Trotz Corona: Die Festivalsaison ist in vollem Gang, und da darf auch „Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst“ nicht fehlen. Seit Anfang Juli haben die Kinos wieder geöffnet. Inzwischen gibt es sehr gute Konzepte, den alltäglichen Betrieb trotz Corona zur allgemeinen Zufriedenheit und nicht zuletzt Sicherheit der Besucher durchzuführen. Das gilt ebenfalls für die Konzepte, mit denen nun die verschiedenen Festivals an den Start gehen.
Auch bei Edimotion ist in diesem Jahr vieles neu. Allem voran der Name „Edimotion“, mit dem das ehemalige „Filmplus“-Festival im Jahr seines 20-jährigen Jubiläums antritt. Doch die Umbenennung ist nicht der Pandemie geschuldet. Mit Corona hängt jedoch zusammen, dass die Wettbewerbsfilme nun je einmal in unterschiedlichen Kinos zu sehen sind und zwischen den Vorführungen 30 Minuten für Belüftungspause und Desinfektion eingeplant wurden. Natürlich gilt auch wie derzeit in allen Kinos eine Maskenpflicht bis zum Platz. Größere Empfänge wurden von Edimotion jedoch eingestellt, einige Veranstaltungen wie das International Film Editors Forum, das International Panel oder der Themenschwerpunkt „Edi-Motion“ werden indes virtuell stattfinden. Eventuell werden einige der Filmgespräche sowie der Gastlandabend mit der Schweizer Editorin Tania Stöcklin hybrid stattfinden, das heißt sowohl live als auch im Netz als Stream zu sehen sein. Die Edimotion Akademie mit ihren sechs halbtägigen Workshops und einer International Masterclass ist analog und vor Ort geplant.
Doch dass alles soll nicht allzu sehr vom Inhalt ablenken. Denn genau darum geht es bei Edimotion – den Blick auf etwas zu lenken, was viel zu lange viel zu wenig Beachtung fand: den Filmschnitt und die Montage. Die mangelnde Aufmerksamkeit liegt – das kennen die Kollegen vom ebenfalls im Oktober stattfindenden Branchentreff SoundtrackCologne mit angeschlossenem Festival See the Sound– in der Sache begründet, da sowohl Filmmusik als auch Filmschnitt häufig subtil und ‚unsichtbar‘ wirken wollen. Aber Ehre, wem Ehre gebührt!
Im Zentrum von Edimotion stehen nach wie vor die Schnitt-Preise sowie der Ehrenpreis Schnitt. Letzterer geht in diesem Jahr im Rahmen der Hommage an Karin Schöning, die vor allem im Dokumentarfilm aktiv ist – vor der Wende für die DEFA und dann vor allem für Regisseure wie Gerd Koske und Thomas Heise, dessen Filme „Der Boxprinz“ (2002) und „Barluschke“ (1997) bei Edimotion gezeigt werden. Mit Karin Schöning wird es mehrere Podiumsgespräche während des Festivals geben. Um die drei Schnittpreise für Spielfilm, Dokumentarfilm und den Förderpreis konkurrieren in diesem Jahr zehn lange und fünf kurze Filme: der Überraschungserfolg „Systemsprenger“, „MeinEnde. Dein Anfang“, „Cronofobia“, „Le Milieu de L‘Horizon“ und „To the Night“ sind die nominierten Spielfilme, „African Mirror“, „Bewegung eines nahen Bergs“ „Heimat ist ein Raum aus Zeit“, „Madame“ und „Searching Eva“ die nominierten Dokumentarfilme. Hinzu kommen fünf Kurzfilme für den Förderpreis. Alle Filme werden trotz Pandemie auf dem Festival mit anschließendem Filmgespräch mit den EditorInnen zu sehen sein.
Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst | 23. - 26.10. | div. Orte | edimotion.de
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