Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15

12.581 Beiträge zu
3.810 Filmen im Forum

Plastik ist das neue Wasser
Foto: James Thew / Adobe Stock

Plastik-Perversion

01. Januar 2022

Die verheerenden Auswirkungen des Plastikproblems – Glosse

Die Menschheit gilt als die intelligenteste Gattung des Planeten. Wunderlich allerdings, ist sie doch gleichzeitig die einzige Spezies weit und breit, der es bis zur Hyper-Perfektion gelingt, den eigenen Lebensraum komplett zu vernichten. Vom stolzen Erfinder und wackeren Weltenentdecker wurde sie zum dreidimensionalen Weltenzerstörer. Mittlerweile verschmutzen ganze 30 Millionen Tonnen des menschengemachten, ach so praktischen und hygienischen Plastiks nicht nur das Land – weitere 11 Millionen Tonnen vergiften die Ozeane. Die Folgen aus dem vermeintlich leichten Kunststoff wiegen schwer, werden doch zusätzlich 49 Millionen Tonnen offen verbrannt.

Die Folgen der Plastikflut

Das Essen des Homo Sapiens stammt aus To-Go-Verpackungen. Natürlich. Schließlich hat er keine Zeit, selbst zu kochen oder es wenigstens nachhaltig zu entsorgen. Die Arbeit ruft. Kein Tier hinterlässt einen derart großen Dreckhaufen, doch im Zoo erdreisten sich manche zu sagen: „Was riechen diese wilden Tiere streng?“ Bis zur Perversion starrt der Mensch im Zoo auf die noch letzten existierenden, vereinsamten Tierarten in verriegelten Käfigen. Derweilen ertrinkt der freie Delfin etwa, weil er sich ausweglos in einem Kunststoff-Netz verheddert. Die Robbe verhungert mit vollem Magen, da Kunststoff die Verdauung behindert.

Eine ungewisse Zukunft

Was hilft dagegen? Das Verschwinden des Menschen? Zero Waste? Doch dann regt sich mit Sicherheit Widerstand – „Ökodiktatur“ lautet die Beschwerde. Vielleicht muss es eine Pflicht geben, um denjenigen mit der größten Zerstörungskraft endlich einen Denkzettel zu verpassen. Einen, welchen das Tier leider nicht im Stande ist zu vergeben. Schade eigentlich.

Im Umweltschutz schneidet Deutschland gar nicht so schlecht ab. Wenigstens entstehen hier Möglichkeiten. Die ersten Unverpackt-Geschäfte gibt es bereits: Produkte nur mit Mehrwegbehälter oder mitgebrachtem Beutel. Immerhin gibt es Pfandflaschen und Recycling. Doch warum gelingt es dem Durchschnittsbürger immer noch nicht, den eigenen Abfall vorgabengemäß in verschiedene Tonnen zu trennen? Und ist es so schwierig, den kleinen grünen Punkt zu erkennen? Die Menschheit punktet doch auch sonst so clever, etwa bei Kreuzworträtseln.Also, Homo sapiens, punkte besser um – und zwar in deine Umwelt. Sonst gibt es sie bald nicht mehr. Oder aber deine Hormone geraten durcheinander, dank regelmäßigen Schlucken aus der Plastikflasche.


VERBRANNTES GUT - Aktiv im Thema

krake.koeln | Die Initiative veranstaltet regelmäßig Aufräumaktionen am und um den Rhein.
aktion-biotonne-deutschland.de | Die Aktion wirbt für mehr Biotonnen, denn eine riesige Menge kompostierbarer Küchenabfälle landet noch immer im Müll.
jungestadtkoeln.de/projekte/kölncycle | Der Upcycling-Workshop sammelt und verarbeitet in der Stadt gesammelte Schrotträder.

Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@choices.de

Rebecca Ramlow

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Vaiana 2

Lesen Sie dazu auch:

Zum Müll mit guten Vorsätzen
Intro – Verbranntes Gut

Die deutsche Müllflut
Deutschland ist Spitzenreiter bei der Produktion von Verpackungsmüll – Teil 1: Leitartikel

„Es geht wirklich nur um Verpackungen“
Axel Subklew von der Initiative „Mülltrennung wirkt“ über die dualen Systeme – Teil 1: Interview

Weniger Müll ist auch eine Lösung
Zero Waste bald auch in Köln? – Teil 1: Lokale Initiativen

Willkommen in der Komfortmüllzone
Alternativen zur Wegwerfkultur – Teil 2: Leitartikel

„Menschen können Nützlinge sein“
Isabel Gomez von Cradle to Cradle e.V. über Ökostoffe und Kreislaufwirtschaft – Teil 2: Interview

Aus Alt mach Neu
Hilfe zur Selbsthilfe: Das Reparatur-Café in Wuppertal-Heckinghausen – Teil 2: Lokale Initiativen

Kleider aus Milchfasern
Neue Möglichkeiten der Nachhaltigkeit – Teil 3: Leitartikel

„Müllvermeidung nicht auf Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen“
Elena Schägg von der Deutschen Umwelthilfe über Upcycling, Recycling und Müllvermeidung – Teil 3: Interview

Auf den Ruinen der Konsumgesellschaft
Die nachhaltige Werkstatt „Tanz auf Ruinen“ in Dortmund – Teil 3: Lokale Initiativen

Meilenstein Richtung Zero Waste
In Slowenien steht die modernste Müllverwertungsanlage Europas – Europa-Vorbild: Slowenien

Glosse

HINWEIS