Apocalypse Now Redux
USA 2001, Laufzeit: 202 Min., FSK 16
Regie: Francis Ford Coppola
Darsteller: Marlon Brando, Robert Duvall, Martin Sheen, Frederic Forrest, Albert Hall, Sam Bottoms, Laurence Fishburne, Dennis Hopper, G. D. Spradlin, Harrison Ford, Jerry Ziesmer
Coppolas Film ist zu eigen, verständlich machen zu können, wie aus harmlosen Familienvätern innerhalb von 24 Stunden mordende Soldaten werden. Niemand hat so genau wie er das Spektakel des Krieges und den Krieg als Spektakel ins Bild gebracht, der seinen Höhepunkt findet in dem vernichtenden Fliegerangriff auf die Zivilbevölkerung zu Klängen von Richard Wagner. Sexspektakel, Filmsimulationen und Drogen halten die Moral der Truppen hoch. Gegen diese Verwahrlosung kämpft der ehemalige Eliteoffizier Kurtz als grausamer Herrscher der Ureinwohner. Doch er selbst als Zivilisierter findet den Horror in sich selbst wieder, den Horror, zum Unmenschen geworden zu sein. Gegenüber seiner ersten, verkürzten Version ist nun erstmals Coppolas Werk in einer vollständigeren Fassung zu sehen. Interessant genug, zu sehen, welche Passagen 1979 dem Schnitt (der Zensur) zum Opfer fielen. Da ist zunächst die Szene der Begegnung zwischen den Playmaten-Prostituierten und der Bootsbesatzung, in der auch der mit Tötungsauftrag auf Kurtz angesetzte Offizier als latent korrupt erscheint. Damit verfällt die Figur des EINEN Guten und Gerechten (inmitten des ansonsten durchaus usa-selbstkritischen Kontextes), von dem das Hollywoodkino lebt. Weitere Neuheiten: die lange Passage der Begegnung mit französischen Kollonisten, die den Amerikanern den Irrsinn und die Doppelmoral ihres Vietnamkrieges verdeutlichen und vor allem die ausführlicheren Dialoge zwischen Kurtz und seinem Todesengel, die letztlich um die (politischen) Unbeherrschbarkeit der Welt kreisen, will man nicht selbst zum barbarischen Unmenschen werden (jede Bezugnahme auf die aktuelle politische Situation ist rein zufällig).
(Dieter Wieczorek)
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Maria
Start: 6.2.2025
Mutiny in Heaven – Nick Caves frühe Jahre
Start: 6.2.2025
Pfau – Bin ich echt?
Start: 20.2.2025
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24