Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
23 24 25 26 27 28 29
30 31 1 2 3 4 5

12.582 Beiträge zu
3.812 Filmen im Forum

The Bitter with the Sweet
Foto: KFFK

Ricky & Gretchen

19. November 2018

choices-Publikumspreis für Ann Sophie Lindström – Festival 11/18

So etwas darf man einen Triumph nennen: Ann Sophie Lindströms 30-minütiger Dokumentarfilm „The Bitter with the Sweet“, der ein alterndes Paar in Philadelphia beobachtet, beim Kratzen und Kochen, Schimpfen und Streicheln, gewann beim Kurzfilmfestival Köln am Sonntagabend erst den choices-Publikumspreis und dann auch noch den von der SK Stiftung Kultur gestifteten 2. Jury-Preis. Lindström war überwältigt. choices sagte sie: „Eigentlich war ich nach Philadelphia gereist, um eine Cowboygeschichte zu filmen. Dann stieß ich auf Ricky und seine Frau. Sie haben mich an ihrem Leben teilhaben lassen.“ Aus 84 Stunden Filmmaterial montierte Lindström die Geschichte einer Hassliebe, wie sie in einer solchen Zärtlichkeit, Komik und Bitterkeit nur selten zu sehen ist. Gemeinsam mit seiner an Borderline erkrankten Partnerin Gretchen kämpft sich der 62-jährige Cowboy Ricky durch den entbehrungsreichen Alltag. Die Jury Jennet Thomas, Lucas Barwenczik und Mehmet Akif Büyükatalay feierte das Werk als „wahrhaftigen Film über die Komplexität von Abhängigkeits- und Liebesbeziehungen, ehrlicher als das Kino es sonst erlaubt“.

Die weiteren Jurypreise des Abends gingen an Lukas Marxts mit geometrischen Landschaftsaufnahmen spielenden „Imperial Valley“ (3. Jurypreis, gestiftet von WeFadeToGrey) und Alexander Pascal Forrés ironische, männliche Peepshow „Die wahre Nacktheit“ (1. Jurypreis, gestiftet von Augenschein Filmproduktion, btf – bildunttonfabrik und Zeitsprung Pictures). Den von Andrea Hanke und Jessica Eisermann ausgewählten WDR-Preis erhielt in diesem Jahr Tuna Kaptans etwas andere Flüchtlingsgeschichte „Schildkröten Panzer“, der  „ein komplexes Bild von Flucht und Krieg entstehen“ lasse.

In der Sektion Kölner Fenster durften sich Boaz Kaizmans „Tigersprung“, die wahre Geschichte des von der Gestapo umgebrachten Sportlers Albert Richter, und Bünyamin Musullus den Alltag einer Flüchtlingsfamilie spiegelnder „Promise“ über die von FinderTV Kameraverleih und Farbkult Postproduktion gestifteten Preise freuen. Bei den Virtual-Reality-Werken kürten Dmitry Zakharov und Sven von Reden im Namen der btf bildundtonfabrik Sngmoo Lees 360-Grad-Film „Eyes in the Red Wind“ zum Sieger.

rs

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Mufasa: Der König der Löwen

Lesen Sie dazu auch:

Kurz, aber oho!
Der „Short Monday“ bietet dem Kurzfilm einen Platz – Festival 12/22

Traum vom Raum
Deutscher Wettbewerb des 16. Kurzfilmfestivals Köln – Festival 11/22

Die Kurzen sind zurück!
Das Kurzfilmfestival findet dieses Jahr wieder live statt – Festival 11/21

Ein besonderer Tag
choices-Preis für „Land of Glory“ – Festival 11/20

Kurz und schnell
Trotz Lockdown: Das Kurzfilmfestival Köln zeigt aktuelle Filme mit Gegenwartsbezug – Festival 11/20

Preise für die Kurzen
Preisverleihung des KFFK im Filmforum – Festival 11/19

Kurz innehalten
Das Kurzfilmfestival schenkt ‚kleinen‘ Filmen Aufmerksamkeit – Festival 11/19

Kurz und gut
Eröffnung des Kurzfilmfestivals Köln 2018 im Filmforum – Foyer 11/18

Dauer als einzige Grenze der Form
Das Kurzfilmfestival Köln bekennt sich zur Ernsthaftigkeit – Festival 11/18

Zwischen Fake News, Bodybuildern und Waldeulen
Absurdes, Fiktives, Dokumentarisches: Das 11. Kurzfilmfestival Köln – Festival 11/17

Der Trost der Gitarre
choices-Publikumspreis für Ahmad Saleh – Festival 11/17

Filmische Freiheiten
Das Kurzfilmfestival Köln zeigt, was Kurze können – Festival 11/17

Festival.

HINWEIS