Die Ausläufer des 26. Köln Comedy Festival (KCF), das am 20. Oktober begonnen hat und in dessen Verlauf über 200 Künstler in 18 Locations auftreten, reichen bis in den November hinein. Zum Beispiel werden Patrick Salmen und Quichotte ein „Best of“ ihrer kultverdächtigen „Delayed Night Show“ am Di 1.11. in der Comedia (Grüner Saal) präsentieren – unterstützt von Markus Barth, der mit seinem Namensvetter Mario nicht die Bohne gemein hat, schon gar nicht den Humor. Davon kann man/frau sich an selber Stelle einen Tag später, also am Mi 2., überzeugen. „Sagt wer?“ heißt Barths neues Programm, in dem der Kölner Kabarettist und Autor den wesentlichen Fragen dieser Zeit auf der Spur ist. Etwa: Warum wir nicht bereits am Mittag Feierabend machen, wo der Computer uns doch die Arbeit abnimmt.
Am Do 3. kommt das Suchtpotenzial mit einem funkelnagelneuen Programm in die Comedia (Roter Saal). Da erfährt man von dem Pracht-Duo, was es mit einer „Gesangsneurose“ auf sich hat und ob Disney-Filme mit Botoxparties mithalten können. Kurz: Julia Gámez Martin und Ariane Müller hauen auf den Putz, dass die Funken fliegen – bis ins Publikum, das vom Temperament der beiden Vollblut-Musikerinnen regelmäßig angesteckt wird.
Ähnliches gilt für Carmela de Feo, die – wie der Name bereits suggeriert – aus dem Ruhrgebiet stammt und Patrizia Moresco (de Feo zeigt am 3. ihre „besten Knaller“ und Moresco erklärt am 4., was man sich unter der „Hölle des positiven Denkens“ vorzustellen hat – beide: Grüner Saal). Auf keinen Fall versäumen sollte man am 4. Tobias Mann (Roter Saal), der eine Art „Best of“ aus 10 Bühnenjahren ausgesucht, also ein regelrechtes Jubiläumsprogramm zusammengestellt hat.
Dazu passen würde auch der Auftritt von Marc Gettmann am 4. im Theater 509 im Bürgerhaus Stollwerck, ein charismatischer Zauberer, der außerdem Gedanken lesen kann, ein lustiger Vogel, dem man seine Vergangenheit als Volljurist weder ansieht noch anmerkt. „Fun, Sex & Magic!“ nennt der Künstler sein Programm, in dessen Verlauf dem einen und anderen Zuschauer die Spucke wegbleibt – vor Staunen, obwohl man vergeblich auf erotische Applikationen warten muss. Stattdessen gibt es reichlich Anlass zum Kichern und noch mehr zum Lachen.
Zwei außergewöhnlich präsente Künstler schmücken auch das Atelier Theater, das im nächsten Januar unter der Leitung von Rosa K. Wirtz seinen 20. Geburtstag feiern wird: Der Herrenaustatter Benni Stark plaudert am 1. unter dem Titel „The Fashionist – Kleider. Lachen. Leute.“ aus dem Nähkästchen und Lena Liebkind, die ursprünglich aus der Ukraine kommende Gewinnerin des NightWash-Award 2014, hat ihren Job als Werbesprecherin zugunsten einer zeitgemäßen Comedienne („überintegriertes Migrantenkind“) an den Nagel gehängt und zeigt nun am 5. im Atelier Theater, wie es aussieht, wenn ein großes rothaariges Mädchen „auf die harte Tour“ daher kommt. Ganz schön böse war sie bereits in ihrem ersten Solo-Programm „Kill Your Barbie“ – jetzt geht es noch schärfer zur Sache. Verspricht hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
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