Es gibt 4 Beiträge von AugustEngelhardt
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20.05.2015
Regisseur und Drehbuchautor Alex Garland ist eine der bemerkenswerten Erscheinungen des britischen und des internationalen Kinos - insbesondere wenn es um Dystopien geht. Das bewiesen in der Vergangenheit bereits Filme wie Sunshine, 28 Days Later oder Never Let Me Go.
Nun hat er mit Ex Machina so etwas wie sein vorläufiges Meisterstück abgeliefert. Man kann diesen Film mit seiner tief verinnerlichten und verstandenen Technik-Kritik gar nicht hoch genug schätzen, dazu ein wieder einmal fantastischer, bis zu Unkenntlichkeit wandelbarer Oscar Isaac.
Wir merken: Wenn die Maschinen endlich gegen uns aufbegehren, werden sie sich als biedere, schutzbedürftige Jungfern maskieren. Unser letztes Aufbegehren wird ein analoges mit Hantelstange sein, das sich gegen uns selbst richtet und die Verräter sind liebesbedürftige, verschüchterte, also technikhörige Vollnerds. Ein fantastischer Film.
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25.03.2015
Es stimmt also doch, die Russen trinken rund um die Uhr Vodka - so wie normale Menschen eben Wasser, und hinterher fahren sie sicherheitshalber noch mit dem eigenen Auto nach Hause. Außerdem mögen sie Waffen und ohnehin ist jeder rund um die Uhr korrupt, alle betrügen sich, wo sie nur können und die Orthodoxe Kirche, wer hätte das gedacht?, steckt stets mit unter der Decke.
Sagen wir es so, der Film verfolgt gewiss ehrenwerte Ziele, rennt aber bei denen, die glauben zu wissen, wie es in Russland so zugeht, sämtliche offene Türen ein. Ist damit etwas gewonnen?
Ein langatmiger Film, der den Lokalpolitiker so eindeutig als den bösen Schergen eines kaputten Systems markiert, dass kein Raum für Ambivalenz bleibt. Eindeutiger könnten hier die Rollen nicht verteilt sein, braucht es dazu fast zweieinhalb Stunden? Wer sich gerne quält und am Ende darin bestätigt sehen möchte, dass wirklich alles schlecht ist, für den dürfte Leviathan in der Tat etwas sein.
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25.02.2015
Lange schon hat mich ein Film nicht mehr derart beseelt. Von der ersten bis zur letzten Einstellung ein faszinierendes cineastisches Ereignis, so dicht inszeniert, so kurzweilig und aufreibend erzählt, so klar und bezaubernd in Szene gesetzt fällt mir kein zweiter Film in jüngster Zeit ein.
Man kann dem Werk von Damien Chazelle, möchte man ideologiekritisch herangehen, gewiss ein paar Fragen stellen. Was obsiegt hier eigentlich am Schluss? Die beinahe faschistoiden Methoden eines besessenen Lehrers oder sehen wir doch eine Revolution, ausgehend vom Schüler? Gewinnt am Ende doch die Hörigkeit, der unbedingte Glaube an die Wahrheit eines verführerischen Anführers? Heiligt der Zweck die Mittel?
Bei allen berechtigten Fragen: Nach der letzten Abblende sitzt man glücklich wie selten, unter Strom und fasziniert im Kinosessel. Was für ein epiphaner Moment des modernen Kinos! Dass es so etwas noch gibt!
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25.02.2015
Jupiter Ascending, ein Film, der noch nicht einmal Film ist, aber wirklich sagen, was das denn sein soll, das lässt sich irgendwie auch nicht.
Es ist ein Drama, was die Wachowski-Geschwister nach Matrix alles verzapft haben - seinen Höhepunkt findet der Niedergang dieses Regie-Gespanns nun aber eindeutig in Jupiter Ascending. Wir sollen es hier wahrscheinlich mit einem fantastischen Science-Fiction-Spektakel zu tun haben, mit einer wundersamen Geschichte von Erlösung und Bestimmung im Großen und Ganzen, das man Weltall nennt.
Machen wir es kurz: Die Geschichte könnte dämlicher und an den Haaren nicht schmerzvoller herbeigezogen sein, kaum eine Sekunde vergeht, da man nicht vor Entsetzen zusammenzuckt, so flach, stumpf und uninspiriert verkitscht gibt sich Jupiter Ascending. Eine entscheidende Botschaft aber hat der Film, wir lernen: "Bienen lügen nicht!"
Ich muss mich bei mir selbst entschuldigen, man darf diesen Film nicht schauen.
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