Der Start ins Konzertjahr 2023 wirkt etwas ausgedünnt. Das ist einerseits so üblich, erscheint aber etwas auffälliger als sonst. Vielleicht planen die Acts, Agenturen und Locations kurzfristiger in diesen unsicheren Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen nicht nur durch höhere Kosten auf Grund der mitunter mehrmaligen Verschiebungen der Konzerte während der Lockdowns, sondern auch durch die nun steigenden Nebenkosten, schwieriger sind. Das wiederum führt zu höheren Ticketpreisen, die dann vielleicht weniger Menschen zahlen wollen oder können. Andererseits: die großen und damit auch teuren bis sehr teuren Konzerte im Januar waren oft wieder früh komplett ausverkauft: Eines der beiden Danger Dan-Konzerte Ende Dezember im Tanzbrunnen war schon früh ausverkauft, einen Monat später ist das Konzert am 26.1. in der Philharmonie auch schon wieder ausgebucht. Ausverkauft ist auch Jan Böhmermann& das Rundfunk-Tanzorchester am19.1. im Palladium sowie Monchi von Feine Sahne Fischfilet am 25.1. im Gloria und etliche andere.
Schön für die Künstler:innen, Pech für die zu spät gekommenen Fans. Aber natürlich ist nicht alles ausgebucht im etwas ruhigeren Januar. Einen festen Platz zum Jahresbeginn hat ein kleines regionales Jazzfestival – das Winterjazz. Das kleine, eintägige Festival aus und mit der vielfältigen, quirligen Kölner Jazzszene und dessen zahlreichen internationalen Verknüpfungen feiert seine zwölfte Ausgabe. Auch in diesem Jahr sind wieder zehn Acts bei freiem Eintritt zu sehen und hören und lassen den kühlen, grauen Jahresanfang etwas heimeliger anmuten (7.1., Stadtgarten). Wer’s wild mag, wagt sich zum Neo-Psychobilly der Briten Frenzy – nach 40 Jahren immer noch Stilecht mit Kontrabass auf Tour (12.1. 21 Uhr, Sonic Ballroom). Sanfter ist die aus Mali stammende Schauspielerin Fatoumata Diawara („Timbuktu“, „Mali Blues“), die vor gut zehn Jahren ihr erstes Album veröffentlicht hat. In 2022 ist ihr drittes Soloalbum erschienen, dazwischen machte sie mehrere Kollaborations-Alben und hatte zahlreiche Gastauftritte, u.a. bei Herbie Hancock oder den Gorillaz. Ihre eigene Musik entspricht dem bekannten, leicht und weich fließenden Sound aus Malis Hauptstadt Bamako, den sie mit ihrer Stimme umschmeichelt (21.1. 20 Uhr, Philharmonie Köln).
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