Montag, 4. Februar: Es ist bitterkalt und hat nun auch begonnen zu regnen. Trotzdem herrscht am Eingang des Cinedoms im Mediapark Gala-Stimmung: Ein roter Teppich ist ausgerollt, an den Absperrungen warten Fans geduldig auf die Stars des Abends. „Der Club der roten Bänder“ – die Erfolgsserie des Senders Vox, die auf den tatsächlichen Erlebnissen des Autors Albert Espinosa basiert, kommt am Valentinstag nun auch auf die große Leinwand. In der preisgekrönten Serie, die in drei Staffeln erzählt wurde, geht es um eine Gruppe Langzeitpatienten, die gemeinsam die Höhen und Tiefen ihrer Krankheiten erleben – und die des Erwachsenwerdens. Der Kinofilm erzählt die Vorgeschichte der sechs Mitglieder, ihre persönlichen Schicksale vor Eintritt in den Club.
Bis auf Timur Bartels, der in der Serie den Alex Breidtbach spielt, ist der gesamte Cast zur Premierenfeier erschienen. Die Krankenhauskittel haben sie gegen Anzug und Kleid eingetauscht und begrüßen die wartende Menge. Die Stimmung ist gut – schnell wird klar, nicht nur vor der Kamera, auch privat verstehen sich die DarstellerInnen blendend. Auch Neuzugang Jürgen Vogel findet es toll, dabei zu sein. Ein bisschen Wehmut, weil er zwar im Film, aber nicht im Club mitmacht? „Ne, das überlasse ich lieber den Youngsters.“
Denn die sind zwar immer noch jung, aber auch mit der Serie groß geworden. Damian Hardung (Rolle: Jonas Neumann) erzählt: „ Das war ein Riesenabschnitt meines Lebens. Ich hab meine ganze Jugend mit dem Club verbracht.“ Auch persönlich hat das Projekt ihn verändert: „Das hat mich echt geprägt, wie ich die Welt wahrnehme.“
Und warum kommt nach drei Staffeln, in denen das Publikum mit dem Club gelacht, geweint und gebangt hat, nun die Vorgeschichte als Film? „Es ist spannend, die Anfänge der Figuren zu erfahren“, so Hardung begeistert. „Man ist frei in der Gestaltung und zeigt den Weg zum fertigen Produkt.“ Außerdem schaffe der Film einen neuen Zugang zum Thema, da er auch unabhängig von der Serie geschaut werden könne. So geht der Film noch mehr in die Tiefen der Charaktere und liefert Hintergründe zu den Erzählsträngen der Serie.
„Für den Film war das noch mal eine viel intimere Arbeit“, erläutert Ivo Kortlang, der für die Kinofassung erneut in die Rolle des Anton „Toni“ Vogel geschlüpft ist. Seine Szenen erzählen primär von der intensiven Bindung, die der leicht autistische Toni mit seinem Opa hat. Zu sehen, wie alle für sich alleine kämpfen, unterstreicht die Unterstützung, die sich die Clubmitglieder im späteren Verlauf der Geschichte einmal geben werden. „Toni muss erstmal seinen Platz finden.“ Diese Suche sei sehr spannend gewesen.
Bei der Ehrung, die im Anschluss an den Film erfolgte, kam das „Klassenfahrtsfeeling“, wie es Kortlang genannt hat, noch einmal zu Tage. Als die gesamte Crew die Bühne betrat, wurde die schöne Zusammenarbeit bekundet, und als Albert Espinosa für die Serie den Emmy überreicht bekam, eine weitere Wertschätzung ausgesprochen. Trotz des großen Erfolges ist nun aber wirklich Schluss mit dem Club. Zumindest für alle Beteiligten – die Zuschauer dürfen sich am 14.2. aber erst einmal auf das Prequel freuen.
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