Mittwoch, 6. August: Vor anderthalb Jahren, im Januar 2013, war die Domstadt Köln zum letzten Mal würdevoller Austragungsort für eine feierliche Deutschlandpremiere eines Hollywoodfilms, als Arnold Schwarzenegger hier sein Schauspielcomeback „The Last Stand“ präsentierte. Nun hatte es der Splendid Film erneut möglich gemacht, dass mit „The Expendables 3“ und seinen illustren Darstellern eine gehörige Prise Starpower am Rhein zu spüren war. Arnie selbst ist zwar auch in diesem Film wieder mit von der Partie, war bei der glanzvollen Premiere im Residenz-Kino aber nicht dabei. Auf seine Empfehlung hin war allerdings „Expendables“-Initiator und „Rocky“- und „Rambo“- Legende Sylvester Stallone an den Rhein gereist und hatte vier seiner prominenten Leinwandpartner mitgebracht. Jason Statham ist seit Teil 1 bereits als „Lee Christmas“ feste Größe im Action-Team, die Altstars Antonio Banderas („Desperado“) und Wesley Snipes („Blade 1-3“) sowie Newcomer Kellan Lutz („Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“) sind nun neu mit dazu gestoßen. Am Vormittag gaben die fünf Schauspieler zusammen mit ihrem Produzenten Avi Lerner eine launige Pressekonferenz im Hyatt-Hotel, die schon viel vom Spaß und der Ausgelassenheit versprühte, die auch bei den Dreharbeiten geherrscht haben müssen.
Gleich zu Beginn machte Lerner klar, dass das gesamte Team bereit sei für „The Expendables 4“, und dass auch alle fünf in Köln anwesenden Schauspieler bei dieser dritten Fortsetzung wieder mit dabei sein werden. Die anfänglichen Ressentiments scheinen also längst überwunden, denn nach Abschluss des ersten „Expendables“-Films hatte sich Stallone noch gesagt: „Gott sei Dank ist dieser Mist nun vorbei“. Und nun sitzt er bereits am Drehbuch für den vierten Film der Reihe. Auf Rückfrage der anwesenden Journalisten gab Sylvester Stallone auch zu Protokoll, dass „eine interkulturelle Fortsetzung, die auch die Actionlegenden einiger europäischer Länder mit einschließt, längst überfällig“ sei. Des Weiteren will er versuchen, im vierten Teil weitere interessante Rollen für Frauen einzubauen. „Im ersten Film hatten wir eine Frau, die von den Helden aus der Bredouille gerettet wurde. Im aktuellen Film ist nun schon eine Frau im Team mit dabei, die anderen zu Hilfe eilt. Der feminine Aspekt der ‚Expendables’ ist schon sehr wichtig, sonst wären sie am Ende nur ein Footballteam, das ausschließlich aus Männern besteht.“
Jason Statham („The Transporter 1-3“) hatte während der Dreharbeiten eine sehr unangenehme Erfahrung, denn in einer Einstellung wäre er fast ertrunken. In der Pressekonferenz konnte er dieses Ereignis nun aber schon wieder ironisch kommentieren: „Als ich auftauchte und nach Luft schnappte, dankbar war, noch am Leben zu sein, erkannte ich, wer meine echten Freunde sind. Ich hatte gehofft, dass Stallone bereit stünde, ins Wasser zu tauchen, um mich zu retten. Aber stattdessen stand er da und filmte mich mit seinem iPhone!“ Die coolsten Momente hätten sich ohnehin zumeist hinter den Kulissen abgespielt, so Stallone, weswegen die Making Ofs und Behind-the-Scenes-Aufnahmen zu den Dreharbeiten am meisten über die lockere und freundschaftliche Atmosphäre am Set verraten würden. Kunstexperte Stallone kam die Deutschlandpremiere in Köln übrigens gerade recht, weil mit Gerhard Richter und dem Taschen-Verlag hier zwei von ihm hoch geschätzte Namen beheimatet sind. Seinen freien Nachmittag nutzte der Altstar deswegen auch zu einer Besichtigung des Kölner Doms.
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