20.000 Days on Earth
Großbritannien 2014, Laufzeit: 97 Min., FSK 6
Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard
>> 20000daysonearth-film.de/
Tiefe Einblicke in die Seele eines Künstlers
Wahrheitskonstruktion
„20.000 Days on Earth“ von Iain Forsyth & Jane Pollard
Nick Cave liegt neben seiner Frau im Bett, dann steht er auf. Er arbeitet in seinem Schreibzimmer an Texten, fährt zu seinem Therapeuten, isst mit seinem Bandkollegen Warren Ellis zu Mittag, fährt ins Archiv und beendet den Tag mit seinen Söhnen vor dem Fernseher. Dazwischen liegen Autofahrten, die Gelegenheit zu scharfsinnigen Gedanken zum Künstlerdasein, aber auch allgemein zum Leben geben.
Der Film ist durchzogen von Caves Worten, die wie Aphorismen punktgenau existentielle Themen erfassen. Gespräche mit Wegbegleitern wie Kylie Minogue oder Blixa Bargeld sind ebenso aufschlussreich wie das Gespräch mit dem Psychologen, der, wie fast alles im Film, Konstrukt ist. Und doch wird hier mehr Wahrheit erfasst, als in mancher Doku, die versucht, hautnah das „Echte“ aufzuspüren.
(Christian Meyer)
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