just mit Landesmitteln ausgestattet worden, die Spielstättenprogrammprämien genannt werden. Bewertet wurde das Programm der Wintersaison, für die vier Sieger gibt es 10.000 €, damit können die Privatbühnen tatsächlich etwas anfangen. Die Hälfte dieser Summe erhielten fünf weitere Bühnen in Krefeld, Köln, Hagen und Düsseldorf, allesamt Initiativen, die sich auch der Improvisierten Musik verschrieben haben. Verliehen wurden die Prämien in der Klangschmiede in Düsseldorf, deren Programm auch seit Jahren Jazzohren erfreut.

So auch in diesem Monat, wenn z. B. die Gruppe „Einem.Art“ gastiert. Das sind Musiker aus dem Kölner Raum um den Posaunisten Max von Einem, die ebenfalls einen schönen Preis gewonnen haben. Von Einem: „Wir haben mit unserer Band den Sparda Jazz Award 2012 gewonnen, und daraus resultierten auch verschiedene Auftritte.“ Ohne Moos ist bekanntlich nicht viel los, aber noch wichtiger sind natürlich die Kontakte und Auftrittsmöglichkeiten, die aus solchen Preisen resultieren. Der Name von Einem weckt vielleicht bei manchem Musikfreund die Neugier, die Max schnell befriedet: „Gottfried von Einem war mein Urgroßonkel.“ Der österreichische Komponist, Jahrgang 1918, versuchte sich auch als Neutöner und verwendete bereits Elemente des Jazz für seine Tonsprache.

Dass von Einem als Gallionsfigur des Quartetts die Chefposition vertritt, gefällt ihm selbst gar nicht. Von Einem: „Wir sind im Grunde ein Kollektiv. Die Musik kommt von uns allen.“ Traditionelle Werte des Jazz stehen hoch im Kurs bei dieser Band, aber die Mittzwanziger gehen natürlich eigene und neue Wege. Max von Einem: „Der Schlagzeuger spielt mit Loops, ich habe Gitarreneffekte dabei.“ Damit haut der Posaunist rockige Sounds aus seiner Zugposaune, die verblüffen. Sogar eine Battle mit sich selbst wird da über wechselnde Sounds leicht möglich, damit faszinierte er sogar die Laienhörer auf dem letzten Kölner Audi-Jazzfest. Einem.Art, das signalisiert bereits der Bandname, arbeitet an einem zeitgenössischen Konzept für ihre Musik, intelligent und mit Groove soll den Fans eingeheizt werden.

Dass er auch das traditionelle Rüstzeug im Studium erworben hat, bewies Max von Einem im letzten Jahr in einer dreimonatigen Vertretung als Posaunist in der WDR Big Band. Der Traumjob als Musikbeamter ist dem jungen ungebundenen Künstler allerdings nicht höchstes Ziel. Max von Einem: „Ich lasse alles auf mich zukommen. Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft.“

15.2. I Jazzschmiede in Düsseldorf I www.jazz-schmiede.de

Olaf Weiden

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