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„Attac“ und das Bündnis „TTIP Unfairhandelbar“ haben in Deutschland zum Aktionstag aufgerufen

Ein Nein zum Freihandelsabkommen

15. Oktober 2014

Europaweiter Aktionstag gegen TTIP auch in Köln – Thema 10/14 Freier Handel

In Köln lockte der Aktionstag am 11. Oktober bei strahlendem Sonnenschein mehrere hundert Menschen auf den Platz vor der Antoniterkirche. „Wir verlangen eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Die Wirtschaft hat für den Menschen da zu sein, nicht umgekehrt“, rief Boris Loheide (Interview) ihnen durch ein Mikrofon zu. Er ist Mitglied bei Attac und moderierte ein rund dreistündiges Bühnenprogramm.


Mehrere hundert Menschen kamen zum Kölner Aktionstag

Als erstes stand „Klaus der Geiger“ auf dem Programm, der ein Lied über die Nöte des kleinen Mannes und die ungerechte Verteilung von Wohlstand sang. Ihm folgte eine Attac-Aktivistin, die eine kurze Rede über Habgier hielt. Danach wurde ein kleines Theaterstück mit dem Titel „Luther 2014" aufgeführt. Ein als Martin Luther verkleideter Mann präsentierte 14 Thesen gegen TTIP. Darunter: die Tatsache, dass die Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, dass die EU-Standards in Bereichen wie Verbraucher- und Umweltschutz sinken könnten, dass Konzerne zu viel Einfluss auf demokratische Gesetzgebungsverfahren hätten und dass ein stark umstrittenes Sonderklagerecht für Konzerne geplant wäre. Das kurze Theaterstück war aber nicht nur ernst sondern auch heiter. Immer wieder blieben Passanten vor der kleinen Bühne stehen, hörten zu oder schauten sich Infostände verschiedener NGOs an. Es gingen auch Anti-TTIP Aktivisten zwischen den Zuhörern hin und her und versuchten sie für eine Unterschriftenaktion zu gewinnen. Sie benötigen eine Millionen Unterzeichner, um eine selbstorganisierte europaweite Bürgerinitiative gründen zu können.


„Konzerne profitieren – Menschen verlieren“

Nach Luther betrat Boris Loheide wieder die kleine Bühne und forderte das Publikum auf, sich zu engagieren: „Die kommunale Selbstbestimmung steht auf dem Spiel“, mahnte er und erklärte, dass es am Nachmittag in der Alten Feuerwache Workshops gebe, die sich weiter mit TTIP beschäftigen, aber auch andere aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie die europäische Flüchtlingspolitik aufgreifen würden. Nun kam die Band „Pappasen Rotschwarz“ und sang zu der Melodie von „Always Look on the Bright Side of Life“ den Text „Eiskalt pfeifen sie auf die Demokratie“. Das Publikum sang, mit dem Text in der Hand, zum Teil mit. Der Aktionstag sollte nämlich auch zeigen, dass Engagement Spaß machen kann. Europaweit haben 500 Städte und Kommunen mitgemacht, in Deutschland waren es 150. Ein großer Erfolg für die Veranstalter.

Text/Fotos: Nadina Schwarzbeck

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