Zu Beginn gab es kein Durchkommen. Schnell füllte sich die Theke in der Alten Feuerwache Duisburgs. Kaum hatte man einen Platz ergattert und die Ellenbogen demonstrativ in den Tresen gebohrt, waren die Unterarme von Bier durchtränkt und der Kampf um die Aufmerksamkeit des Mannes am Zapfhahn ging los.
Auslöser dieser Kneipenatmosphäre war der Haupt-Act des Abends: The Porters. Die Band, deren Mitglieder aus Düsseldorf und Duisburg stammen, spendierte beim Heimspiel das erste Fass des Tages. Immerhin handelt es sich bei den Porters um eine Band, die sich einst nach einer Biersorte benannte (Porter ist eine aus Irland stammende, dunkel-herbe Biersorte) und ihr erstes Album einem bekannten Braumeister widmete („A Tribute to Arthur Guinness“).
Vom Live-Spiel der Porters wissen inzwischen nicht nur deutsche Punk-Freunde. Zahlreiche Konzerte, darunter auch mit den Real McKenzies, verwandelte das Team um Frontmann und Sänger Volker Grüner in eine rauschend-irische Pub-Feier. Seit 2007 stammt der überwiegende Anteil der Songs auch aus eigenen Kompositionen, während das erste Album noch zahlreiche Cover-Versionen irischer Folklieder enthielt. Und wie schon beim 2007 erschienenen „Anywhere But Home“ sind auch die Tracks des neuen Albums „Rum, Bum and Violina“ live überzeugend.
Zwar ist nicht jedes Lied eine Tanzeinladung, wie es noch auf ihrem Erstlingswerk der Fall war, aber Songs wie „Shine On“ oder „12’39“ zeugten auch am Samstag von einer gelungenen Entwicklung der Band. Dies wurde vom Publikum entsprechend quittiert, dessen Großteil sich erst im Saal der alten Feuerwache verteilte, dann doch aber immer näher an die Bühne kam. Zum Schluss waren sämtliche vorderen Reihen in ekstatischer Tanzstimmung. Der neue Weg der Porters mit mehr Country und Rock-Elementen scheint aufzugehen, was nicht zuletzt auch an der personellen Neuausrichtung liegt. „Señorita Violina“ Silke (kaum überraschend an der Violine) trieb die Riffs Volker Grüners weiter an oder setzte eine besondere, melodische Tiefe in die Stücke der Band. „Irish Pete“, der 2011 zur Porter-Familie gestoßen ist, rundete am Keyboard den breit gefächerten Sound ab.
Erfreulich war auch der überraschende Auftritt von Punk-Urgestein Monique Maasen, die mit ihrem Gitarristen kurzfristig für den eigentlichen Support 24/7 Fucked Up‘s eingesprungen war. Zu den letzten Liedern des Abends holten die Porters Maasen auf die Bühne. Da war die Theke dann wieder gänzlich leer. Der Mann am Zapfhahn konnte durchatmen. Der Geruch von Schweiß und Bier hatte sich in den Nebenraum verlagert.
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