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Die einfachen Dinge

07. Mai 2010

Svend Ulmer über Klimaschutz, Nachhaltigkeit und einen grünen Masterplan - Thema 05/10

choices: Herr Ulmer, des besseren Klimas wegen dürfte jeder Mensch pro Jahr nicht mehr als zwei Tonnen CO2 emittieren. Der Kölner emittiert fünfmal so viel. Was soll er tun? Svend Ulmer: Die Frage eines nachhaltigen Konsums und klimafreundlichen Verhaltens bewegt viele Bürger. Es kommt weltweit nicht nur auf die Industrie, sondern auch ganz entscheidend auf unser aller Verhalten an. Die wichtigsten Dinge sind die einfachen: mehr Freude an Bewegung – weniger autofahren – besser dämmen und weniger heizen – regional kaufen.

In Sachen Klimaschutz hat Köln einen Planungsrückstand von 10 bis 15 Jahren. Tut ein ökologischer Masterplan Not?
Sicher hat Köln erheblichen Rückstand. Aber es gibt viele gute Konzepte, die bislang unbekannt blieben, und viele neue Initiativen aus der Bürgerschaft. Wir haben deshalb das Projekt Dialog Kölner Klimawandel gestartet, um gemeinsam mit Verwaltung und Bürgern Ziele und Planungsleitplanken für ein grünes klimafreundliches Köln zu entwickeln.

Welche Schwerpunkte muss er setzen?
Da muss es nach der Klimarelevanz gehen: Verkehr und Mobilität sowie Bauen und Wohnen und Grünflächen sind sicher zentrale Themen. Aber alles Mühen hat nur Sinn, wenn wir die Bürger auch mitnehmen. Klimaschutz ist nur sinnvoll, wenn Köln Nachhaltigkeit ernsthaft betreibt. Ein grüner Masterplan muss zwingend Kultur und Bildung sowie Ökonomie und soziale Lebensqualität thematisieren.

Die Folgekosten für den ausbleibenden Klimaschutz werden künftige Generationen ungleich höher belasten als uns die Kosten für ein aktives Handeln jetzt. Welche Prioritäten sollte da der städtische Haushalt heute setzen?
Schwierige Frage, da wir das ja erst mit dem Dialogprojekt entwickeln wollen. Eines ist schon klar: Alles was in der Verkehrs-, Bau- und Flächenplanung beschlossen wird, muss im Fach Klimafreundlichkeit gute Noten haben – sonst ist es nicht wirklich zukunftsträchtig für uns alle.

Was ist Ihre Vision eines grünen Kölns?
Eine Stadt, in der Nachhaltigkeit in allen bereits genannten Bereichen so sinnlich erlebt werden kann, wie beim Spaziergang durch den Kölner Grüngürtel. Das Klima in der Stadt muss sich also auch

ZUR PERSON
Svend Ulmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kölner Umweltforschungsinstituts Katalyse und Initiator des Projektes „Dialog Kölner Klimawandel – ein grüner Masterplan für die Stadt“. Mehr unter www.koelner-klimawandel.de.

Peter Hanemann / Wolfgang Hippe

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