Schon seit einigen Wochen dreht der erfolgreiche US-amerikanische Blockbusterregisseur Ron Howard („Der Da Vinci Code: Sakrileg“, „Apollo 13“) mit dem Deutschen Daniel Brühl (Interview) in der Hauptrolle den Rennfahrerfilm „Rush“. Brühl schlüpft darin in die Rolle des legendären österreichischen Formel-1-Piloten Niki Lauda. Das Drehbuch, das aus der Feder des britisch-österreichischen Autors Peter Morgan („Frost/Nixon“, „Die Queen“) stammt, fokussiert dabei auf drei der vermutlich spannendsten und ereignisreichsten Jahre aus dem Leben Laudas Mitte der 70er Jahre. Mit seinem guten Freund, dem Playboy James Hunt (im Film verkörpert von „Thor“ Chris Hemsworth), entbrannte seinerzeit eine große professionelle Rivalität, die mit Laudas Unfall am Nürburgring, bei der er schwerste Verbrennungen erlitt, ihren tragischen Höhepunkt fand. Nichtsdestotrotz saß der Vollprofi bereits sechs Wochen später wieder in seinem Ferrari und kämpfte mit Hunt um den Weltmeistertitel.
Nach ausgiebigen Drehs in London hat die „Rush“-Crew am 12. April 2012 mit ihren gut zweiwöchigen Aufnahmen in Deutschland begonnen. Dabei kommen auch etliche Drehorte in NRW zum Einsatz. Produzent Jens Meurer, Geschäftsführer der beteiligten Egoli Tossell Film, erläutert, dass man hier sehr lohnenswerte Locations entdeckt hat, die auch die Kollegen aus den USA überzeugen konnten. So doubelt beispielsweise das Feierabendhaus in Hürth für einen Wiener Flughafen, eine Privatvilla in Mönchengladbach wird im Film zum Ferienhaus auf Ibiza. In Mönchengladbach entdeckte man sogar einen zehn Meter tiefen Swimmingpool, der es dem Team ermöglichte, die im Drehbuch gewünschten Unterwasseraufnahmen zu realisieren. In „Rush“ werden am Ende nicht nur die sportlichen Rennfahrerszenen im Mittelpunkt stehen, sondern auch das Privatleben Niki Laudas beleuchtet. So konzentriert sich die Handlung des Films auch auf die Liebesgeschichte zwischen dem Rennfahrer und seiner ersten Ehefrau Marlene Knaus, die im Film von Alexandra Maria Lara dargestellt wird. Für ein romantisches Candlelight-Dinner zwischen den zukünftigen Eheleuten hat man in der Kölner Nordstadt die richtige Szenerie gefunden: Das Restaurant „Le Moissonnier“ mit seiner unveränderten nostalgischen Einrichtung wird hierbei als schickes Pariser Etablissement der 70er Jahre in Szene gesetzt.
In die Krefelder Straße unweit des Hansarings hatten die Produzenten am 16. April abends zu einem kurzen Setbesuch geladen, zu dem Regisseur Howard und Hauptdarsteller Brühl zusammen mit ihren deutschen Koproduzenten und Petra Müller von der Film- und Medienstiftung NRW für ein gemeinsames Foto posierten. Neben der Egoli Tossell Film ist auch die in Hürth ansässige „action concept Film- und Stuntproduktion GmbH“ an der Herstellung von „Rush“ beteiligt. Die Firma ist bekannt für ihre waghalsigen Autostuntszenen aus der Serie „Alarm für Cobra 11“, die schon mehrfach mit dem „Taurus World Stunt Award“ ausgezeichnet wurden. Keine Frage, dass die Hürther für die spektakulären Formel-1-Szenen dieses Films nun genau die Richtigen sind. Niki-Lauda-Darsteller Daniel Brühl muss indes noch ganz andere Aufgaben meistern: Für die Szenen, die Laudas Gesicht nach dessen schwerem Unfall mehrfach in Großaufnahme zeigen, muss sich der Jungstar täglich vier bis fünf Stunden in die Maske begeben, bevor er seinem realen Vorbild ähnelt. Nur gut, dass er zum Fotoshoot am „Le Moissonnier“ noch in der Maske Laudas vor dessen Unfall erscheinen konnte.
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