Das Versprechen – Archtitekt BV Doshi
Deutschland 2023, Laufzeit: 90 Min., FSK 0
Regie: Jan Schmidt-Garre
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Meditativer Dokumenrafilm
Architektur als Reise zum Ich
„Das Versprechen – Architekt BV Doshi“ von Jan Schmidt-Garre
Es sind vor allem die langsamen, farbintensiven Kameraeinstellungen, die Schmidt-Garres Dokumentation prägen. Sie verweilen auf den Gebäuden, zu denen der Protagonist des Streifens, Balkrishna Doshi, Erläuterungen gibt, lassen sie für sich sprechen. Damit passen sie zu Doshis Charakter: Er spricht stets ruhig und bedacht, einmal verweilt die Kamera minutenlang auf ihm, während er meditiert und Atemübungen macht. Damit ist Schmidt-Garres Dokumentation in erster Linie ein Kunstfilm, der das Wesen der Architektur Doshis einfängt und widerspiegelt. Gleich zu Beginn etwa definiert der Architektur als „eine Reise, eine Entdeckung davon, wer du wirklich bist“. Dementsprechend sind seine Entwürfe offen, sie vermischen sich mit den natürlichen Elementen und geben Raum zum Atmen sowie zur freien Entfaltung.
Schade ist jedoch, dass der Film durch seine Offenheit streckenweise zu fragmentarisch gerät und viele Fragen unbeantwortet lässt. So wird etwa Doshis Engagement im sozialen Wohnungsbau aufgezeigt, ohne dieses aber in seiner Bedeutung weiter einzuordnen, etwa durch externe Zeitzeug:innen oder Expert:innen. Immerhin gewann Doshi 2018 als erster Inder den renommierten Pritzker Preis, der als Nobelpreis der Architektur gilt. Auch seine Tochter Radhika, die mit ihm gemeinsam ein Architekturbüro führt, wird im Film zwar gezeigt, kommt aber nicht zu Wort. So entsteht ein meditativer Kunstfilm, dessen Fokus mehr auf der Form als dem Inhalt liegt.
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