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Allied – Vertraute Fremde

Allied – Vertraute Fremde
USA 2016, Laufzeit: 125 Min., FSK 12
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Brad Pitt, Marion Cotillard, Lizzy Caplan
>> www.allied-derfilm.de

Agentendrama

Verdacht
„Allied – Vertraute Fremde“
von Robert Zemeckis

Er reiste mit uns „Zurück in die Zukunft“, ließ Comic-Hase „Roger Rabbit“ auf die Menschen los, entführte uns in die fabelhafte Welt des „Forrest Gump“ und machte uns zuletzt schwindelig mit seinem atemberaubend dreidimensional inszenierten Hochseilakt „The Walk“.  Drama, Abenteuer, Science Fiction, Trickfilm und Komödie – die Bandbreite von Hollywood-Regisseur Robert Zemeckis (64) scheint grenzenlos. Diesmal entschied sich der Oscarpreisträger für einen historischen, romantischen Agententhriller. Die Geschichte ist angelegt im ausklingenden Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1942 begegnet der frankoamerikanische Geheimdienstoffizier Max (Brad Pitt) in Casablanca der französischen Résistance-Kämpferin Marianne (Marion Cotillard). Beide werden von den Alliierten darauf angesetzt, den deutschen Botschafter zu liquidieren, zur Tarnung treten sie als Ehepaar auf. Aus der inszenierten Beziehung erwächst schon bald echte Zuneigung. Marianne folgt Max nach London, wo sie heiraten und ein Kind bekommen. Max wähnt sich schon in einem Happy End, da wird Marianne der Spionage bezichtigt: Angeblich ist sie Doppelagentin und arbeitet für die Deutschen. Während seine Vorgesetzten einen Köder auslegen, recherchiert Max auf eigene Faust. Wenn er die Unschuld seiner Frau nicht beweisen kann, hat er den Befehl, sie zu töten.

Nachdem Zemeckis, von „Zurück in die Zukunft“ über „Der Polarexpress“ bis hin zu „The Walk“, im Hinblick auf Story und filmtechnischen Spielarten immer wieder neue Dimensionen erschloss, bildet „Allied“ eine Rückbesinnung auf das klassische Hollywoodkino. Zemeckis inszeniert Hochglanz-Mainstreamkino mit Bilderbuchszenerien, die mitunter etwas zu glatt gestaltet sind. Gleiches gilt auch für die Geschichte, die aber gut funktioniert, wenn man sie nicht zu sehr hinterfragt. Während die erste Hälfte des Films von Humor und prächtigen Schauplätzen getragen wird, erhält zum Ende die Spannung Einzug: Sobald der Verdacht im Raum steht, ist Max hin- und hergerissen zwischen Liebe und Misstrauen. Das hat bereits James Bond mit Daniel Craig („Casino Royal“) nachhaltig durchlebt, Brad Pitt selbst gab sich bereits in „Mr. & Mrs. Smith“ ein humorvoll-bleihaltiges Stelldichein als Agent, der nicht weiß, ob die Gattin Freund oder Feind ist. In „Allied“ nun gestaltet sich das Spiel als ungleich dramatischer.

(Hartmut Ernst)

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