Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29

12.581 Beiträge zu
3.811 Filmen im Forum

„Die Nerven“ spielen im Müll ihrer Jugend
Foto: David Spaeth

Noise, Rap und Migration

31. Oktober 2024

Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24

Das Weekend Fest setzt seinen Weg zwischen vergessenen Außenseitern, berüchtigten Legenden und spannenden Newcomern aus der ganzen Welt fort. (31.10.-2.11., Stadtgarten). Donald Glover verabschiedet sich von seinem Alter Ego Childish Gambino („This is America“). Ein als Soundtrack getarntes Album bildet den genreübergreifenden Abschluss. Letzte Gelegenheit, Childish Gambino live zu erleben (4.11., 20 Uhr, Lanxess Arena). Laetitia Sadier spielte lange in den experimentellen Pop-Bands Stereolab und Monade, bevor sie ab 2010 solo arbeitete und die allerzarteste Popmusik macht (12.11., 20 Uhr, Bumann & Sohn).

Harter Gegensatz: Die Selbstbeschreibung auf ihrer Webseite lautet „disgusting Music from Tokyo“ (übers.: „widerliche Musik aus Tokyo“). Kruelty verbinden mit grunzendem, zwischen schnell und langsam wechselndem Metal kongenial Death mit Doom (15.11., 20 Uhr, Yard Club). GZA, eines der drei Gründungsmitglieder des Wu Tang-Clans, spielt zum fast 30-jährigen Jubiläum seines Solo-Debüts „Liquid Swords“ in voller Länge und mit der Phunky Nomads Band (18.11., 20 Uhr, Live Music Hall).

Lange her, dass die Stuttgarter Die Nerven die Neuen waren. Gerade haben die emotionalen Noiserocker ihr siebtes Album veröffentlicht und blicken mit gerade mal 30 auf ihre Jugend zurück – ohne Wehmut (29.11., 20 Uhr, Die Kantine). Die Berliner Noise-Rocker Gewalt um Patrick Wagner haben jetzt Elektronik in ihrem Sound. Ob das funktioniert, hört man am 27.11. ab 20 Uhr im Artheater. Und die Band Baba Zula aus Istanbul mischt seit vielen Jahren in ihrer Rockmusik psychedelische Elemente mit orientalischen Klängen. (21.11., 20 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld).  

Tickets für Baba Zula gibt es noch, das Konzert des deutsch-türkischen Rappers Apsylon am 7.11. in der Live Music Hall ist längst ausverkauft. Warum das so ist, könnte „Remix Almanya. Eine postmigrantische HipHop Geschichte“, das neue Buch von Murat Güngör und Hannes Loh erklären. Ähnlich wie der Film „Liebe, Tod und Deutschmark“ erkunden sie u.a., wie sich die Generationen an Migranten und Kinder und Enkel von Migranten musikalisch mit ihrer Lage auseinandersetzen. Dazu Interviews mit Xatar, Apsilon, dem Kölner Eko Fresh u.v.m. Gerade jetzt, wo wieder das „Die-Ausländer-sind-schuld“-Spiel gespielt wird, sehr spannend und wichtig (Hannibal Verlag).

Christian Meyer-Pröpstl

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Mufasa: Der König der Löwen

Lesen Sie dazu auch:

Deutschlands Ska-Pioniere
The Busters in Siegburg

Nicht alle sind supersympathisch
(Kinder-)Geburtstags- und Weihnachtsfeiern on Stage – Unterhaltungsmusik 12/24

Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24

Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24

Sommerloch? Nicht ganz ...
Volle Packung Drum‘n‘Bass, Indie, Tuareg-Blues und Black Metal – Unterhaltungsmusik 08/24

Fette Beats im Wohngebiet
Green Juice Festival 2024 in Bonn – Musik 07/24

Helldunkler Sommer
Fröhlich und finster lockt die Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 07/24

Und der Tag wird gut
Suzan Köcher‘s Suprafon beim Bonner Museumsmeilenfest – Musik 06/24

Folklore-Crossover
Wundersame Mischungen im Konzert – Unterhaltungsmusik 06/24

Gesang mit Starqualität
Aka Kelzz im Yuca auf der Kölner c/o Pop – Musik 05/24

An der Front: Sängerinnen
Post Punk neu arrangiert und interpretiert – Unterhaltungsmusik 05/24

Überbordende Energie
Dead Poet Society live im Luxor – Musik 04/24

Musik.

HINWEIS