choices: Frau Ivanov, Urban Gardening als Dienstleistung. Geht das?
Katrin Ivanov: Das, was wir machen, ist ja nur ein Aspekt des urbanen Gärtnerns. Die Bandbreite ist riesig. Bei der GemüseSelbstErnte gehört die Dienstleistung zum Konzept. Ohne einen Landwirt, der die Gärten anlegt, würde es nicht funktionieren.
Gärtnern ist in. Sie betreuen Gemeinschaftsgärten. Was passiert da?
Zutreffender ist für uns die Bezeichnung „GemüseSelbstErnte“. Mit unserem Konzept bieten wir auch Menschen ohne eigenen Garten und ohne Vorkenntnisse die Möglichkeit, sich in gewissem Maße selbst zu versorgen. „gartenglück“ ist also eine Art „betreutes Gärtnern“: Wir vergeben fertig bepflanzte Gemüseparzellen gegen einen einmaligen Saisonbeitrag. Ab dem Moment der Garten-Übergabe Anfang Mai sind die frisch gebackenen Gärtner selber für ihr Gemüse zuständig. Wir stellen Gießwasser, Gartengeräte und Infos rund ums jahreszeitlich aktuelle Gartengeschehen zur Verfügung. Außerdem finden ein- bis zweimal wöchentlich Beratungen statt. Während der Beratung sind wir vor Ort, beantworten Fragen und geben jede Menge Tipps rund ums Gärtnern. Außerdem können die Gärtner Bio-Pflanzen und Bio-Saatgut von uns beziehen, um abgeerntete Reihen neu zu bepflanzen. „gartenglück“ ist biozertifiziert, und wir sind Mitglied beim Bioland-Verband.
Wo liegt der Unterschied zu „normalen“ Schrebergärten?
Das Konzept ist ein völlig anderes – im „gartenglück“ geht es darum, sich durch die Hege und Pflege des eigenen Bio-Gemüses möglichst selbst zu versorgen. Wer einige Jahre im „gartenglück“ dabei ist, hat eine gärtnerische Grundausbildung!
Ist das soziale und ökologische Potential von Urban Gardening aus Ihrer Sicht noch steigerungsfähig?
In jedem Fall! Die verschiedenen Initiativen und Akteure, die sich in Köln mit urbanem Gärtnern beschäftigen und sich unter dem Namen „NUGK Netzwerk Urbanes Grün Köln“ zusammengeschlossen haben, erfahren großen Zulauf. Was „gartenglück“ betrifft: Wenn wir wollten, könnten wir noch weitere Standorte eröffnen. Doch mit 700 Gärten haben wir eine Größe erreicht, bei der wir bleiben möchten.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Pflanzen für die Zukunft
Dokumentarfilmer Nicolas Humbert mit „Wild Plants“ in der Filmpalette – Foyer 01/17
Schnippelparty in Garten-Atmosphäre
„CampusGartenKüche“ im CampusGarten der Universität – Spezial 01/17
Nichts gegen Bio, aber…
Besseres Essen und ein vermeintlich reines Gewissen haben ihren Preis – THEMA 01/17 BIOKOST
„Ich bin Ökodemokrat!“
Umweltwissenschaftler Michael Kopatz über Konsumentenverantwortung und Öko-Diktaturen – Thema 01/17 Biokost
Müll, der gar nicht erst entsteht
Unverpackt-Laden „Tante Olga“ in Köln-Sülz – Thema 01/17 Biokost
Mit lila Tomaten geht die Schutz-Saat auf
Alternative Züchter trotzen den großen Konzernen und erweitern die Palette von Gemüse- und Getreidesorten – Innovation 04/15
Wo man sich wohlfühlt
Veranstaltung „Orte des guten Lebens in Köln“ – Spezial 03/15
Quartiersgärten – wo Bürgerkreativität ins Kraut schießt
Auf früheren Brachen wird gemeinschaftlich gepflanzt und geerntet. Und die ersten Experimentierfelder sollen Abkömmlinge bekommen – Innovation 09/14
Keine Pflanze ist illegal
Vom Urban Green zum Urban Gardening – THEMA 08/13 URBAN GARDENING
„Unser Gemüse ist Allgemeingut“
Pit Giesen und Pauline Rieke über die „Pflanzstelle“ in Köln-Kalk – Thema 08/13 Urban Gardening
Tragödie oder Happy End?
Eine (sehr) kurze Geschichte des Gartenbaus als Gemeingut – Thema 08/13 Urban Gardening
Guten Appetit
Essbare Städte von Andernach bis Zürich – Thema 08/13
Ran an die Regeln
Intro – Verspielt
Es sind bloß Spiele
Teil 1: Leitartikel – Videospiele können überwältigen. Wir sind ihnen aber nicht ausgeliefert.
„Viele Spiele haben noch einen sehr infantilen Touch“
Teil 1: Interview – Medienpädagoge Martin Geisler über Wandel in der Videospiel-Kultur
Jenseits der Frauenrolle
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Werben fürs Sterben
Teil 2: Leitartikel – Zum Deal zwischen Borussia Dortmund und Rheinmetall
„Genießen der Ungewissheit“
Teil 2: Interview – Sportpädagoge Christian Gaum über das emotionale Erleben von Sportevents
Immer in Bewegung
Teil 2: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Das Spiel mit der Metapher
Teil 3: Leitartikel – Was uns Brettspiele übers Leben verraten
„Ich muss keine Konsequenzen fürchten“
Teil 3: Interview – Spieleautor und Kulturpädagoge Marco Teubner über den Wert des Spielens
Zusammen und gegeneinander
Teil 3: Lokale Initiativen – Spieletreffs in Wuppertal
Spielglück ohne Glücksspiel
Gegen teure Belohnungen in Videospielen – Europa-Vorbild: Belgien
Spielend ins Verderben
Wie Personalmanagement das Leben neu definierte – Glosse
Wie gewohnt
Intro – Europa