Montag, 21. Januar: Dass er in den 80er und 90er Jahren zu den zugkräftigsten Hollywood-Stars zählte, steht außer Frage. Ab 2003 legte der gebürtige Österreicher Arnold Schwarzenegger dann aber eine zehnjährige Leinwandpause ein, in der er nur gelegentlich kleine Gastrollen übernahm. Schließlich war er in diesen Jahren hauptberuflich republikanischer Gouverneur im US-Bundesstaat Kalifornien. 2012 legte „Arnie“ dann seine umfangreichen Memoiren in Buchform vor und startete mit etlichen Filmdrehs wieder voll durch. Sein erster Film nach der Politikpause, „The Last Stand“ von Kim Jee-woon, ist nun in den Kinos angelaufen. Dessen deutsche Verleihfirma, die in Köln ansässige Splendid Film, machte es möglich, dass zehn Tage vorm offiziellen Bundesstart in Anwesenheit von Schwarzenegger und seinen beiden Co-Stars Johnny Knoxville und Jaimie Alexander die Deutschlandpremiere in der Domstadt gefeiert werden konnte.
Bei der am Vormittag im Hyatt Hotel am Rhein abgehaltenen Pressekonferenz erging man sich zunächst in gegenseitigen Lobeshymnen. Arnold Schwarzenegger hätte eine unglaublich faszinierende Arbeitsmethode, konstatierte Jaimie Alexander. Und Johnny Knoxville erläuterte, dass er nach seinen Erfahrungen in den „Jackass“-Arbeiten, wo die Stunteinlagen bewusst schieflaufen sollten, hier von Schwarzenegger angehalten wurde, dass alles erfolgreich ausgeführt werden muss. Der Bodybuilder aus der Steiermark ließ es sich nicht nehmen, die ersten Worte an die anwesenden Medienvertreter auf Deutsch zu richten – das er, mit seinem charmanten österreichischen Akzent, nach wie vor fließend spricht. „Deutschland war immer sehr wichtig für mich. Es war das Sprungbrett für meine internationale Karriere.“ Schließlich sei er mit 19 Jahren als Fitnesstrainer nach München gekommen und habe einen seiner insgesamt sieben „Mr. Olympia“-Titel und zwei „Mr. Europa“-Titel im Bodybuilding bei Wettkämpfen in der Ruhrgebietsmetropole Essen gewonnen. Auch während seiner Kinokarriere habe er die Erfahrung gemacht, dass seine deutschen Fans immer sehr loyal gewesen wären.
Natürlich kam auch sein politisches Engagement in den letzten Jahren zur Sprache. Für Ende Januar 2013 hatte Schwarzenegger die Teilnahme an einer Umweltschutzkonferenz in Wien angekündigt. „Österreich ist eines der führenden Länder in Sachen Umweltschutz“, gab der Filmstar zu Protokoll. Auf Gemeindeebene hätte man beispielsweise in Güssing im Burgenland gezeigt, dass man nicht erst auf die nationale Gesetzgebung warten muss, um etwas zu erreichen. Schwarzenegger selbst sei nach eigenen Angaben kein „Karriere-Politiker“. „Ich bin in die Politik gegangen, um dem Land etwas zurückzugeben, das mir so viel gegeben hatte.“ Deswegen ist es für den Republikaner nun auch eine Selbstverständlichkeit, den Demokraten Barack Obama in seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident aktiv zu unterstützen. Man müsse in der Politik nach den Wahlen ein Diener des Volkes sein, nicht ein Diener seiner eigenen Partei. Ansonsten wäre es im US-Politsystem ein Ding der Unmöglichkeit, positive Veränderungen herbeizuführen.
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