Am Donnerstag, den 15. September feiert das Filmforum im Museum Ludwig sein fünfjähriges Jubiläum. Einst zelebrierte hier die Cinemathek alte Filmklassiker und neue Meisterwerke mit einer beständigen Auswahl zwischen klassischem Programmkino und Nachspielkino. Dann war der Kinosaal im Museum Ludwig lange Zeit verwaist. Seit fünf Jahren macht der Verein Filmforum NRW mit seinen sieben Mitgliedern hier wieder anspruchsvolles Programm.
Im Jahr 2002 zeigte eine Vorführung des Cremaster-Zyklus’ des Künstlers Matthew Barney im Kino des Museum Ludwig eindrucksvoll, was ein von ökonomischen Zwängen befreiter Kinosaal zu leisten vermag. Wo kann man schon einen siebenstündigen Filmzyklus der Avantgardekunst zeigen, ohne damit finanziell baden zu gehen. Die Bildende Kunst, das Theater und die Oper können sich das leisten – sie werden von Stadt und Land ganz selbstverständlich in eigenen Häusern finanziell gefördert. Da es in Köln weder ein Filmmuseum noch ein klassisches Kommunales Kino gibt, muss die Filmkunst jedoch ohne eigenes Haus auskommen. Mit der ersten Vorführung des Vereins Filmforum NRW am 27. Januar 2006 erhielt die Filmkunst zwar kein ganzes Haus, aber immerhin den schönen Kinosaal des Museum Ludwig. Möglich geworden war die Nutzung durch den Zusammenschluss der sieben Mitglieder zu einem Verein. Das Museum Ludwig, KölnMusik, die Filmschule ifs, die Filmstiftung, der WDR, die Stadt Köln und KinoAktiv – wiederum ein Zusammenschluss der freien Kölner Filmszene mit 14 Mitgliedern – bespielen seitdem den Saal mit Premieren, Filmreihen und Festivals. Dadurch hat sich in Köln – seit Jahren chronisch unterversorgt mit Leinwänden – „ein Defizit verringert“, so Gebhard Henke vom WDR. Bislang wurden hier 1500 Programme mit über 100.000 Zuschauern gezeigt. Es ist vor allem ein Ort für außergewöhnliche, themenorientierte Projekte, wo die „kulturelle und gesellschaftliche Funktion“ von Kinos diskutiert wird, so Andreas Füser von der Stadt Köln. Als Paradebeispiel hierfür gilt eine von allen Mitgliedern gemeinsam kuratierte Reihe, die nach seinen ersten drei Ausgaben „Kino als Ort“, „Digitale Lektionen“ und „Intermediale Lektionen“ mit den Themen Film, Theater und Games nun mit einem Fokus auf die Architektur fortgesetzt wird. Die Feierlichkeiten des Filmforum gehen dann auch in den Start der neuen Reihe über: Am 15. September um 19 Uhr wird nach den feierlichen Worten des Oberbürgermeisters Jürgen Roters und des Filmforum-Vorstands Simone Stewens (ifs) und Gerhard Kock (KinoAktiv) eine vom Kurzfilmfestival „Unlimited“ kuratiertes Programm zum Thema Architektur gezeigt. Am 22.9. um 19 Uhr werden die Intermedialen Lektionen dann mit einem Gespräch der Regisseure Christoph Hochhäusler und Angela Schanelec zu Urbanen Landschaften im aktuellen deutschen Spielfilm fortgeführt. Gezeigt wird Michelangelo Antonionis „Liebe ‘62/Die Sonnenfinsternis“ („L’Eclisse“).
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