„Diese Entscheidung ist ein fatales Signal, mit ihr ist die Grundlage des Entwicklungsplans für den Tanz in Köln in Frage gestellt“. Jörg Jung, der Vorsitzende von tanZköln, zeigt sich empört über die Entscheidungen des Tanzbeirats, der Empfehlungen für die städtische Kulturverwaltung bei der Vergabe von Fördermitteln ausspricht. Der Zorn der Freien Szene, die in tanZköln ihre Interessenvertretung besitzt, zielt auf das Ergebnis der ersten Sitzung des Beirats, in der beschlossen wurde, nur zwei der bereitgestellten drei Konzeptionsförderungen und nur drei der vorhandenen vier Projektförderungen zu vergeben.
Die Förderung für die Konzeption beträgt jährlich 30.000 Euro und die Projektförderung beläuft sich auf 15.000 Euro, jeweils über drei Jahre laufend. „Unsere Kritik bezieht sich nicht auf die Entscheidung für bestimmte Gruppen und gegen andere, sondern darauf, dass die Fördermöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden“, präzisiert Jung. Klaus Dilger, Geschäftsführer von tanZköln, betont, dass „diese Entscheidungen denkbar schlechte Voraussetzungen für die Sponsorensuche darstellen“. Tatsächlich drängt sich der Eindruck auf, dass der Beirat durch den Verzicht auf die Vergabe der Förderungen ein Zeichen setzt und die Tanz-Szene nicht für ausreichend förderwürdig hält. Andreas Schmitz, privater Sponsor von Tanzprojekten, sieht eine „dramatische Fehleinschätzung der Situation. Als Förderer kann ich so etwas nicht verstehen. Ich bin einfach sprachlos“. Fakt ist, dass mit dem von tanZköln vorgelegten Entwicklungsplan eine neue Situation im Dialog zwischen der Szene und der Kulturpolitik geschaffen wurde. Dass man nun ohne Not auf Förderinstrumente verzichtet, würde heißen, dass die Planungssicherheit, die den Gruppen für einen längeren Zeitraum gewährt werden sollte, um eine Vernetzung von Köln im internationalen Rahmen zu ermöglichen, torpediert werden würde. So fordert tanZköln den Beirat auf, die Entscheidung zu überdenken und appelliert an die Politik, der Empfehlung nicht zu folgen.
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