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Sehen doch eigentlich ganz harmlos aus: Patrol Girls
Foto: Hanna Fasching

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25. Oktober 2022

Konzertprogramm ist divers wie selten – Unterhaltungsmusik 11/22

Das Week-End Fest ist inzwischen divers und feminin wie kaum ein anderes Musikfestival: Hawa aus UK macht queeren R’n’B mit tricky Beats. Pak Yan Lau macht Klangkunst und erinnert an Charlemagne Palestines Orgel der Kuscheltiere. Wer sich in dunklen Herbsttagen nach sommerlich-leichtfüßigem Pop mit Funk-Elementen sehnt, wird von dem italienischen Duo Nu Genea bestens bedient. Und das Wau Wau Collektif verbindet nordeuropäische und westafrikanische Sounds. Am Samstag gibt es von dem Schwestern-Duo Ibey ähnlich advanceten R’n’B wie am Vortag von Hawa und der experimentelle Ansatz des Produzenten und Rappers Cobey Sey erinnert ein wenig an Dean Blunt. Jorik Bergman führt mit dem Mingus Project den Jazz-Klassiker „The black Saint and the sinner Lady“ neu auf. (28. & 29.10., Stadthalle Mülheim).

Ein bisschen Wut tut gut! Die Petrol Girls rammen ihre feministischen, antikapitalistischen und ökologischen Themen in die Ohren der Hörer:innen. Ihr Noise-Rock ist eine Art Gegengewalt zu den oft unsanktionierten Aggressionen unserer Welt. Ein Song wie „Touch Me Again (And I'll Fucking Kill You)“ muss auch entsprechend klingen. Auf ihren Konzerten werden gerne mal die besten Plätze vor der Bühne per klarer Anweisung den Frauen zugeordnet (9.11., Gebäude 9).

Mykki Blanco, transidentitär und HIV-positiv geoutet, findet immer mehr zu einem smoothen, R’n’B durchtränkten Hip Hop, wie er beim Week-End Fest propagiert wird. Wer also auf den Geschmack gekommen ist – hier gibt es ein Nachklapp (14.11., Club Bahnhof Ehrenfeld). Die Konzertreihe „In between Spaces“ konfrontiert unterschiedlichste Positionen avantgardistischer Praktiken miteinander. Thema ist dieses Mal Musik afrikanischer Provenienz mit Wurzeln in Folklore, Rock, Jazz und Experimenten wie beim südafrikanischen Jazz-Drummer Asher Gamedze oder den Punk-Avantgardisten Billy Bao, Margarida Garcia und DJ Marfox (8.11.), dem ägyptischen Komponisten Maurice Louca oder der tunesisch-französischen Band Ifriqiyya Electrique mit ihrem Sufi Trance Rock (9.11.) und dem nordafrikanischen Rhama Quartet oder Nancy Mounir mit dem Avian Quartet (16.11., Stadtgarten). Das Hip Hop-Urgestein EPMD kommt nach mehreren Terminverschiebungen endlich nach Köln. Die beiden machen seit den späten 80er Jahren Hip Hop mit supersoliden Beats und knackig gesetzten Samples – zeitlos (28.11., Club Bahnhof Ehrenfeld).

Christian Meyer-Pröpstl

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