Schon für ihren ersten Kinofilm „Bella Martha“, der vor zehn Jahren entstand, war es der Hamburger Regisseurin Sandra Nettelbeck gelungen, ein internationales Ensemble vor der Kamera zusammenzuführen. Auch in ihren darauf folgenden Arbeiten „Sergeant Pepper“ und „Helen“ wurden am Set stets mehrere Sprachen gesprochen, was nun mit „Mr. Morgan’s Last Love“ einen neuerlichen Höhepunkt erreicht haben dürfte. Für den Film, der auf einem Roman von Françoise Dorner („Die letzte Liebe des Monsieur Armand“) basiert, ist es der Filmemacherin gelungen, eine überaus eindrucksvolle internationale Starbesetzung zusammenzustellen. Die Titelrolle hat der zweifache Oscar-Preisträger Sir Michael Caine übernommen, an seiner Seite spielen Clémence Poésy (Fleur Delacour in den „Harry Potter“-Filmen), Michelle Goddet („Mademoiselle Chambon“), der Amerikaner Justin Kirk („Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn“) und nicht zuletzt „Agent Scully“ Gillian Anderson. Der in Paris spielende Film, der eine deutsch-belgisch-amerikanische Koproduktion ist, wurde mit Außendrehs in Paris, Brüssel und der Bretagne begonnen, und soll nun mit dreizehn Drehtagen in Köln zum Abschluss kommen.
Dafür hat man in den MMC-Studios in Hürth Matthew Morgans (Michael Caine) Pariser Wohnung in Halle 3 aufgebaut. Dort spielt sich ein Großteil der dialogreichen Handlung ab, und alle Stars des Films sind zum Drehen vor Ort – wenngleich auch mitunter nur für ein kurzes Intermezzo, denn Gillian Anderson wird hier für nur einen Drehtag benötigt. Michael Caine zeigte sich während der Pressekonferenz voll des Lobes für seine deutsche Regisseurin. Sandra Nettelbeck sei „solch eine clevere Dame“. Selbst, wenn man das Drehbuch gelesen habe, würde es Tag für Tag neue Überraschungen für einen bereithalten. Nach dem Grund befragt, warum all die namhaften Schauspieler bei dem Projekt zugesagt hätten, antwortete Sir Michael Caine stellvertretend für alle: „Wenn man mir drei Gründe nennen sollte, warum man sich beim Hauskauf für eine bestimmte Immobilie entscheidet, wären dies: die Lage, die Lage, die Lage. Beim Film sind diese drei Gründe: das Drehbuch, das Drehbuch, das Drehbuch. Und Sandra hat solch ein wunderbares Drehbuch geschrieben, dass wir alle nicht lange überlegen mussten.“ Des Weiteren zog er zwischen ihr und John Huston Parallelen, da beide Regisseure ein talentiertes Händchen für die richtige Besetzung der Rollen bewiesen hätten. Vom Ergebnis wird man sich Ende 2012/ Anfang 2013 überzeugen können, denn dann soll der Film vom Senator-Filmverleih in die deutschen Kinos gebracht werden.
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