Wie bei allen Großveranstaltungen dieser Art ist es nur verständlich, dass auch auf der traditionellen FedCon, die nun zum 22. Mal stattfand, in letzter Minute einige der Top-Acts aus Termingründen absagen mussten. Trisha Helfer und Roxann Dawson fielen 2013 kurzfristig aus, weil Dreharbeiten mit dem Fantreffen in Düsseldorf kollidierten. LeVar Burton und Alexander Siddig hatten schon mit etwas mehr Vorlauf abgesagt, aber den Veranstaltern war es gelungen, hochwertigen Ersatz zu buchen. So sprang in letzter Minute Patti Yasutake ein, die in „Star Trek – The Next Generation“ eine wiederkehrende Rolle als Krankenschwester Ogawa gespielt hatte. Genau wie einige andere Stars war sie zum ersten Mal Gast auf einer FedCon. Dina Meyer und Patrick Muldoon waren ebenfalls zum ersten Mal dabei und hatten von ihrem Co-Star aus dem SF-Kultfilm „Starship Troopers“, Casper Van Dien, vom deutschen Fantreffen erfahren. Meyer erläuterte auf der Pressekonferenz am Donnerstagmorgen, sie hätte deswegen „große Erwartungen“ an die Veranstaltung.
Einige andere der Anwesenden scherzten bei gleicher Gelegenheit schon munter drauf los und setzten damit den Ton für das verlängerte Wochenende im Maritim-Hotel am Flughafen. „Deep Space Nine“-Klingone Gowron, Robert O’Reilly, behauptete unverblümt, er sei zum ersten Mal dabei, wäre lediglich der Reisebegleiter von J.G. Hertzler, dessen Gepäck sozusagen. Hertzler, in den „Star Trek“-Serien als Klingone Martok ebenfalls unter einer Maske versteckt, meinte scherzhaft, er würde sich schon auf den Furzwettbewerb freuen. Zwischendurch wurden Fragen der Presse auch mal ernsthaft beantwortet, beispielsweise als Ben Browder gestand, dass er jederzeit für eine Fortsetzung seiner Brian-Henson-Serie „Farscape“ wieder vor die Kamera treten würde. Seine damalige Kollegin Gigi Edgley stimmte zu und ergänzte, dass sie ihre Serienfamilie von damals vermisse. Matt Frewer, Science-Fiction-Veteran und in den 80er Jahren Hauptdarsteller in der Serie „Max Headroom“ erläuterte, dass damals, in den Zeiten vor dem Siegeszug der CGI-Effekte, noch viel mit Make-up-Prothesen gearbeitet wurde. Das tägliche Schminken dauerte viereinhalb Stunden, und auch das Abschminken verschlang weitere anderthalb Stunden. „Das wäre heutzutage alles wesentlich einfacher“, erläuterte Frewer.
Viele Stargäste zeigten auch auf ihren Panels, in denen sie sich jeweils rund eine halbe Stunde den Fragen der zahlreich angereisten Fans stellten, jede Menge Humor und astreine Entertainerqualitäten. Insbesondere Ethan Phillips, der bei „Raumschiff Voyager“ den skurrilen Part „Neelix“ gespielt hatte, erwies sich auf der Bühne als wahrer Stand-Up-Comedian. Moderator Garrett Wang (ebenfalls aus der „Voyager“-Crew) befragte den Schauspieler über die Gründe für seine langen Haare. „Ich lasse meine Haare immer nur dann schneiden, wenn das für eine Rolle erforderlich ist – dann ist der Besuch beim Frisör für mich nämlich kostenlos“, enthüllte Phillips. Über seine Zusammenarbeit mit Scarlett Johansson für den Film „Die Insel“ merkte er an: „Diese Frau hat mehr Kurven als der Hollywood Highway!“ Für Phillips war dieser Film auch wegen Regisseur Michael Bay eine großartige Erfahrung. Der als problematisch geltende Bay sei eben ein Perfektionist, der immer 125% gäbe und von seinen Mitarbeitern ebenfalls mindestens 100% verlange. Wenn er das nicht bekäme, könne er ungemütlich werden. Aber Michael Bay sei eben der „Kapitän des Schiffs – bei jedem Film, den er dreht“. Eine blumige Metapher, mit der dem Schauspieler spielerisch wieder der Brückenschlag zur Hauptthematik der FedCon gelang.
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