Mittwoch, 5. November: Man merkte gleich, dass es für Florian Mischa Böder ein Heimspiel war, die Premiere seines neuen Kinofilms „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ in Köln zu feiern. Die Massen drängten sich im engen Foyer des Odeon-Kinos in der Severinstraße, um der Erstaufführung der größtenteils in Köln gedrehten Agentenkomödie beizuwohnen. Die 20-Uhr-Vorstellung war restlos überfüllt, weswegen viele Gäste auf die flugs anberaumte Zusatzvorstellung um 21.45 Uhr vertröstet werden mussten, zu der aber die zahlreich angereisten Cast- und Crewmitglieder ebenfalls noch anwesend waren.
Ein Heimspiel auch für die Produzenten der Kölner Firma „Hupe Film“, Andreas Brauer, Erik Winker und Martin Roelly, von denen letzterer auch Kinogeschäftsführer des Kinos im Severinsviertel ist. Nach der Präsentation des Films bedankten sich die drei nicht nur bei den Unterstützern wie der Film- und Medienstiftung NRW, die vor Ort durch Christina Bentlage vertreten wurde, sondern Martin Roelly auch ganz persönlich bei seiner Großmutter: „Eigentlich macht man das ja nicht, aber ich muss mich heute Abend noch bei einer Person bedanken, die mit 91 Jahren extra aus Warstein angereist ist: meiner Oma!“
Bereits in einer sehr frühen Phase der Projektentwicklung war es den Produzenten und dem Autorenfilmer Florian Mischa Böder gelungen, mit „Camino“ einen Filmverleiher mit an Bord zu holen. Namentlich dankte Andreas Brauer insbesondere auch dem persönlich anwesenden Marcus Machura, der für Legal & Business Affairs des Verleihs in Köln tätig ist: „Camino hat uns schon sehr früh bei dem Projekt begleitet, und auch Marcus hat immer an den Film geglaubt, was uns sehr wichtig war.“
Aufgrund des eher bescheiden bemessenen Budgets bei der Herstellung von „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ ging auch noch einmal ein dezidiertes Lob an die beiden namhaften Hauptdarsteller Benno Fürmann und Mavie Hörbiger, da es keinesfalls selbstverständlich sei, dass sie bei einem solchen Projekt mitwirken.
Eine wahre Herzensangelegenheit stellte der Film für Florian Mischa Böder dar, der nicht nur die Ursprungsidee vor Jahren entwickelte, sondern schließlich mit Clemente Fernandez-Gil zu einem Drehbuch ausarbeitete und auch die Regie übernahm. Er freute sich über den „brechend vollen Kinosaal“, der noch durch einige eilig herbeigeschaffte Gartenklappstühle vergrößert werden musste.
Um niemanden zu vergessen, hatte sich Böder seine Dankesliste fein säuberlich mit dem Drucker auf Karteikarten ausgedruckt. „Man sagt, ein Film entsteht dreimal. Und zwar im Drehbuch, am Set und im Schnitt bzw. der Postproduktion“, erläuterte der Filmemacher. Anschließend begrüßte er auf der Bühne des Odeon-Kinos zahlreiche Teammitglieder, die in diesen unterschiedlichen Phasen des Prozesses zum Entstehen des fertigen Films beigetragen hatten. Vom Co-Autor Fernandez-Gil über seinen „Montagekünstler“ Andreas Menn und Szenenbildnerin Cora Pratz bis hin zu Produktionsfahrern, Kameraassistenten und Produktionspraktikanten waren etliche Crewmitglieder bei der Premiere anwesend und füllten nach und nach den immer enger werdenden Raum vor dem Bühnenvorhang. Böders finales Lob gebührte schließlich seinen beiden Hauptdarstellern Hörbiger und Fürmann: „Ich finde, es hätte nicht besser laufen können. Wenn ich das sehe, was ihr gemacht habt, denke ich: genau so habe ich es mir gewünscht!“
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