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Torsten Schlosser
Foto: Marlene Krursel

Absurdität mit Haltung

12. Februar 2020

Torsten Schlosser regt sich auf – Komikzentrum 02/20

Seit nunmehr 11 Jahren steht er auf der Bühne und das nicht ohne Grund. Torsten Schlosser schafft es, seine Inhalte humorvoll zu verpacken, aber vor allem eine Haltung dabei zu vermitteln: nämlich seine! Und das ist nicht nur authentisch, sondern ihm selber auch besonders wichtig. Thematisch geht es um alles Mögliche, die Themen werden auch immer mal wieder ausgetauscht, und Neues kommt hinzu. Hauptsache, es ist etwas, „was mich stört und mich bewegt“, so Schlosser. Nicht umsonst heißt sein Programm „Ich hab’ die Schnauze voll!“.

„Den Titel habe ich bewusst so ausgewählt, denn so kann ich machen was ich will“, und das tut er dann auch. Gemütlich und gelassen sitzt Schlosser während seiner Show den ganzen Abend über an einem Tisch, gönnt sich dazu ein Fläschchen Vino und bringt sogar seine eigene Katze mit. „Wenn ich total entspannt bin, dann überträgt sich das auch auf das Publikum“, lacht Schlosser fröhlich und verschmitzt. Und so gelingt es ihm auch jedes Mal aufs Neue, eine Stimmung zu schaffen, die das Publikum mitreißt und nicht so schnell vergisst.

Zwar werden vorher keine speziellen Themen zum Abend bekannt gegeben, doch sicher ist, dass sich die Zuschauer auf politisches, sowie gesellschaftliches freuen dürfen und Schlossers urkomisch cholerische Art, die Absurdität der Dinge herauszustellen. „Das ist wie ein Kanal für mich, nur dadurch kann ich privat so ein unglaublich ausgeglichener Typ sein“, scherzt der Wahlkölner. Zu bestaunen gibt es verschiedene Elemente, eine Mischung aus absurdem Kabarett und klassischer Stand-Up-Comedy. Zum Beispiel nimmt sich Schlosser auch dem Thema der gleichgeschlechtlichen Ehe, die seit mehr als zwei Jahren erlaubt ist, an und fragt sich „warum auch uns jetzt dieses Nicht-Erfolgsmodell angedreht wird“ und beleuchtet die Dinge gerne mal etwas anders.

Das Absurde ist es auch, was Schlosser einst überhaupt auf die Bühne brachte, denn das, was ihm immer so absurd erschien – absurde Geschichten, von denen er hörte oder die er selber erlebte – das wollte er den Leuten darbieten, in der Hoffnung, dass sie ihnen genauso gut gefallen würden.Seinen allerersten Auftritt hatte Schlosser 2008 bei Escht Kabarett im Bürgerzentrum Ehrenfeld. Somit trat er dann – bis dahin ungesehen – mit seinen ersten zehn Minuten Schlosser-Programm auf und traf den Nerv des Publikums. Von da an testete er mehr und mehr sein Material auf unterschiedlichsten Bühnen. Heute ist er hauptsächlich im Kölner Raum zu sehen, tritt regelmäßig bei Escht Kabarett (13.3., 17.4.) auf, gehört zum Künstlerpool des bekannten Quatsch Comedy Clubs und gewann 2019 den renommierten Stuttgarter Besen in Holz. Neben seiner Tätigkeit als Künstler auf der Bühne ist Schlosser seit dem ersten Jahr auch Jurymitglied des Kölner Bühnenkunstpreises Applaus und seit einigen Jahren für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Atelier Theater zuständig, wo er ebenfalls regelmäßig auf der Bühne zu sehen ist.

Mit Schlosser auf der Bühne ist ein entspannter Abend mit einigen irrwitzigen Ausrastern und Aufregern über fantastische Absurditäten gewiss, sowie eine Offenbarung neuer, ungeahnter Blickwinkel, von denen man die Dinge beleuchten kann.

Torsten Schlosser | 21.2., 23.4. 20 Uhr | Atelier Theater | 0221 24 24 85

Marlene Krursel

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