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Past Lives – In einem anderen Leben

Durch alle Zeiten

14. August 2023

Die Filmstarts der Woche

Die Grundschüler Hae Sung und Young Na sind unzertrennlich, bis die Eltern von Young Na von Seoul nach Kanada ziehen. Der Kontakt zwischen den beiden reißt ab. 12 Jahre später hat Hae Jung seinen Wehrdienst absolviert und studiert Ingenieurwesen. Young Na, die sich inzwischen Nora nennt, hat als junge Autorin ein Stipendium in New York erhalten. Da erfährt sie, dass Hae Jung, den sie beinahe vergessen hatte, sie über das Internet sucht, sie wegen ihres neuen Namens aber nicht finden konnte. Sie nimmt Kontakt zu ihm auf ... Mit sentimentalem Grundton, aber nie kitschig, erzählt Celine Song in „Past Lives – In einem anderen Leben“ (Cinenova, Filmpalette, Odeon, OmU im Cinenova, in der Filmpalette, im Odeon und täglich im OFF Broadway, am 18.8. in OmU im Open Air im MAKK) die autobiografisch gefärbte Geschichte der Begegnung zweier Menschen auf drei Zeitebenen, die jeweils 12 Jahre auseinander liegen. Spätestens am Ende entfaltet der Film seine im Mark erschütternde Emotionalität mit voller Kraft. 

Spiel des Lebens: Das Theater Les Amandiers im Pariser Vorort Nanterre war in den Achtzigerjahren Hochburg der Bühnen-Expe­ri­mente. In die Zeit fällt auch der Beginn der Schau­spiel­karriere von Bruni Tedeschi. Die junge Stella (Nadia Tereszkiewicz) bewirbt sich für die Schauspielschule bei Patrice Chéreau (überzeugend cholerisch: Louis Garrel). In der Frau mit dem hellblonden Haar ist unschwer die italie­nisch-fran­zö­si­sche Ausnahmeschauspielerin zu erkennen, die hier von ihren wilden Anfängen erzählt. Es geht um freie Liebe, harte Drogen und französische Pop-Musik, alle Facetten des Lebens werden von den Spielwütigen erprobt. „Forever Young“ (Filmpalette, Bonner Kinemathek) bringt das Leben und das Theater zum Verschmelzen und inszeniert soghaft die unbändige Kraft einer Jugend im Aufbruch. Bedingungslos lässt man sich mitreißen.

Der Titel „Le Mali 70“ (OmU im Filmhaus, am 15.8. im Open Air im MAKK) erinnert an Mali Blues, eine Doku aus 2016 über vier Musiker:innen aus Mali, die mit ihrer Musik für mehr Toleranz in dem zersplitterten Staat warben. Stabiler ist Mali seitdem nicht geworden, ein Thema, das in „Le Mali 70“ jedoch nur am Rande erwähnt wird. Hier geht es eher darum, eine westafrikanische Musikrichtung aus den 1970er Jahren wieder zu entdecken, die Musik der Big Bands mit ihren afro-funkigen Bläsereinsätzen. Dafür reist das Berliner Omniversal Earkestra nach Mali, um Musikgrößen jener Jahre ausfindig zu machen. Railband, Super Bitons, Sory Bamba, Salif Keita, so hießen die Stars jener Zeit, heute fast alle vergessen. Omniversal Earkestra könnte der Musik zu einer Renaissance verhelfen. Verdient hätte sie es, auch wenn ein wenig White-Saviourism mitschwingt.

Außerdem neu in den Kinos: Ric Roman Waughs Wüstenjagd „Kandahar“ (Cinedom, UCI), Stefan Westerwelles Teenager-Roadmovie „Kannawoniwasein!“ (Cinedom, Cinenova, Filmhaus, Odeon, Weisshaus; Regisseur und Crew-Mitglieder sind am 19.8. um 15 Uhr zu Gast im Cinenova), André Øvredals uninspirierter Dracula-Horror „Die letzte Fahrt der Demeter“ (Cinedom, Cineplex, Rex, UCI) und Angel Manuel Sotos Superhelden-Story „Blue Beetle“ (Cinedom, Cineplex, Rex, UCI, OV im Metropolis).

Redaktion choices.de

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