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Die 4. Revolution - Energy Autonomy

Die 4. Revolution - Energy Autonomy
D 2009
Regie: Carl-A. Fechner
Darsteller: Hermann Scheer, Preben Maegaard, Muhammad Yunus, Ibrahim Togola, Maria Skyllas-Kazacos, Matthias Willenbacher, Maximilian Gege, Elon Musk, Bianca Jagger

Carl-A. Fechner zeigt, was heutzutage in Sachen erneuerbarer Energien alles machbar ist. Und das ist viel mehr, als traditionelle Energiekonzerne glauben machen. "Ohne Energie geht nichts." Darin sind sich, ob arm oder reich, alle einig. Nun haben sich die Industriegesellschaften dieser Erde über die Jahrzehnte von fossilen Energien abhängig gemacht und nebenbei einen ansehnlichen Beitrag zur Klimazerstörung geleistet. Zeit, umzudenken und sich erneuerbaren Energien zuzuwenden. Das Problem: An herkömmlichen, fossilen Energien hängen nicht nur festgefahrene Strukturen und Arbeitsplätze, sondern auch einflussreiche Schwerverdiener. Und die schicken zurzeit ihre Lobbyisten durch die Medien, die dort verkünden, dass der Wunsch nach einem Umbruch zu einer Zivilisation, die sich überwiegend erneuerbarer Energien bedient, vielleicht ehern, aber in absehbarer Zeit nicht praktizierbar ist. Dieser Film legt dar, dass der Umbruch schneller vonstatten gehen könnte, als die Energiekonzerne fürchten. "Die Revolution wird kommen." Davon ist Dr. Hermann Scheer, Vorsitzender des Weltrats Erneuerbarer Energien, überzeugt. Der Dokumentarfilm begleitet ihn und Gleichgesinnte durch zehn Länder und zeigt, dass grüne, revolutionäre Ideen nicht nur verklärte Hirngespinste sind. Auf einer dänischen Halbinsel leben beispielsweise 5.000 Menschen zu 100% von erneuerbarer Energie. Fechner zeigt, was heutzutage alles möglich ist: Nahwärmenetze, innovative Energiespeicher, optimale energetische Haussanierungen oder neuartige Transport-Technologien, die benzinfreie Autos entwerfen und trotzdem Wert auf Design und Pferdestärken legen - solar kann sogar sexy sein. Worum es Scheer und seinen Kollegen aber vor allem geht, ist die Umsetzbarkeit: "Wir stehen vor dem größten Strukturwandel der Wirtschaft seit Beginn des Industriezeitalters" erklärt der Revolutionär. Der Film spiegelt die unzähligen Möglichkeiten, die menschlicher Erfindungsgeist und technischer Fortschritt bieten - nur: "Der entscheidende Punkt ist anzufangen." In Mali hat man das bereits getan. Nachdem die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Grameen-Bank mit Mikrokrediten der Armut in Bangladesch entgegensteuerte, beliefert ein Tochterunternehmen den westafrikanischen Staat mit Solartechnik - und vor allem mit dem Knowhow. Entscheidend ist nicht nur die Durchsetzung neuer Technik rund um erneuerbare Energien, sondern die Demokratisierung der Energieversorgung und regionale Autonomie. Und da macht die Dritte der Ersten Welt mitunter schon was vor. Ein großartiger Film, der grüne Macher, aber auch Gegner zu Wort kommen lässt. So darf sich auch der Chef-Ökonom der Internationalen Energieagentur äußern, der Regierungen berät und auf Atomstrom setzt. Einen raschen Umschwung hält er für unrealistisch. Info-Einblendungen und die ambitionierten Protagonisten verdeutlichen, dass solche Lobbyisten die eigentlichen und einzigen Hindernisse für den alternativen Weg sind. Fechner zeigt, dass grüne Denker nicht nur Träumer sind und hat auch handwerklich ein kinoreifes Dokument geschaffen, dem zu wünschen ist, dass es auch international erfolgreich läuft und weltweit viele Zuschauer inspiriert.

(Hartmut Ernst)

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