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Impulse muss bleiben! Wer ist dafür?
Foto: Robin Junicke

Was wir verlieren würden

12. März 2014

Kunststiftung NRW stellt Förderung des „Impulse“-Festivals ein

Das rotgrün getünchte Land NRW schafft einmal mehr merkwürdige Fakten bei der Kulturförderung. Und wieder ist es die so genannte Freie Kultur, die darunter leiden muss. Weil die Kunststiftung NRW (reinrassig landeseigene Mittel) keine 150.000 Euro aus der Portokasse mehr übrig hat, stehen die Impulse, das internationale Festival der Freien Theater (das ist nicht nur Deutschland!) mal wieder vor dem Aus. Schon die vergangene Ausgabe 2013 unter der Regie von Florian Malzacher musste mit Mittelkürzungen leben. Nun mag es aus der freien Theaterschaft viele geben – es sind meist die, die nie Berücksichtigung fanden – die mitleidlos dem unwürdigen Spektakel zusehen. Sie hoffen, ein paar Brocken der freiwerdenden Summe zu ergattern, doch jetzt zu denken, dass dieses Geld ausgerechnet bei den darstellenden Künsten der freien Szene in NRW verbleiben könnte, ist absurd. Da gäbe es reihenweise Anwärter, die nicht nur mehr Anrecht und – das muss man so sagen – mehr künstlerisches Zukunfts-Potential besäßen. Denken wir an die armen Musiker, die noch ärmeren Komponisten, die stets mittellosen freien bildenden Künstler, selbst die Übersetzer in Straelen könnten solche Mücken noch besser gebrauchen.

Aber was würden wir verlieren? Ein Festival, das seit 25 Jahren die einzige Möglichkeit bietet, konzentriert vielleicht neue junge Positionen auf den heimischen Bühnen zu sehen und das ohne den Zwang zu Event-Hascherei oder spezieller Tourismusförderung (und glücklicherweise noch immer ohne allgemeine „Qualitäts-Garantie“). Dass dieses Festival seit 2007 nur alle zwei Jahre stattfinden kann, war damals dem schwarzgelben Rotstift geschuldet und schien die einzige Möglichkeit, diese NRW-Kulturmarke zu erhalten, aber sie wurde dadurch wenigstens internationaler. Ich könnte problemlos eher wieder auf die in Millionen Euro schwimmende RuhrTriennale verzichten (reinrassig landeseigene Mittel, mit denen auch die so genannte Industriekultur subventioniert wird) als auf die gewachsenen und über lange Zeit erkämpften freien Strukturen, von denen eh schon viele den merkwürdigen Standortfaktoren zum Opfer gefallen sind. Erinnert sich vielleicht noch einer an das Theaterfestival Ruhr, kurz "T 7" genannt und an den steinigen Weg dorthin?

Lesen Sie dazu konträr: www.choices.de/implusion

Hier finden Sie die erste Stellungnahme des Bundesverbands Freier Theater.

Peter Ortmann

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